- Schloss Gymnich
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Schloss Gymnich Das Schloss von Südosten
Entstehungszeit: 1354 Burgentyp: Wasserburg Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten Ort: Gymnich Geographische Lage 50° 50′ 30″ N, 6° 44′ 30″ O50.8416666666676.741666666666785Koordinaten: 50° 50′ 30″ N, 6° 44′ 30″ O Höhe: 85 m ü. NHN Schloss Gymnich ist eine Wasserburg der Erftaue in Gymnich, einem Stadtteil von Erftstadt, in Nordrhein-Westfalen. Das Schloss ist von einem 30 ha großen Park umgeben. Es liegt am Rheinischen Sagenweg.
Inhaltsverzeichnis
Wappen und Sage
Das Wappen derer von Gymnich ist ein rotes ausgekerbtes Kreuz in silbernem Feld, der Helmschmuck ein zwischen Binsen sitzendes Wasserhuhn
Dieses Wappen wird auf eine Sage zurückgeführt. Ein Ritter, Arnold von Gymnich, verirrte sich im Orient auf einem Kreuzzug im Moor. Er gelobte, eine reitende Prozession zu stiften, wenn er wieder nach Hause käme. Da flog ein Wasserhuhn auf und wies ihm den Weg. Die Prozession, den Gymnicher Ritt am Christi Himmelfahrtstag, gibt es heute noch.
Geschlecht
Das Schloss war Sitz des rheinischen Rittergeschlechtes von Gymnich. Die Linie Beissel von Gymnich besteht bis heute. Die Linie von und zu Gymnich erlosch im Jahr 1824 mit dem Tod von Freiin Johanna von Gymnich, Stiftsdame zu Neuss, Tochter des Karl Otto Ludwig Theodat von und zu Gymnich. Danach kam es an die Grafen Wolff-Metternich und später an Vicomte de Maistre, danach an Freiherrn von Holzschuher.
Bauwerk
Es wurde im Jahre 1354 von Heinrich I. von Gymnich erbaut und nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg 1655 auf den alten Grundmauern als Barockschloss neu errichtet. Zwischen 1903 und 1930 wurde das Gebäude von Grund auf renoviert. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Eigentümer
1968 erbte Jörg Freiherr von Holzschuher das Schloss unerwartet[1][2] von seiner Großmutter Vilma Reichsgräfin Wolff-Metternich.[3]
1987 kaufte der japanische Unternehmer Masao Nangaku das Schloss für 28 Millionen Mark.
1998 erwarb Dan Kelly das Schloss im Rahmen einer Zwangsversteigerung für 13,1 Millionen Mark.[4] [5] Seit dem Jahr 2000 versuchte die Kelly Family mehrfach, das Schloss zu verkaufen.[6]
Im August 2011 laufen die Vorbereitungen für eine Zwangsversteigerung des Schlosses.[7]
Nutzung
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zunächst von Fliegergeneral Galland, später von den Besatzungsmächten genutzt.
Ab 1968 renovierte der neue Erbe, Jörg Freiherr Holzschuher von Harrlach, das bis dahin lange leerstehende Schloss, und vermietete es für 750.000 Mark pro Jahr an die Bundesregierung, die das Schloss bis 1990 als Gästehaus nutzte. Es war damit der Vorgänger und Nachfolger des Bundesgästehauses auf dem Petersberg. Schloss Gymnich beherbergte 180 Staatsgäste.
Am 25. August 1989 kam es im Schloss zu einem Geheimtreffen der ungarischen und deutschen Staatschefs, welches dann die Öffnung der ungarisch-österreichischen Grenze in der Nacht vom 10. auf den 11. September 1989 für die Botschaftsflüchtlinge aus Ungarn zur Folge hatte. Die meisten Staatsgäste landeten auf dem in Sichtweite gelegenen Fliegerhorst Nörvenich und wurden dann mit einem Pkw ins nahe gelegene Gästehaus gefahren.
Die Kelly Family kaufte 1998 das Schloss und wohnte dort bis 2002. Durch Busladungen voller Fans, die teilweise in den Vorgärten der Anwohner campierten, wurde ein gesonderter Ordnungsdienst erforderlich. Joey Kelly war Geschäftsführer des Schlosses, das bis 2009 als Hotel der gehobenen Klasse betrieben wurde. Hier fanden auch viele Veranstaltungen statt.
2005 gründeten die Frechener Unternehmer Wilfried Vogt und Manfred Diel zusammen mit Joey Kelly die „Schloss Gymnich GmbH“, welche das Schloss als Restaurant und Veranstaltungsort betrieb. Nach der Insolvenz dieser Gesellschaft gründeten Wilfried Vogt und Joey Kelly im Mai 2006 die "Schloss Gymnich Erleben und Genießen GmbH", die den weiteren Betrieb des Schlosses übernahm.[8]
Von September 2010 bis April 2011 diente das Schloss als Außenkulisse für die ZDF-Telenovela Lena – Liebe meines Lebens.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Schloss Gymnich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Das Schloss auf erftstadt-gymnich.de
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Referenzen
- ↑ http://suche.abendblatt.de:8000/article.php?url=/ha/1978/xml/19780429xml/habxml780406_3310.xml
- ↑ http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43019970.html
- ↑ Der Spiegel: Ausgabe 26/1987 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13525102.html
- ↑ Der Spiegel: Ausgabe 43/1999 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14977445.html
- ↑ Berliner Zeitung vom 18. Juni 1998 http://www.binkyskellypage.de/artikel/kellyartikel_bz_980618.html
- ↑ RP Online vom 30. August 2000 http://www.rp-online.de/panorama/Schloss-zu-verkaufen-die-Kellys-ziehen-aus_aid_275138.html
- ↑ Ingo Schmitz, Kölnische Rundschau vom 11. August 2011 http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1312797722171.shtml
- ↑ Kölner Stadtanzeiger, 7. Dezember 2007 http://www.ksta.de/html/artikel/1195816901634.shtml
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