Calau

Calau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Calau
Calau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Calau hervorgehoben
51.74583333333313.95083333333393
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Oberspreewald-Lausitz
Höhe: 93 m ü. NN
Fläche: 162,59 km²
Einwohner:

8.522 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km²
Postleitzahl: 03205
Vorwahl: 03541
Kfz-Kennzeichen: OSL
Gemeindeschlüssel: 12 0 66 052
Stadtgliederung: Stadt Calau und 11 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Platz des Friedens 10
03205 Calau
Webpräsenz: www.calau.de
Bürgermeister: Werner Suchner (parteilos)
Lage der Stadt Calau im Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Sachsen Cottbus Landkreis Dahme-Spreewald Landkreis Elbe-Elster Landkreis Spree-Neiße Landkreis Teltow-Fläming Altdöbern Bronkow Calau Frauendorf (Amt Ortrand) Großkmehlen Großräschen Grünewald Guteborn Hermsdorf (bei Ruhland) Hohenbocka Kroppen Lauchhammer Lindenau (Oberlausitz) Lübbenau/Spreewald Luckaitztal Neupetershain Neu-Seeland Ortrand Ruhland Schipkau Schwarzbach (Lausitz) Schwarzheide Senftenberg Tettau (Brandenburg) Vetschau/SpreewaldKarte
Über dieses Bild
Ortsansicht von Calau 1952
Kirche im Ortsteil Buckow
Calau 1758

Calau (sorbisch: Kalawa) ist eine Kleinstadt im südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Sie liegt südlich des Spreewaldes. Calau wird auch als Heimat der Kalauer bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt mitten in der Niederlausitz, ungefähr 25 Kilometer westlich von Cottbus am östlichen Rand des Naturparks Niederlausitzer Landrücken sowie am südlichen Rand des Spreewaldes.

Die unmittelbare Umgebung Calaus wird bezeichnet als die Calauer Schweiz mit wertvollen Rückzugslebensräume für Tiere und Pflanzen. Im nordwestlich angrenzenden Naturpark, er entstand zum Teil nach der Rekultivierung eines Braunkohletagebaus, werden viele Bereiche der Natur überlassen, die Heinz-Sielmann-Stiftung hat zahlreiche Flächen übernommen, andere werden durch die Landesforstverwaltung naturnah und schonend bewirtschaftet. Die Förster bieten auch Wanderungen auf den Flächen an. Besonders sehenswert ist der Geologische und Naturlehrpfad Luttchensberg.

Stadtgliederung

Geschichte

Der Name Calau, ursprünglich slawisch Carlowe, erinnert an die slawischen Wurzeln der Stadt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Calau im Jahre 1279. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden mehrfach Niederlausitzer Landtage in Calau abgehalten.[3]

Bis zur Kreisgebietsreform 1993 war Calau Kreisstadt. Jetzt gehört sie zum Landkreis Oberspreewald-Lausitz. 2002 belegte Calau zusammen mit dreizehn weiteren Städten den 3. Platz im Bundeswettbewerb Stadtumbau Ost.

Eingemeindungen

Am 31. Dezember 2001 wurden fünf ehemalige Gemeinden eingegliedert.[4] Am 26. Oktober 2003 folgten sechs weitere Orte.[5]

Bereits in den Jahren 1926, 1950, 1957, 1965 und 1974 fanden Eingemeindungen auf dem Gebiet der jetzigen Stadt Calau statt.[6]

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Bathow 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Zinnitz
Bolschwitz 26. Oktober 2003
Buckow 31. Dezember 2001
Cabel 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Werchow
Craupe 31. Dezember 2001
Erpitz 1. Januar 1926 Eingemeindung nach Groß Jehser
Gliechow 1. Mai 1974 Eingemeindung nach Groß Jehser
Gollmitz 31. Dezember 2001
Groß Jehser 31. Dezember 2001
Groß-Mehßow 26. Oktober 2003
Kalkwitz 1. Februar 1974 Eingemeindung nach Saßleben
Kemmen 26. Oktober 2003
Klein-Mehßow 1. Januar 1960 Eingemeindung nach Groß-Mehßow
Mallenchen 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Gliechow
Mlode 1. Januar 1926
1. Januar 1969
1. Juni 1987
26. Oktober 2003
Eingemeindung nach Seese,
Umgliederung nach Bischdorf,
Ausgliederung aus Bischdorf,
Eingemeindung
Pademack 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Zinnitz
Plieskendorf 15. Juli 1965 Eingemeindung nach Werchow
Radensdorf bei Calau 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Craupe
Reuden 1. Mai 1974 Eingemeindung nach Saßleben
Rochusthal 1. Januar 1926
1. Januar 1969
1. Juni 1987
Eingemeindung nach Seese,
Umgliederung nach Bischdorf,
Umgliederung nach Mlode
Säritz 1. Mai 1974 Eingemeindung nach Kemmen
Saßleben 26. Oktober 2003
Schadewitz 1. Januar 1926 Eingemeindung nach Kemmen
Schrackau1 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Craupe
Settinchen 1. Januar 1926
1. Januar 1957
Eingemeindung nach Cabel,
Umgliederung nach Gollmitz
Werchow 26. Oktober 2003
Zinnitz 31. Dezember 2001
Fußnote

1damalige Schreibweise des Ortes Schrakau

Bevölkerung

Heute leben nur noch wenige Menschen mit sorbischen Wurzeln in Calau, obwohl die Sorben im Jahre 1843 noch eine recht große Minderheit mit 30,8 Prozent an der Gesamtbevölkerung waren. In den Folgejahren sank die Zahl der Sorben rapide; im Jahre 1900 bekannten sich nur noch 3,5 Prozent zum Sorbentum.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung besteht aus 18 Stadtverordneten sowie dem hauptamtlichen Bürgermeister.

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)

Wappen

Das Wappen wurde am 15. Dezember 1992 genehmigt.

Blasonierung: „In Silber eine rote Burg, mit bezinntem und gequadertem Mauerwerk sowie mit offenem schwarzem Tor und hochgezogenem goldenem Fallgitter. Die zwei bezinnten runden Türme sind mit spitzen blauen goldbeknauften Helmen und einem schwarzen Fenster versehen. Zwischen den Türmen schwebt ein von Gold und Blau geteilter Schild, oben wachsend ein schwarzer beschwänzter Löwe mit roter Zunge und Bewehrung, unten drei (2:1) sechsstrahlige silberne Sterne.“[7]

Städtepartnerschaften

Calau unterhält eine Städtepartnerschaft mit dem nordrhein-westfälischen Viersen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Calau stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.

Kirchengebäude

Evangelische Stadtkirche

Die Stadtkirche Calau ist – wie sie sich heute darbietet – ein spätgotischer, mehrfach umgebauter Backsteinbau. Der Baubeginn ist in das Ende des 13. Jahrhunderts zu setzen. Um 1400 muss die Kirche in ihrer jetzigen Gestalt vollendet gewesen sein.[8]

Besonders bemerkenswert ist die Kirche zu Kemmen, die im 17. Jahrhundert gebaut wurde. Hier befindet sich auf dem Taufdeckel eine in den Jahren 1649 bis 1652 aus Holz geschnitzte Figurengruppe Die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer. Als Künstler sind Andreas Schulz aus Calau und Martin Heber aus Cottbus genannt.[9]

Geschichtsdenkmale

  • Denkmalsanlage an der Karl-Marx-Straße/Ecke Parkstraße, 1928 ursprünglich für den ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert gewidmet, von den Nazis 1933 zerstört, 1948 den Opfern des Nationalsozialismus gewidmet, 1989 wiederum umgewidmet für die Opfer des Faschismus und des Stalinismus
  • Gedenkstätte für den Schauspieler Joachim Gottschalk, dessen jüdische Frau Meta und ihr gemeinsamer Sohn Michael zur Vernichtung deportiert werden sollten, worauf die ganze Familie am 6. November 1941 den Freitod wählte. Die 1967 von Theo Balden geschaffene Bronzefigur , die an den Schauspieler erinnert, stand ursprünglich im Park und wurde aufgrund des Neubaus der örtlichen Sparkasse in den 1990er Jahren in eine Gedenkwand am ehemaligen Wohnhaus in der Joachim-Gottschalk-Straße 35 eingefügt

Wirtschaft und Infrastruktur

Vom Sender Calau der Deutschen Telekom werden mehrere UKW-und Fernsehprogramme des rbb für Brandenburg abgestrahlt. Als Antennenträger fungiert ein 190 Meter hoher Stahlbetonturm, der so genannte „Lange Calauer“, im Südwesten der Stadt bei 51° 44′ 30″ N, 13° 56′ 31″ O51.74166666666713.941944444444, der 1982 errichtet wurde. Bei einem Brand am 26. April 2011 wurden die Sendeanlagen zerstört, der Sendeturm ist seitdem einsturzgefährdet.[10]

Verkehr

Durch Calau führen keine Bundesstraßen, die Autobahnanschlussstelle Calau befindet sich etwa sieben Kilometer nordwestlich an der A 13.

Calau liegt an den Bahnstrecken Cottbus–Leipzig und Lübbenau–Senftenberg.

Bildung

Schulen

  • Grundschule Calau, seit 2008 mit dem Namen Carl-Anwandter-Schule
  • Oberschule, seit 2007 mit dem Namen Robert-Schlesier-Schule

Persönlichkeiten

Gedenkstätte für Joachim Gottschalk vor seinem Wohnhaus

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Carl Anwandter (1801–1889), bedeutende Persönlichkeit der deutschen Migration nach Chile und Gründer der Deutschen Schule in Valdivia (Chile), war Stadtkämmerer und Bürgermeister von Calau

Literatur

  • Richard Moderhack: Die ältere Geschichte der Stadt Calau in der Niederlausitz, Dissertation 1932
  • Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor): Topographia Superioris Saxoniae. Merian, Frankfurt am Main 1650, S. 33. (Digitalisat des Artikels Calau bei Wikisource)

Fußnoten

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. Märkische Oderzeitung, 13. November 2006, S. 9
  3. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 457-459.
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  6. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  7. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  8. Herbert Schulze, Die Stadtkirche zu Calau, in: Amtsblatt für das Amt Calau, Calau, Nr.3 2002, S. 13
  9. Flyer zu einer Ausstellung „Johannes der Täufer – christliche Wurzeln und Brauchtum in Süd-Brandenburg“ (Sommer 2008)
  10. Rundfunk Berlin-Brandenburg, Brandenburg aktuell, 26. April 2011

Weblinks

 Commons: Calau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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