Schweizer Reisekasse

Schweizer Reisekasse
Schweizer Reisekasse (Reka)
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Rechtsform Genossenschaft
Gründung 1939
Sitz Bern, Schweiz
Leitung Roger Seifritz
(Geschäftsleiter)
Peter Hasler
(VR-Präsident)
Mitarbeiter 126 (in Vollzeitstellen, 2007)
Umsatz 615,3 Mio. CHF (2007)
Branche Tourismus
Produkte Sozialtourismus
Website www.reka.ch
Reka-Feriensiedlung Rustici della Verzasca in Berzona/Vogorno

Die Schweizer Reisekasse (Reka) ist die bedeutendste Organisation für Sozialtourismus in der Schweiz. Die in der Rechtsform einer Genossenschaft organisierte Non-Profit-Organisation gehört zur Parahotellerie, gilt als führende Vermieterin von Ferienwohnungen für Familien und als zweitgrösster Schweizer Anbieter von Ferienwohnungen, Campingunterkünften und Hotels im In- und Ausland.

Inhaltsverzeichnis

Gesellschaftliche Bedingungen

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich das Bedürfnis nach Ferien als Ruhepause und notwendige Erholung von der Arbeit auch in der Schweizer Bevölkerung immer stärker. Die Bewegung für Ferien in der Natur war Teil der Reformbewegungen, die um die Jahrhundertwende im deutschen Sprachraum entstanden: Freikörperkultur, Jugendstil, Naturheilkunde, Reformpädagogik, Vegetarismus und Volkshochschulen. Für die arbeitende Bevölkerung waren Ferien jedoch zu teuer. 1895 war in Wien der Touristenverein "Die Naturfreunde" gegründet worden, um auch Arbeitern Ferien zu ermöglichen. Diese Idee führte 1905 zur ersten schweizerischen Naturfreunde-Ortsgruppe in Zürich und verbreitete sich bald in der ganzen Schweiz. Der Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler begann mit seinem 1935 gegründeten Reisebüro Hotelplan erschwingliche Ferienreisen für die breite Bevölkerung anzubieten und damit gleichzeitig dem schweizerischen Fremdenverkehr aus der Krise zu helfen. Sozialpolitische Forderungen verhalfen dann dem neuen Ferienverständnis Mitte des 20. Jahrhunderts zum Durchbruch.

Gründung

Die Gewerkschaften gründeten 1939 zusammen mit dem Fremdenverkehrsverband die Schweizer Reisekasse als nicht-gewinnorientierte Genossenschaft. Ihre Aufgabe sollte die Förderung des Sozialtourismus, die Ferienfinanzierung mittels sogenannten Reka-Checks, die Gründung und Entwicklung von eigenen Feriendörfern und die Vermittlung von günstigen Ferienwohnungen sein. Sie setzte sich zum Ziel, Schweizer Familien mit kleinem Einkommen und Alleinerziehende mit ihren Kindern günstige Ferien zu ermöglichen. Die Gewinne der Genossenschaft sollten für kostenlose oder vergünstigte Ferienhilfeprogramme eingesetzt werden.

Tätigkeit und Ferienhilfe

Die Tätigkeiten der Genossenschaft sind in kommerzielle (Reka-Checks und Reka-Ferien) und soziale Bereiche aufgeteilt. Die soziale Tätigkeit umfasst verschiedene Ferienhilfeprogramme, die mit 13 Millionen (Stand 2005) verbilligt werden:

Mit 2.5 Millionen Franken wurde die Aktion „Ferien für 100 Franken“ pro Woche vergünstig. 1066 einkommensschwache oder alleinerziehende Familien mit 2170 Kindern konnten davon profitieren.

7.5 Millionen Franken zahlt die Reka für die Verbilligung der Reka-Checks.

3.0 Millionen fliessen in den Fonds für Familienferien, um die Ferienanlagen den Familien günstiger anbieten zu können.

Pro Jahr werden 50'000 Gratisferientage für über 1000 einkommensschwache Familien angeboten.

Die Reka-Jubiläumsstiftung – die 1989 gegründet wurde - unterstützt finanzschwache Behinderte und wendet jährlich rund 140'000 Franken für Ferien in der Schweiz auf, wovon jährlich rund 1'500 Personen profitieren können.

Das Angebot Mama hat Vortritt (erstmals 1998) ermöglichte zum Beispiel im Jahr 2000 90 Müttern Ferien mit ihren Kindern.

Die Reka hat an folgenden 13 Orten eigene Feriendörfer:[1]

Finanzierung

Die soziale Tätigkeit wird mit den Gewinnen aus den kommerziellen Bereichen des Unternehmens (Reka-Checks und Reka-Ferien) sowie privaten Spenden finanziert. Die Reka-Genossenschafter - Arbeitgeber, Arbeitnehmerverbände, Tourismus, Verkehrswirtschaft und weitere Kreise - verzichten auf eine Gewinnausschüttung und auf eine Verzinsung des Genossenschaftskapitals. Die Gewinne der Nonprofit-Organisation werden für die Reka-Ferienhilfe und für die Subventionierung der Reka-Feriendörfer eingesetzt.

(Stand 2005)

  • Verkauf Reka-Checks: 522,6 Mio. Franken
  • Verkauf Reka Rail: 53,5 Mio. Franken
  • Reka-Ferien: Mieterträge 39,2 Mio. Franken, Logiernächte 1,364 Mio.

Organe

  • Magazin Reka aktuell
  • Das Magazin für Ferien und Freizeit

Volkswirtschaftliche Bedeutung

Die Parahotellerie, zu der die Schweizer Reisekasse gehört, gilt als wichtiges Standbein im Schweizer Tourismus. Die Reka-Feriendörfer bringen langjährigen und nachhaltig wirksamen touristischen Umsatz für die lokale und regionale Wirtschaft in den Schweizer Bergregionen. Mit den rund 1'200 Wohnungen erzielt die Reka jährlich etwa eine Million Logiernächte in der Schweiz.

Auszeichnungen

Der Reka-Direktor der Jahre 1998 bis 2011, Werner Bernet,[2] wurde im Jahr 2004 für sein Lebenswerk mit dem „Milestone“, der höchsten Auszeichnung im Schweizer Tourismus, geehrt. Die Auszeichnung galt auch als Anerkennung für das sozialtouristische Engagement der Reka.

Literatur

  • Schweizer Reisekasse (Hrsg.), Ferien für alle - Vacances pour tous. Ferienbuch der Schweizer Reisekasse. Ein Ferienberater zu Hause. Bern 1939.
  • Schweizer Reisekasse (Hrsg.), Das Ferienbuch der Schweiz, Bern 1966 und 1977.
  • Reka-Kinderbuch, Pipo, ist das wahr?

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Reka-Feriendörfer. In: reka.ch. Abgerufen am 11. August 2011.
  2. Geschäftsleitung. In: reka.ch. Abgerufen am 11. August 2011.

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