- Schlosskirche (Bad Dürkheim)
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Die Schlosskirche in Bad Dürkheim, ehemals Kirche St. Johannis, ist die evangelische Hauptkirche der Stadt. Zugleich ist sie ein bedeutsames Bauwerk der Frühgotik in der Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Anstelle der erstmals 946 erwähnten Pfarrkirche St. Johannes wurde um 1200 eine dreischiffige Basilika im gebundenen System mit drei quadratischen Gewölbejochen im Langhaus und sechs Gewölbejochen in den Seitenschiffen errichtet. Vor der Westwand stand ein Turm. Um 1300 wurde an Stelle des romanischen Kirchenbau ein Neubau errichtet, der von seinem Vorgänger die Fundamente und die Untergeschosse des Kirchturms übernahm.
Die Bauarbeiten des ersten gotischen Sakralbaus der Vorderpfalz waren 1335 beendet. Das Ergebnis war eine Stufenhalle, bei der das Mittelschiff gegenüber den Seitenschiffen überhöht ist, aber entgegen den Grundsätzen für den Bau einer Basilika nicht von einer eigenen Fensterzone, dem Obergaden, belichtet wird. Das Mittelschiff geht in einen einjochigen Chor über, ebenso enden die Seitenschiffe in Apsiden. Im Innern tragen auf jeder Seite fünf freistehende Rundpfeiler die Arkaden zwischen Mittel- und Seitenschiff.
Veränderungen 1865/66 und Restaurierung 1977–1980
Das Äußere der Kirche wird heute von dem 1865/66 erneuerten oberen Geschossen des 70 Meter hohen Westturmes beherrscht. Das Maßwerk der Fenster, zum Teil in spätgotischen Formen, entstand ebenfalls 1865 und passt nicht zu den Bauformen der frühgotischen Kirche des 14. Jahrhunderts.
Schäden an den Gewölben und Pfeilern führten zu einer umfangreichen Restaurierung in den Jahren 1977 bis 1980 durch den Architekten Martin Vogel. Dabei wurde das Innere der Kirche stark verändert und dem frühgotischen Stil des Bauwerks angepasst.
Orgel
Die Orgel der Schlosskirche wurde 1983 von der Orgelbaufirma Paul Ott (Göttingen) gebaut. Das Instrument hat 27 Register auf zwei Manualen und Pedal. Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch. Zimbelstern und Setzteranlage sind nachträglich hinzugefügt worden.[1]
I Hauptwerk C–g3 1. Gedackt 16′ 2. Prinzipal 8′ 3. Rohrflöte 8′ 4. Oktave 4′ 5. Holzflöte 4′ 6. Oktave 2′ 7. Cornett IV 8. Mixtur V-VI 9. Trompete 8′ II Schwellwerk C–g3 10. Holzflöte 8′ 11. Salicional 8′ 12. Gamba 8′ 13. Prinzipal 4′ 14. Traversflöte 4′ 15. Nasard 22/3′ 16. Flöte 2′ 17. Terz 13/5′ 18. Mixtur III-V 19. Fagott 16′ 20. Schalmey 8′ Tremulant Pedalwerk C–f1 21. Subbass 16′ 22. Prinzipal 8′ 23. Rohrgedackt 8′ 24. Choralbass 4′ 25. Posaune 16′ 26. Trompete 8′ 27. Clarine 4′ - Koppeln: II/I, I/P, II/P.
- Nebenregister: Zimbelstern
- Spielhilfen: Elektronische Setzeranlage
Glocken
Die Schlosskirche besitzt ein fünfstimmiges Geläute der Glockengießerei Bachert aus Karlsruhe. Die Glocken wurden 1953 gegossen und haben die Schlagtöne cis´, e´, a´, h´, cis´´. Die größte Glocke wiegt 1.460 Kilogramm. Die Glocken cis´´ und a´ schlagen die Viertelstunden, die Glocken e´ und cis´ die Stunden.
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Schlosskirche Bad Dürkheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien49.4615555555568.1667222222222Koordinaten: 49° 27′ 42″ N, 8° 10′ 0″ OKategorien:- Bauwerk in Bad Dürkheim
- Kirchengebäude im Landkreis Bad Dürkheim
- Kulturdenkmal im Landkreis Bad Dürkheim
- Schlosskirche
- Disposition einer Orgel
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