Serbische Freiwilligengarde

Serbische Freiwilligengarde

Die Srpska dobrovoljačka garda (kyr. Српска добровољачка гарда) oder Serbische Freiwilligengarde war eine paramilitärische Freischar, die von Željko Ražnatović während der Jugoslawienkriege gegründet und angeführt wurde. Umgangssprachlich wurden die Mitglieder auch als „Arkans Tiger“ (serbisch Arkanovi Tigrovi) bezeichnet.

Die Gruppe kämpfte während der Kriege für eine Schaffung Großserbiens. Die Bewaffnung bestand sowohl aus Artillerie, Panzern als auch Maschinengewehren und Scharfschützenwaffen. Die Strategie dieser paramilitärischen Einheit im Kroatienkrieg bestand vermutlich darin, die unterschiedlichen serbischen Siedlungsgebiete in Kroatien miteinander zu verbinden mit dem Mittel Kroaten durch Terror und Einschüchterung zu vertreiben.[1] In ihren Zielen ähnelte diese Einheit den modernen Tschetnik-Truppen des serbischen Extremisten Vojislav Šešelj.

Geschichte und Organisation

Die paramilitärische Einheit wurde am 11. Oktober 1990 von 20 Fans des Fußballclubs FK Roter Stern Belgrad aus Belgrad gegründet. Zeitweilig soll diese Truppe über 10.000 Kämpfer gezählt haben. Im Frühjahr 1991 gründete der damalige serbische Innenminister Mihalj Kertes ein Trainingscamp für die Freiwilligengarde. Das Kommando über diese Truppe wurde Željko Ražnatović übergeben, der unter dem Namen "Arkan" besser bekannt war. Der Mafia-berüchtigte Kriminelle Arkan befand befand sich zu dieser Zeit bereits auf der Suchliste von Interpol aufgrund zahlreicher Vergehen. Ihm wurde ebenfalls angelastet, für den jugoslawischen Geheimdienst (Udba) gearbeitet zu haben und an der Spionage und Ermordung jugoslawischer Auswanderer beteiligt gewesen zu sein.[2] Das Hauptquartier und Ausbildungszentrum befand sich in Erdut (Ost-Kroatien), das bis 1995 von der Republik Serbische Krajina kontrolliert wurde. Die Serbische Freiwilligengarde wurde im April 1996 aufgelöst.

Arkans Tigern wurde die Beteiligung an den ethnischen Säuberungen in Bijeljina und Zvornik im Jahre 1992 vorgeworfen. Ihr wurden außerdem auch weitere Fälle von Ermordungen von Zivilisten und Verstößen gegen die Genfer Konventionen zur Last gelegt. Deswegen wurden ihr Anführer und seine Leute vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien angeklagt.[3]

Bekannte Mitglieder

Einzelnachweise

  1. Moore. Question of all Questions. S. 38.
  2. Mazower. War in Bosnia. S. 5-6.
  3. http://www.un.org/icty/indictment/english/ark-ii970930e.htm

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