- Schloss Saßleben
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Schloss Saßleben war ein bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgbarer Adelssitz im heutigen Calauer Ortsteil Saßleben, der 1945 durch Brand zerstört wurde. Schloss Saßleben gehörte von 1911 bis 1945 verschiedenen Angehörigen der Kaufmannsfamilie Wertheim.
Geschichte
Ende des 18. Jahrhunderts kommt das ehemalige Rittergut in den Besitz der Grafen zur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld. Diese lassen zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein neues Schloss errichten und den Park anlegen. 1879 kaufte der Berliner Likörfabrikant Hermann Gilka das Anwesen und ließ es umbauen. Damals erhielt das Schloss die Form, in der es bis zu seiner Zerstörung 1945 blieb.
Nachdem es zwischenzeitlich in den Besitz von Hedwig Harlander gekommen war, kaufte 1911 Georg Wertheim das Gutsschloss als Geschenk für seine Frau Ursula. Das Schloss diente der Familie als Sommersitz. Die Insel im Teich des Schlossparks wurde mit einer Bootsanlegestelle versehen, geschmückt von zwei Sphingen und einem Springbrunnen. Ein Tennisplatz links des Schlosses und ein gusseiserner Pavillon rechts davon (der heute im Park von Schloss Fürstlich Drehna steht) rundeten das Ensemble ab.
Um seine Frau vor den Auswirkungen der Rassengesetze des „Dritten Reiches“ zu schützen, ließ sich Georg Wertheim Mitte der Dreißigerjahre von seiner Frau Ursula scheiden, die weiterhin den Namen Wertheim trug und mit Georg bis zu dessen Tod 1939 zusammenlebte. Nach der Scheidung schenkte Georg Wertheim Schloss Saßleben seiner Ex-Frau. Damit war es den Enteignungsverfahren der NS-Bürokratie entzogen. Ursula Wertheim heiratete nach dem Ableben Georg Wertheims den Schlossverwalter Arthur Lindgens, mit dem sie wenig später in die USA emigrierte. Kurz nach Kriegsende ging das Schloss 1945 in Flammen auf. Die genaue Brandursache ist bis heute ungeklärt.
Die Ruine des Schlosses wurde abgerissen. Stehen blieben die Stallungen und Scheunen, die später von der örtlichen LPG genutzt wurden.
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