Schloss Sayn

Schloss Sayn
Schloss Sayn

Schloss Sayn ist ein Schloss am Fuß des Burgbergs und am Ortseingang von Sayn, einem Stadtteil von Bendorf im Landkreis Mayen-Koblenz. Seine Ursprünge liegen in einem mittelalterlichen Burghaus aus dem 14. Jahrhundert, das die Freiherren von Reiffenberg, Ministerialen der Grafen von Sayn, erbauen ließen. Oberhalb des Schlosses steht auf einem Bergsporn die Burg Sayn, der Stammsitz der Grafen von Sayn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 1848 erwarb Ludwig Adolph Friedrich Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, der später der erste Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn wurde, ein am Fuß des Burgberges gelegenes mittelalterliches und barock umgestaltetes Herrenhaus. Noch im selben Jahr beauftragte der Fürst gemeinsam mit seiner russischen Frau Leonilla den französischen Architekten François Joseph Girard, den späteren Generalintendanten des Louvre in Paris, das Herrenhaus gemäß dem Zeitgeschmack im Stil der Neugotik zu einem Schloss umzubauen und zu erweitern. An seinem Ostende wurde durch Hermann Nebel von 1860 bis 1862 eine Doppel-Kapelle nach dem Vorbild der Sainte-Chapelle errichtet. Dort wird das kostbare Armreliquiar der Elisabeth von Thüringen aufbewahrt.

Das Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg kurz vor Kriegsende stark beschädigt. Es verfiel zur Ruine. Erst in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Wiederaufbau geplant und unter Wiederherstellung der alten Bausubstanz durchgeführt. Im Jahr 2000 wurden die Arbeiten abgeschlossen. Heutiger Eigentümer ist Alexander Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn

Heutige Nutzung

Schloss Sayn beherbergt heute unter anderem das Rheinische Eisenkunstguss-Museum, das gemeinsam mit den fürstlichen Salons von Anfang März bis Anfang Dezember besichtigt werden kann. Außerdem ist das Schloss Sitz der fürstlichen Verwaltung und der DEMOS-Europäische Wirtschaftsakademie. Zudem ist dort ein Restaurant beheimatet.

Im Fürstlichen Schlosspark, einem Englischen Landschaftsgarten aus dem 19. Jahrhundert, befindet sich der Garten der Schmetterlinge Schloss Sayn, der ebenfalls besichtigt werden kann.

Literatur

  • Heiderose Engelhardt: Schloss und Burg Sayn Deutscher Kunstverlag, München 2006, ISBN 3-422-02031-4 (= DKV-Kunstführer, Heft Nr. 637)
  • Frauke Gränitz (Hrsg.): Das Mittelrheinische Becken. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Andernach, Bendorf, Koblenz, Mayen, Mendig, Münstermaifeld und Neuwied. Böhlau, Köln [u. a.] 2003, ISBN 3-412-10102-8. (= Landschaften in Deutschland, Nr. 65)
  • Udo Liessem: Bemerkungen zur Bau-, Kunst- und Geistesgeschichte des Schlosses in Sayn. In: Alexander Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (Hrsg.): Sayn - Ort und Fürstenhaus. o.O., o.J. (Bendorf-Sayn 1979), S. 149–168.

Weblinks

 Commons: Schloss Sayn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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