Schloss Oberau

Schloss Oberau
Ansicht auf den baufälligen Turm
Oberau Schloss.jpg
Detail
Schloss (2011)

Das Schloss Oberau ist ein im Dorf Oberau, Gemeinde Niederau, in Sachsen in der Nähe von Meißen gelegenes Wasserschloss, das über Jahrhunderte der sächsischen Adelsfamilie von Miltitz gehörte. Das Schloss ist eines der ältesten erhaltenen Wasserschlösser in Sachsen.

Geschichte

Im Jahre 1274 wurde an der Stelle des heutigen Schlosses ein Wehrturm erbaut, um den man einen Wassergraben anlegte. Aus dem Jahr 1286 ist der erste Umbau des Wehrturmes in einen wehrhaften Wohnturm bekannt. Die Besonderheit bei diesem Wohnturm ist die innen liegende Treppe und die außen liegenden Wohnräume. Ernst von Miltitz ließ 1550 neben dem Wohnturm einen wirkungsvollen, länglichen Neubau im Stil der Renaissance mit betonten Giebelaufsätzen erbauen. Im Jahre 1594 fand eine gründliche Umgestaltung der Gebäude zu einem Renaissanceschloss statt. Im 17. Jahrhundert wurden im Schloss bemalte Holzdecken eingebaut, deren Bretter ab 1807 jedoch in anderer Weise verwendet wurden. Die Bemalung blieb aber erhalten. 1803 wurde der Bau des Schlosses Oberau erneut. Im Rahmen dieser Bauarbeiten entstanden wertvolle Stuckarbeiten. In der Zeit von 1807 bis 1878 erhielt das Rittergut seine heute prägende Gestalt. Insbesondere am Anfang dieser Zeit erhielt das Schloss sein markantes Aussehen. Überlieferungen aus der Zeit gegen Ende 1853 berichten von einer einzelnen Brücke - wahrscheinlich eine Zugbrücke - die über den Wassergraben zum Schloss führte. Im Jahr 1860 wurde der Nordostflügel errichtet, den man im Stil den bestehenden Gebäudeteilen anpasste. Das Schloss erhielt dadurch einen winkelförmigen Grundriss und einen neogotischen Treppenturm.

1937 wurde das Schloss unter Denkmalschutz gestellt. Nach 1945 wurden Vertriebene in das Schloss einquartiert. Das gesamte Gebäude wurde vom Keller bis zum Dach bezogen. Nachdem einige Familien wieder wegzogen, wurden einige Zimmer umgebaut. In der Folgezeit fanden noch immer zehn Vertriebenenfamilien im Schloss eine Unterkunft. Diese Umbauten wurden später auch von einem Kinderheim genutzt. Da für das Kinderheim nicht genügend Plätze vorhanden waren, plante man den Abriss des Schlosses. Der Abriss zögert sich jedoch hinaus, da im Schloss noch immer Umsiedlerfamilien wohnten. 1946 wurde das Rittergutsgebäude umgestaltet, um dieses anderweitig nutzen zu können. Von den Umbauten war auch der große Schlosspark erheblich betroffen.

In den letzten Jahren ist das Schloss stark vom Verfall bedroht. Im Oktober 1994 wurde das Dach des Schlosses winterfest gemacht. Im Jahre 1997 erhält die Schlosssanierung eine Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Daraufhin wurde im Frühjahr 1997 der Schimmelpilz im gesamten Schloss entfernt. Es blieben jedoch schwarze Flecken übrig. Am 13. September 1998 begann man mit der Sanierung des Schlossdaches. 1999 wurde das Schloss durch den Arbeitskreis Denkmalpflege übernommen. Im Sommer 2000 beginnt die Sanierung des Schlossteiches. Im Spätsommer 2001 war die erste Hälfte des Daches fast fertig. Allerdings gerieten die Arbeiten seit dieser Zeit immer wieder in Stocken.

Im Sommer 2002 legte man in den unteren Geschossen (1. Etage und Erdgeschoss) weitere historische Zeugnisse von Studenten und Studentinnen frei. Zudem wurde die Sanierung der Mauern vom Schlossteich fortgesetzt. Die Sanierungsarbeiten am Dach wurden im November 2002 eingestellt, da die damit befasste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auslief. Im Januar 2003 begannen jedoch sechs ABM-Kräfte, darunter nur ein Zimmermann mit der Fertigstellung des Dachstuhls. Im Januar 2004 war der Dachstuhl provisorisch gesichert. Im März 2004 war ein Viertel der Dachfläche durch gebrauchte Ziegel abgedichtet worden. Seit Ende April 2004 waren weitere Gelder für zu ersetzende Dachziegel vorhanden. Am 13. Mai 2004 ist die Sanierung des Schlossteiches zu 90% fertiggestellt. Der kleine Schlossteich ist nun zu 50% wieder hergestellt. Er muss aber noch ausgebaggert werden.

Dennoch war das Schloss im September 2004 wegen der nur schleppenden Sanierungsarbeiten in einem mangelhaften und wenig wetterfesten Zustand, der eine dauerhafte Erhaltung der Bausubstanz fraglich erscheinen lässt.

Weblinks

 Commons: Schloss Oberau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


51.18486111111113.554444444444

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Oberau (Niederau) — Oberau Gemeinde Niederau Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Château d'Oberau — Vue de la façade du château Nom local Wasserschloss Oberau Période ou style Architecture Renaissance Début construction XVIe siècle Fin construction …   Wikipédia en Français

  • Liste der Burgen und Schlösser in Sachsen — Diese Liste führt Burgen und Schlösser im Freistaat Sachsen auf. Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Stadt Chemnitz 3 Stadt Dresden 4 Stadt Leipzig 5 Landkreis Bautzen …   Deutsch Wikipedia

  • Wasserschloss (Architektur) — Wasserburg Bodiam Castle (Sussex, England) Wasserschloss Klaffenbach, (16. Jh., Sach …   Deutsch Wikipedia

  • Wasserschloss (Gebäude) — Wasserburg Bodiam Castle (Sussex, England) Wasserschloss Klaffenbach, (16. Jh., Sach …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Burgen und Schlössern in Sachsen — Diese Liste führt Burgen und Schlösser im Freistaat Sachsen auf. Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Stadt Chemnitz 3 Stadt Dresden 4 Stadt Leipzig …   Deutsch Wikipedia

  • List of castles in Saxony — Numerous castles are found in the German state of Saxony. These buildings, some of which have a history of over 1000 years, were the setting of historical events, domains of famous personalities and are still imposing buildings to this day.… …   Wikipedia

  • Замки Саксонии —   Это служебный список статей, созданный для координации работ по развитию темы. Его необходимо преобразовать в информационный список и …   Википедия

  • Niederau — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Wasserburg (Gebäude) — Wasserburg Bodiam Castle (Sussex, England) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”