Kreis Altenaer Eisenbahn

Kreis Altenaer Eisenbahn

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Altena–Lüdenscheid
Kursbuchstrecke (DB): 239d (1951)
Streckenlänge: 14,6 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Legende
   
Altena Güterbahnhof 152 m
   
0,1
   
Ruhr-Sieg-Strecke
   
0,0 Altena Personenbahnhof
   
0,65 Mittlere Brücke
   
0,95 Tunnel (55 m)
   
2,1 Steinerne Brücke 160 m
   
2,7 Kronprinz
   
3,1 Städt. Rahmede
   
5,3 Mühlenrahmede
   
6,4 Altroggenrahmede
   
6,95 Zum Hohle
   
7,55 Grünewiese
   
8,7 Dünnebrett
   
9,75 Oberrahmede I
   
10,2 Oberrahmede II
   
10,62 Hardt
   
11,2 Noell
   
12,7 Lüdenscheid Schafsbrücke
   
12,95 Lüdenscheid Weiche vom Wehberg, von Werdohl
   
14,6 Lüdenscheid 383 m
Werdohl–Lüdenscheid
Kursbuchstrecke (DB): 239e (1957)
Streckenlänge: 16,4 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Legende
   
0,45 Werdohl Güterbahnhof 185,97 m
   
0,1 Lenne
   
0,0 Werdohl Personenbahnhof
   
1,2 Versevörde
   
2,1 Osmecke
   
3,32 Kleinhammer
   
4,371 Deitenbecke
   
5,16 Eveking I
   
5,26 Eveking II
   
6,42 Altenmühle
   
7,17 Bärenstein
   
7,74 Borbecke
   
9,0 Trempershof I
   
10,15 Augustenthal
   
Fa. Plate, Brüninghausen; 2,5 km
   
11,35 Wettringhof
   
12,75 Peddensiepen
   
12,7 Worth 405,52 m
   
15,75
12,95
Lüdenscheid Weiche vom Wehberg/von Alten
   
14,6 Lüdenscheid 383 m
Schalksmühle–Halver
Kursbuchstrecke (DB): 240f (1948)
Streckenlänge: 9,97 km
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Legende
   
0,0 Schalksmühle 223,77 m
   
1,4 Schalksmühle Hälver
   
3,5 Steinbach
   
4,2 Karthausen
   
4,7 Deitenbecke
   
5,1 Oeckinghausen
   
8,7 Eichholz
   
9,1 Märkisches Werk
   
9,4 Halver 418 m

Kreis Altenaer Eisenbahn AG (KAE) hieß seit dem 1. Juni 1922 die schon am 21. Juli 1886 als Kreis Altenaer Schmalspur-Eisenbahn-AG gegründete Eisenbahngesellschaft im ehemaligen Landkreis Altena. Am 31. Januar 1976 ist die Gesellschaft erloschen.

Inhaltsverzeichnis

Die Gesellschaft

Lokomotive Carl der KAE am Bahnhof Altena

Etwa die Hälfte des Aktienkapitals wurde von Privatleuten und Gewerbebetrieben aufgebracht, die andere Hälfte vom Preußischen Staat und der Landgemeinde Lüdenscheid, zu einem kleinen Teil auch von der Gemeinde Halver. Ihr Ziel war es die vielfältige Kleineisenindustrie in den Tälern von Rahmede, Verse und Hälver zwischen Lenne- und Ebbegebirge im Sauerland an das Hauptbahnnetz anzuschließen. Den Bau übernahm die Berliner Firma Soenderop & Co, die bis 1. April 1889 auch den Betrieb führte.

Im Laufe der Zeit nahm der Anteil privater Aktionäre ab. Im Jahre 1975 gehörten 99% des Kapitals der Kraftverkehr Mark-Sauerland GmbH (MS). Diese Gesellschaft war schon am 22. Mai 1925 von der KAE zusammen mit dem Kreis Altena und mehreren Gemeinden gegründet worden. Die MS schloss sich mit der Iserlohner Kreisbahn AG zusammen und übernahm am 14. Januar 1976 die Plettenberger Kleinbahn AG (PKB) und die Kreis Altenaer Eisenbahn AG. Die neue Firma lautete nun „Märkische Eisenbahngesellschaft AG“ (MEG), seit 1981 GmbH. Die MEG ist Teil der Märkischen Verkehrsgesellschaft GmbH (MVG) mit Sitz in Lüdenscheid. Die MEG ist nun vorrangig für den Güterumschlag am Umschlagbahnhof in Plettenberg (ehemals PKB) zuständig und hat dort auch das Büro für den Umschlagbetrieb.

Im Volksmund des Sauerlandes ist auch der Name Schnurre für die Kreis Altenaer Eisenbahn bekannt.

Aufbau des Schienennetzes

Das Streckennetz der KAE lag vollständig im heutigen Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen. Es handelte sich rechtlich um Eisenbahnen, nicht um Kleinbahnen, obwohl die Spurweite von einem Meter und die gesamte Trassierung und Anlage der Bahn – weitgehend auf öffentlichen Straßen - dieses vermuten ließe. Der erste Teil des 41 km langen Netzes entstand in den Jahren 1887/88. Vom Bahnhofsvorplatz in Altena im Lennetal, wo der Anschluss zu der 1860/61 von der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft erbauten Ruhr-Sieg-Strecke hergestellt wurde, nahm ab 1. Oktober 1887 die „Rahmedetalbahn“ ihren Ausgang und führte 14 Kilometer talaufwärts bis zum KAE-Bahnhof in Lüdenscheid. Im Zuge dieser Strecke wurde in Altena ein kurzer Eisenbahntunnel mit 55 m Länge erbaut, der noch vorhanden ist und heute als Garage genutzt wird.

Die zweite Strecke war 16 km lang und begann ebenfalls im Lennetal, und zwar an der Station Werdohl der Ruhr-Sieg-Strecke. Sie führte ab 15. Dezember 1887 zunächst nur bis Augustenthal. Erst am 1. April 1905 wurde die „Versetalbahn“ bis Schafsbrücke Weiche verlängert und mündete dort in die oben genannte Strecke zum KAE-Bahnhof ein.

Eine dritte Strecke, die neun Kilometer lange „Hälvertalbahn“, wurde am 5. März 1888 zwischen Halver und Schalksmühle eröffnet; sie schloss in Schalksmühle an Staatsbahnstrecken an. Halver erhielt 1910 einen Anschluss an die Staatsbahn, es gab in Halver jedoch keine Verbindung zwischen den beiden Bahnen. In Halver gab es einen ca. 500 m langen, auf eigener Trasse parallel zur Straße "Haus Heide" verlaufenden Gleisanschluss in das Märkische Werk.

Der Verbindung mit der Staatsbahn in Lüdenscheid diente ab 11. April 1904 die einen Kilometer lange Strecke zwischen Schafsbrücke Weiche und dem Güterbahnhof Wehberg. Danach kam nur noch am 28. November 1925 eine 2,5 km lange Anschlussbahn vom Bahnhof Augustenthal zum Werk der Firma Plate in Brüninghausen hinzu.

Verkehrsrückgang und Stilllegung

Der Schnurrenweg in Schalksmühle auf der Trasse der ehemaligen Hälvertalbahn

Das Verkehrsaufkommen entwickelte sich entsprechend der allgemeinen Wirtschaftslage und wuchs vor allem vor dem Ersten Weltkrieg stark an. Aber auch danach behielt die KAE – mit Ausnahme der Hälvertalbahn - ihre Bedeutung im Personen- und Güterverkehr bei. Erst nach der Währungsreform, also in den Jahren 1949/50 ergaben sich immer mehr Probleme. Vor allem die Einnahmen im Personenverkehr ließen zu wünschen übrig, obwohl man sich durch einen sehr dichten Fahrplan den Wünschen der Fahrgäste anpasste. Schwierigkeiten bereitete zunehmend der wachsende Kraftverkehr auf den engen Straßen, die die Bahn mitbenutzte.

So kam es im folgenden Jahrzehnt zunächst zur Einstellung des Personenverkehrs auf der Schiene:

  • Halver–Schalksmühle im Dezember 1949
  • Werdohl–Lüdenscheid am 22. Mai 1955
  • Altena–Lüdenscheid am 28. Mai 1961.

Der Güterverkehr folgte entsprechend:

  • Halver–Schalksmühle am 25. Juli 1952
  • Werdohl–Augustenthal im Herbst 1955
  • Altena–Lüdenscheid am 14. Februar 1961
  • Brüninghausen–Augustenthal–Lüdenscheid–Wehberg am 22. Mai 1967.

Bis zur Fusion mit der Kraftverkehr Mark-Sauerland GmbH bestand die KAE noch als Omnibus- und Speditionsbetrieb fort. Die Firma ist am 31. Januar 1976 erloschen.

Fahrzeugpark

Lokomotiven und Triebwagen

Für ihre umfangreichen Beförderungsaufgaben im Personen- und Güterverkehr besaß die KAE einen entsprechenden Bestand an Dampflokomotiven und Eisenbahnwagen. Die Anzahl der Triebfahrzeuge betrug bei der Gründung des Unternehmens neun Lokomotiven und steigerte sich später auf 15. Bedingt durch die bei Lokomotiven üblichen Fluktuation besaß das Unternehmen im Laufe seiner Geschichte insgesamt 26 Dampflokomotiven. Die Lokomotiven Nummer 1 bis 19 trugen männliche Vornamen; ein Umstand der sie besonders populär machte.

Im Zeitraum des Überganges vom Dampfbetrieb bis zur völligen Stilllegung des Betriebes wurden zwei Dieseltriebwagen (KAE VT 1 und 2) und eine Diesellokomotive eingesetzt. Die Triebwagen wurden nach der Stilllegung an die Inselbahnen von Juist und Langeoog verkauft, die Diesellokomotive fand einen neuen Eigentümer in Belgien.

Personen- und Güterwagen

Bei der KAE waren im Laufe der Jahre insgesamt 35 Personenwagen im Einsatz, hinzu kamen sechs Packwagen. Die meisten von ihnen besaßen zwei Drehgestelle mit je zwei Achsen. Hinzu kamen insgesamt bis zu 240 Güterwagen, von denen einige als Spezialwagen wie beispielsweise Kesselwagen verwendet wurden. Wegen der Engstelle des Tunnels am Hünengraben wurde auf der KAE keinerlei Rollwagen- oder Rollbockverkehr durchgeführt.

Vorhandene Überreste der Eisenbahngesellschaft


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