- Schloß Wittgenstein
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Schloss Wittgenstein Schloss Wittgenstein von Matthäus Merian in seiner Topographia Hassiae
Entstehungszeit: 1296 Burgentyp: Höhenburg Ort: Bad Laasphe Geographische Lage 50° 55′ 50″ N, 8° 23′ 48,5″ O50.9305555555568.3968194444444479Koordinaten: 50° 55′ 50″ N, 8° 23′ 48,5″ O Höhe: 479 m ü. NN Das Schloss Wittgenstein liegt zwischen Lahn und Laasphebach oberhalb der Stadt Bad Laasphe in Nordrhein-Westfalen auf einem 470 m hohen Berg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichtlicher Überblick
Eine Burg wurde 1187 erstmals als „Widenkindigstein“ urkundlich erwähnt. Mit der Anlage dieser Burg sicherte das Haus Battenberg seinen Einfluss im Wittgensteiner Land an der oberen Lahn. Graf Werner von Battenberg und Wittgenstein übertrug die Burg um 1190 an das Erzbistum Mainz und erhielt sie als Lehen zurück.
Im Jahr 1238 folgte die Teilung des Hauses Battenberg in eine Battenberger und eine Wittgensteiner Linie. Die Burg Wittgenstein und die Stadt Laasphe fielen an Siegfried I. von Wittgenstein (1238–1283). Mit dem Aussterben der Grafen von Wittgenstein im Mannesstamm fiel das Schloss an das Haus Sayn-Wittgenstein. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde das Schloss 1634 besetzt und erheblich beschädigt, wurde jedoch wieder instand gesetzt. Bis 1950 diente es als Wohnsitz der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein.
Nachdem die Fürsten in das Schloss Schwarzenau umgezogen waren, wurde das Wohnheim eines Internats im Schloss untergebracht. Während der 1960er Jahre wurde dieses in das Gymnasium Schloss Wittgenstein umgewandelt. Inzwischen wurden viele Zimmer zu Klassenräumen umgebaut und es findet regulärer Schulunterricht statt. Für die Versorgung von Ganztagsschüler wurde die bestehende Internatskuche und der Speisesaal renoviert 2009 renoviert[1].
Baubeschreibung
Die unregelmäßige Dreiflügelanlage des Schlosses erstreckt sich über eine Länge von ungefähr 125 Meter. Die Anlage wurde in mehreren Bauabschnitten errichtet und weist keinen einheitlichen Baustil auf. Überwiegend ist das Gebäude der Renaissance und dem Barock zuzurechnen.
Der Nordflügel (oder Mittelbau) des Schlosses stammt aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. In seinem Westteil wurden die Grundmauern eines quadratischen Turms ausgegraben, wobei anzunehmen ist, dass dieser der ursprünglichen Burg aus dem 12. Jahrhundert zuzuordnen ist.
An den beiden Seiten des Nordflügels sind der Westflügel (oder Küchenflügel) und der Ostflügel (Kammerflügel) zu finden. Diese waren ursprünglich selbständige Gebäude, wurden aber Anfang des 18. Jahrhunderts mit dem Nordflügel verbunden. Der markante viergeschossige Pavillon am Ostflügel wurde 1783 erbaut.
Der Marstall des Schlosses stammt aus dem Jahr 1736, die übrigen Wirtschaftsgebäude sind jüngeren Datums.
Wenig bekannt ist, dass das Schloss auf einem Felsen erbaut ist, der für die Namensgebung der Region Wittgenstein Bedeutung hat. Der „Widukind“-Felsen ragt auch heute noch unbehandelt und roh in einen der Glasgänge hinein, die den inneren „Rosengarten“ umschließen. Innerhalb des Schlosses befand sich bis vor kurzem das fürstliche Archiv, das historische Dokumente aus den vergangenen Jahrhunderten verwahrt, vor allem ab dem 17. Jahrhundert. Dieses Archiv ist nach dem Eigentumsübergang in ein Gebäude der Rentkammer unterhalb des Schlosses verlegt worden. Unbewiesenen Gerüchten zufolge befindet sich zwischen dem Schloss und der städtischen Kirche ein Fluchttunnel, der bisher jedoch noch nicht gefunden wurde.
Literatur
- Alexander Thon, Stefan Ulrich, Jens Friedhoff: „Mit starken eisernen Ketten und Riegeln beschlossen ...“. Burgen an der Lahn. Schnell & Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2000-0, S. 178-181.
- Michael Losse: Die Lahn Burgen und Schlösser. Imhof Verlag, Petersberg 2007, ISBN 978-3-86568-070-9.
Weblinks
- Schloss Wittgenstein in der Burgendatenbank des Europäischen Burgeninstitut
- Schloss Wittgenstein bei burgeninventar.de
Einzelnachweise
- ↑ Übermittagsbetreuung: Schlossschüler speisen künftig in historischem Ambiente. Gymnasium Schloss Wittgenstein. Abgerufen am 12. März 2009.
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