Schloss Burgellern

Schloss Burgellern

Das Schloss Burgellern ist ein Schloss in Burgellern.

Geschichte

1756 hielt sich der Vorstand des Domkapitels, Marquard Wilhelm Graf von Schönborn, Dompropst zu Bamberg, längere Zeit in Burgellern auf, um den Neubau des Schlosses als fürstbischöfliche Sommerresidenz voranzubringen. Das Haupthaus des Schlosses wurde 1758 erbaut, das Vogteihaus 1772. Im November 1802 ging infolge der Säkularisation der domkapitelsche Besitz in Burgellern in kurfürstlich bayerisches Eigentum über. Die Staatsverwaltung verkaufte mit Urkunde vom 24. Mai 1819 das Aerarialgut zu Burgellern für 38.025 Gulden an den jüdischen Hoffaktor Seilmann Samuel Heßlein zu Bamberg.

Schloss Burgellern um 1900

Heßlein verkaufte im gleichen Jahr an den zu Bamberg wohnhaften General-Leutnant Leopold Freiherrn von Buseck, einen Bruder des letzten, 1802 seiner Landeshoheit beraubten Bamberger Fürstbischofs. Das Schloss bezogen jedoch seine Söhne Karl und Fritz, die unverheiratet 1860 und 1866 verstarben. Während dieser Zeit des Buseckschen Besitzes muss das Schloss erheblich umgebaut worden sein. Das bisschen Barock verschwand, das große Mansarddach musste einem niedrigen Dach weichen. 1853 erhielten die Brüder Buseck Besuch von König Maximilian DL, der mit ihrer Familie befreundet war.

Nach dem Tode der Buseck-Brüder ging das Erbe an den Sohn ihrer verheirateten Schwester Caroline von Thünefeld, geb. von Buseck. Dieser Rudolf von Thünefeld, zur Zeit des Erbfalles ein Knäblein, zog in den 1880er Jahren nach Burgellern, lebte geruhsam, baute eine Wasserleitung und verstarb unverheiratet am 12. April 1906.

Das Erbe ging in etwas verwickelter Nacherbfolge an eine verwandte Familie von Bodeck über, die das verschuldete Gut jedoch nicht halten konnte. Es wurde stückweise zum Verkauf angeboten.

1908 erwarb der aus Altbunzlau in Böhmen stammende, in ägyptischen Militärdiensten gewesene österreichische Oberleutnant Gottlieb Hertschik für 100.000 Goldmark. Der Nachteil dieses Erwerbs war wohl der, dass nicht genügend landwirtschaftlicher Grund mit gekauft wurde, so dass in Geldentwertungszeiten keine genügende Existenzgrundlage mehr vorhanden war.

So ging das Schloss nach der Inflation von 1932 in das Eigentum des Bayerischen Staates über. Dieser richtete 1936 ein Müttergenesungswerk im Auftrag der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) ein, während des Zweiten Weltkrieges war dort eine Außenstation der Staatlichen Frauenklinik Bamberg untergebracht.

Schloss Burgellern um 1940

1948 mietete die Schlossräumlichkeiten der Lungenfacharzt Dr. Schicht, der ein Lungensanatorium unterhielt, aber durch zu viele gesundheitsamtliche Auflagen vergrämt wurde. Nach jahrelangem Leerstand zog 1978 die Morija-Mission ein, die ein Altersheim einrichten wollte, aber in den ersten Monaten 1982 ebenfalls wieder abzog. Zuletzt betrieb das Ehepaar Topf im Schloss ein christliches Tagungszentrum.

Seit ca. 1994 stand das Schloss Burgellern leer und verfiel zusehend. Der Park ist in seiner ursprünglichen Version nur noch mit viel Phantasie erkennbar.

Im Juni 2005 wurde das Schloss von der Familie Kastner aus Bayreuth erworben und seitdem zu einem Hotel und Gastronomiebetrieb umgebaut.

Weblinks

 Commons: Schloss Burgellern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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