Schrotholzkirche

Schrotholzkirche

Eine Schrotholzkirche ist eine Holzkirche, die aus grob behauenem Holz (Kiefern-, seltener Eibenholz) gefertigt ist. Diese Bauform mit tief heruntergezogenem und weit überstehendem Dach, mitunter mit gestauchtem seitlichen Umgang, ist u. a. eine regionale schlesische Bautechnik (man spricht auch vom Begriff Oberschlesischen Holzschrothkirche), die in verschiedenen Konstruktionsarten ausgeführt ist.

  • Eine besonders große Schrotholzkirche befindet sich in der heute polnischen Stadt Gliwice (Gleiwitz). Die Kirche in Pniów aus dem Jahr 1506 ist abgebrannt und wurde 1957 durch eine gemauerte ersetzt. Im Powiat Gliwicki gibt es heute noch einige Schrotholzkirchen, z. B. in Bojszów, Poniszowice, Rachowice, Rudziniec, Sierakowice, Smolnica, Sieroty, Wilcza, Zacharzowice und Żernica (deutsch: Zernitz und Haselgrund).
  • Die Schrotholzkirche in Poniszowice (ab 1945; 1936–45: Muldenau O.S.; bis 1936: Ponischowitz) soll nach Visitationsprotokollen von 1687 und 1987 bereits im Jahr 1175 gebaut worden sein und wurde im Jahr 1404 gründlich renoviert (Visitationsbericht von 1679). Neben der Kirche steht ein ebenfalls aus Schrotholz gebauter Glockenturm von 1520.[1]
  • Die Schrotholzkirche St. Nikolaus in Wilcza geht auf einen Vorgängerbau von 1480 zurück. Der heutige Bau stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Außenwände der Kirche sind aus Balken aufgebaut und wie das Dach mit Schindeln gedeckt. Außerdem wird das Langhaus von einem Dachreiter mit Zwiebelhaube bekrönt.[2]
  • Eine Kirche aus dem 17. Jahrhundert steht noch immer in Stare Olesno (deutsch: Alt-Rosenberg) im Bezirk Oppeln.
  • In Deutschland existieren Schrotholzkirchen in Wespen und in Sprey.

siehe auch

Quellen

  1. Marcel Fiolka: Geschichte der Pfarrei Ponischowitz, Tost 1925. Foto dieser Kirche dort
  2. Beschreibung der Wilczaer Holzkirche (poln.)

Weblinks


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