- Schweizerische Rheinhäfen
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Die Schweizerischen Rheinhäfen (früher: Rheinhäfen beider Basel) erstrecken sich entlang des Rheins über die beiden Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Diese Binnenhäfen stellen die wichtigste Drehscheibe des Im- und Exports der Schweiz dar.
Die Freiheit der Schifffahrt auf dem Rhein, welcher von Rheinfelden bis Rotterdam schiffbar ist, wird von der Mannheimer Akte vom 17. Oktober 1868 garantiert. Damit besitzt die Schweiz einen völkerrechtlich garantierten Zugang zum Meer und kann seit 1992 über den Main-Donau-Kanal auch Ungarn und Südeuropa erreichen.
Inhaltsverzeichnis
Rheinhäfen
Über die drei Rheinhäfen in und um die Stadt Basel wurden 2009 10 Prozent des gesamten mengenmässigen Aussenhandels der Schweiz abgewickelt, und 30-40 Prozent des jährlichen Mineralölverbrauchs der Schweiz wird über Lieferungen über die Rheinhäfen abgedeckt.
Rheinabwärts findet man folgende Häfen:
Auhafen Muttenz
Der Auhafen liegt auf der linken Rheinseite im Kanton Basel-Landschaft, ist ein Teil der Birsfelder Hafenanlagen, befindet sich jedoch auf Gemeindegebiet von Muttenz. Er wurde zwischen 1937 und 1940 erstellt und ist seither mehrfach erweitert worden. Im Auhafen werden besonders flüssige Treib- und Brennstoffe umgeschlagen und gelagert. Daneben wird er auch für den Umschlag von Schwergut, Speiseöl, Dünger, Tonerde und Getreide verwendet.
Rheinhafen Birsfelden
Der Hafen Birsfelden liegt auf der linken Rheinseite im Kanton Basel-Landschaft und befindet sich im Gemeindegebiet von Birsfelden. Er wurde zwischen 1937 und 1940 erstellt und wurde seither mehrfach erweitert. Dieser Hafen ist auf den Umschlag und die Lagerung von flüssigen Treib- und Brennstoffen sowie von Trockengütern spezialisiert.
Rheinhafen St. Johann
Der Rheinhafen St. Johann war die älteste Hafenanlage der Stadt Basel am Rheinkilometer 168.0 auf der linken Rheinseite und wurde zwischen 1906 und 1911 erbaut. Danach folgte 1935 eine grössere Erweiterung. Gleich hinter dem Gelände befinden sich grosse Chemische Fabriken und direkt unterhalb die Landesgrenze zwischen der Schweiz und Frankreich. Im Hafen wurden vor allem Getreide und sonstige Trockengüter umgeschlagen und gelagert. Am 19. Juli 2010 begann der Abbruch des Hafens St. Johann. Nach dem geplanten Ende der Abbrucharbeiten Ende 2011 soll hier eine Erweiterung des Novartis-Campus entstehen.[1]
Rheinhafen Kleinhüningen
Der Rheinhafen Kleinhüningen liegt im Basler Wohnviertel Kleinhüningen auf der kleinbasler (rechten) Rheinseite beim Dreiländereck Schweiz/Deutschland/Frankreich. Der Hafen besteht aus den beiden Hafenbecken I und II und einem Wendebecken. Kleinhüningen verfügt über drei Containerterminals und verschiedene Silos und Tanklager. Neben den Container werden hauptsächlich Trockengüter wie Stahl, Aluminium, Buntmetalle und flüssige Stoffe umgeschlagen.
Am 2. August 1922 wurde das Hafenbecken I eröffnet. Bis 1924 wurden Krananlagen und Gebäude für die Reedereien erstellt. 1936-39 folgte das Hafenbecken II.
Der 1923 vom Architekten Hans Bernoulli erbaute Siloturm (Bernoullisilo) bietet mit seiner öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform eine gute Möglichkeit den Hafen zu überblicken. Zusammen mit der Ausstellung Verkehrsdrehscheibe Schweiz und unser Weg zum Meer und dem Dreiländereck ist der kleinhüninger Rheinhafen ein beliebtes Ziel für Schulreisen und Ausflügler.
Kleinhüningen ist der Sitz der Rheinschifffahrts- und Patentprüfungsbehörde und Heimathafen der Basler Personenschifffahrt. Daneben ist Basel seit dem 9. April 1941 offizieller Heimat- und Registerhafen der Schweizerischen Hochseeschifffahrt. Unter den Umschlagsanlagen sind drei Containerterminals, Silos, ein Tanklager und weitere Vorrichtungen für flüssige Stoffe, Buntmetalle, Stahl und Aluminium.
Daten der Schweizerischen Rheinhäfen
- Fläche 1,3 km²
- Umschlagpotential von gegen 15 Mio. Tonnen Gütern pro Jahr
- Umsatz von 6,5 Mio. Tonnen (2010)
- 100 km Bahngleis
- 7 km Quailänge
- Silos für insgesamt 385'000 m³ Getreide
- 80.000 m³ sonstige Schüttgutlager
- Tanklager für 1.250.000 m³ Flüssiggut
- 250.000 m² gedeckte Lager
- 200.000 m² offene Lager (Containerterminals)
- 60 Kräne mit Hubkraft zwischen 5 t und 400 t
Zukunft der Rheinhäfen
Bei einer Abstimmung zum Rheinhafenvertrag durch das Baselbieter Stimmvolk wurde mit einer 81%igen Mehrheit der gemeinsamen Weiterentwicklung der Rheinhäfen und der einer Zusammenarbeit mit Basel-Stadt zugestimmt.
Mit der Zusammenlegung der beiden Häfen auf der Basis des Rheinhafenvertrags und der Ausgliederung aus den Verwaltungen wurde damit die Voraussetzung für eine integrierte Vermarktung und optimierte Nutzung der Hafenareale geschaffen. Als öffentlich-rechtliche Anstalt erhielten die Schweizerischen Rheinhäfen jenen Handlungsspielraum, den sie brauchen, um im internationalen Wettbewerb - gegenüber den Häfen im Ruhrgebiet und auch gegenüber dem Schienenweg - zu bestehen. Sie können die Hafenareale flexibler nutzen. Schwankungen beim Export/Import werden besser verteilt und aufgefangen. Dies sichert langfristig die Ertragskraft und mit einer höheren Wertschöpfung darf gerechnet werden.
Weblinks
- Website der Schweizerischen Rheinhäfen
- Hafenordnung für die Rheinhäfen beider Basel (PDF)
- Novartis Campus statt Hafen St. Johann
- Videoführung mit Urs Vogelbacher
Einzelnachweise
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