- B 12n
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Basisdaten Gesamtlänge: 440 km Bundesländer: Bayern
Baden-WürttembergVerlaufsrichtung: Südwest-Nordost Karte rot = Bundesstraße und hellblau = AutobahnVerlauf/Anschlussstellen(A) Grenzübergang 190 Lindau bei Weißensberg (4) Weißensberg bei Wigratz Isny Ortsumfahrung Isny 2009 Tunnel Felderhaldetunnel 760 m 2009 Seltmans Weitnau Hellengerst Parkplatz Osterhofen Rohrbachtobelbrücke 180 m Weiherbachtalbrücke 90 m (3) Waltenhofen Kempten (134) Kempten Ortsumfahrung Unterthingau bei Geisenried Ortsumfahrung Marktoberdorf Ortsumfahrung Kaufbeuren Ortsumfahrung Jengen (22) Jengen/Kaufbeuren
(39) München-Sendling München (1) München-Steinhausen (11) Forstinning Ortsumfahrung Forstinning Ortsumfahrung Hohenlinden Birkach Ortsumfahrung Maitenbeth Ortsumfahrung Haag Ortsumfahrung Reichertsheim Ortsumfahrung Heldenstein Ortsumfahrung Ampfing (19) Mühldorf-West
(25) Burghausen bei Stammham Ortsumfahrung Kirchdorf am Inn Ortsumfahrung Simbach Ortsumfahrung Prienbach Ortsumfahrung Ering Malching nach Rotthalmünster Tutting nach Bad Füssing Ortsumfahrung Pocking bei Ruhstorf (118) Pocking
(116) Passau-Mitte Passau Donaubrücke Passau Ortsumfahrung Salzweg Ortsumfahrung Hutthurm Ortsumfahrung Röhrnbach Ortsumfahrung Kumreut Tunnel Garham Ortsumfahrung Freyung Ortsumfahrung Herzogsreut Ortsumfahrung Philippsreut (CZ) Grenzübergang weiter in Richtung Vimperk In Deutschland führt die Bundesstraße 12 (Abkürzung: B 12) von Lindau am Bodensee über München und Passau nach Philippsreut an der tschechischen Grenze, wo sie in die Schnellstraße 4 nach Prag übergeht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprung
Der Straßenbau im Hochstift Passau begann im 18. Jh. unter dem Fürstbischof Leopold Ernst von Firmian (1763-1783). In seiner Regierungszeit entstanden die Neuburger Straße zwischen Neuburg und Passau und die Straße von Passau bis zur böhmischen Grenze, die 1765 bereits bis Röhrnbach fertiggestellt war.
Frühere Strecken und Bezeichnungen
Nach der Säkularisation war die heutige B 12 die einzige Straße im ehemaligen Hochstift Passau, die als Staatsstraße auf Kosten des bayerischen Staatshaushaltes erhalten und ausgebaut wurde.
Die Reichsstraße 12 wurde 1932 eingerichtet und führte ursprünglich von Lindau über Burghausen bis Simbach. Um 1937 wurde diese Reichsstraße bis Passau verlängert. Nach der Einrichtung des Protektorats Böhmen und Mähren im Jahre 1939 wurde die R 12 weiter bis Prag verlängert.
Ausbau zur modernen Autostraße
Bis in die 1950er Jahre blieb die R 12 weitgehend eine ungeteerte Schotterpiste. 1952-1954 wurde in Mühldorf eine neue Innbrücke gebaut und gleichzeitig eine neue Streckenführung nördlich der engen Altstadt eingerichtet. 1957-1970 erhielt die Bundesstraße 12 einen neuen Straßenbelag und wurde den Bedürfnissen des Autoverkehrs entsprechend erweitert.
Baugeschichte und Verlauf (auch B 12n)
Westlich von München ist die Bundesstraße 12 im Abschnitt bis Buchloe weitgehend von der Bundesautobahn 96 München–Lindau ersetzt. Im weiteren Verlauf führt sie südlich der Autobahn über Kempten nach Lindau. An einigen Stellen zwischen Buchloe und Kempten ist die Straße überbreit ausgebaut. An Kempten vorbei führt sie als B 12 neu bis nach Weitnau wieder als Autobahn. Dieser Abschnitt war ursprünglich als Abschnitt einer „Queralpenautobahn“ geplant, diese musste dann aber Aufgrund der enormen Kosten, des nicht nachweisbaren Bedarfs und fehlender Akzeptanz aufgegeben werden.
Im Ostabschnitt zwischen München und der Bundesautobahn 3 bei Passau ist sie auf zwei Abschnitten von München nach Forstinning und von Ampfing bis Marktl durch die Bundesautobahn 94 ersetzt. Zwischen Marktl und Simbach am Inn wurde die B 12 auf dem späteren Trassenverlauf der A 94 neu gebaut, jedoch nur zweispurig ausgeführt. Die Ortsumfahrung Malching, die sich aktuell im Bau befindet, wird ebenfalls vorerst nur zweispurig ausgeführt. Weitere Bauabschnitte sind in Planung.
Die Ausführung dieser Autobahnlinie zwischen Forstinning und Ampfing wird seit 30 Jahren durch Diskussionen über die Trassenführung entweder durch das Isental bzw. über die Trasse der B 12 verhindert. Hier wurde nach dem Gerichtsurteil des bayerischen Verwaltungsgerichtshofs im Oktober 2007 und der Aufhebung des Baustopps am 19. März 2008 mit dem Bau Richtung Pastetten begonnen. Diese Baumaßnahme stand jedoch unter dem Vorbehalt einer Abweisung der Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision durch das Bundesverwaltungsgericht. Am 16. Dezember 2008 wurde diese Beschwerde abgelehnt. [1] Ein großflächiger Baubeginn soll damit im Frühjahr 2009 beginnen. Gegner der Autobahn kündigten jedoch bereits neue Klagen, gegen das anschließende Teilstück Pastetten–Heldenstein an, welches sich aktuell in der Planfeststellung befindet.
Zwischen den A 94-Anschlussstellen Mühldorf-West (19) und Neuötting-Ost (24) wurde die B 12 mittlerweile zur Staatsstraße mit der Nummer 2550 abgestuft.[2][3]
Der nördliche Abschnitt von Passau an die tschechische Grenze befindet sich ebenfalls im Ausbau. Hier wird ein durchgängig dreispuriger Ausbau angestrebt. Bei Salzweg soll ein 1,9 km langer und 2,5 Millionen Euro teurer Ausbau erfolgen, der 1,1 km lange Abschnitt Straßkirchen-Bärnbach soll für 1,9 Millionen Euro dreispurig ausgebaut werden. Zwischen Hutthurm und Großthannensteig ist der Vorentwurf bereits genehmigt. Hier sollen 1,7 km für 3,64 Millionen Euro ausgebaut werden. Bei Außernbrünst soll für 1,8 Millionen Euro eine geänderte Kreuzung errichtet werden. Anschließend daran soll in Richtung Wimperstadl ein 1,6 km langer Abschnitt für 2,2 Millionen Euro gebaut werden. Von Aigenstadl nach Freyung sollen auf 2,4 km Länge 3,6 Millionen Euro verbaut werden. Bisher noch ohne Planung ist der 2,4 km Abschnitt Sonndorf–Heldengut, der 3 Millionen Euro kosten soll. Von Heldengut bis Herzogsreut sind die Vermessungen für das 3,4 km lange und 3 Millionen Euro teure Ausbaustück abgeschlossen.
Kommunalpolitiker fordern darüber hinaus gehend einen vollständigen Ausbau auf durchgängig drei Spuren und langfristig einen Ausbau der A 94 über Passau hinaus nach Prag. Auf tschechischer Seite ist hierfür die Schnellstraße 4 auf einer Länge von 42 km von insgesamt 150 km ausgebaut worden.
Unfallschwerpunkt
Im Volksmund wird der stark befahrene östliche Abschnitt zwischen Forstinning und Pocking als „Todesstrecke Nr. 1“ bezeichnet, da es fast regelmäßig zu tödlichen Unfällen kommt. In 20 Jahren kamen dort fast 350 Menschen ums Leben; allein im Jahr 2003 waren es 13.
Ein schwerer Unfall im Herbst 2004 war Anlass für den Einsatz von Polizeihubschraubern gegen Raser. Eine längere Zeit wurde die Umgebung von Haag i.OB so überwacht und auch in Zukunft wird die Polizei in unregelmäßigen Abständen Unterstützung aus der Luft für diese gefährdete Strecke bekommen. Im Oktober 2006 beurteilte das Polizeipräsidium Oberbayern den Effekt der auch mit konventionellen Mitteln verstärkten Geschwindigkeitsüberwachung positiv; so verzeichnete man im ersten Halbjahr 2006 neben mehr als 3.500 Verstößen einen Rückgang der Unfallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum[4].
Am 26. Mai 2007 verunglückte der slowakische Nationalstürmer Marek Krejčí von Wacker Burghausen in der Nähe von Maitenbeth tödlich.
Referenzen
- ↑ Bundesverwaltungsgericht: Pressemitteilung 86/2008
- ↑ Oberbayerisches Volksblatt vom 16.12.2008
- ↑ Straßenbauamt Rosenheim: Projekte
- ↑ Pressemeldung des Polizeipräsidiums Oberbayern vom 13.10.2006: "Positive Halbjahresbilanz für die Bundesstraße 12 - Kontrolldruck zeigt Wirkung"
Siehe auch
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