Schräglenkerachse

Schräglenkerachse

Die Schräglenkerachse ist eine Hinterradaufhängung an PKWs und besteht je Rad aus einer dreiecksförmigen Schwinge, die mit dem Radträger fest verbunden ist und an zwei Punkten an der Karosserie gelagert ist. Dabei sind die inneren Lagerpunkte der Schwingen etwas weiter hinten angebracht als die äußeren, sodass die Räder beim Einfedern etwas Vorspur und negativen Sturz bekommen. Dadurch verbessert sich das Fahrverhalten in Kurven. Bei schwer beladenem Fahrzeug ergeben die im eingefederten Zustand schräg angestellten Räder einen größeren Verschleiß der Reifen. Dazu im Vergleich sind die Schwingen bei einer Längslenkerachse parallel zur Querachse des Fahrzeuges befestigt. Längslenkerachsen werden manchmal, aufgrund ihrer „schrägen“ Dreiecksform, fälschlich als Schräglenkerachsen bezeichnet (BMW 600, Renault Frégate).

Der italienische Hersteller Lancia patentierte die Schräglenkerhinterachse im Jahre 1947 und verwendete sie ab 1950 im Lancia Aurelia. Auch Fiat verwendete dieses Prinzip ab 1955 im Fiat 600 und ab 1957 im Fiat Nuova 500. Die Schräglenkerhinterachse wurde damit zum Massenprodukt. Allein Fiat 600 und 500 verkauften sich zusammen über 6,5 Mio mal. Bis zum Ende der 1960er-Jahre schwenkten viele weitere Hersteller, wie etwa BMW, Mercedes-Benz und VW auf die Schräglenkerachse um. Sie wird noch heute (2008) verwendet, konkurriert aber seit Beginn der 1980er Jahre mit der Raumlenkerachse (für Standardantrieb zuerst im Mercedes-Benz 190 verwendet).

Daimler-Benz verwendete für die Schräglenkerachsen der Mercedes-Pkw die Bezeichnung Diagonalpendelachse. Das erste Modell mit dieser Konstruktion war der 1968 vorgestellte Mittelklasse-Mercedes „Strich-Acht" (W114/115).

Literatur

  • Peter Gerigk, Detlev Bruhn, Dietmar Danner: Kraftfahrzeugtechnik. 3. Auflage, Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig, 2000, ISBN 3-14-221500-X

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