Shafrira Goldwasser

Shafrira Goldwasser

Shafrira „Shafi“ Goldwasser (hebräisch ‏שפרירה גולדווסר‎; * 1958 in New York City) ist eine US-amerikanische Informatikerin.

Shafrira Goldwasser

1979 erlangte sie den Bachelor-Grad in Mathematik an der Carnegie Mellon University, 1981 den Magister- und 1983 den Doktorgrad in Informatik an der UC Berkeley. 1983 kam sie zum MIT und wurde 1997 die erste Inhaberin der neuen RSA-Professur für Elektrotechnik und Informatik. Sie ist ein Mitglied der Theory of Computation Group am MIT Computer Science and Artificial Intelligence Laboratory. Außerdem ist sie Professorin für Informatik und angewandte Mathematik am Weizmann-Institut für Wissenschaften in Israel.

Goldwasser forscht über Komplexitätstheorie, Kryptographie und Algorithmische Zahlentheorie. Sie entwickelte 1986 gemeinsam mit Joe Kilian den nach beiden Autoren benannten, auf Elliptischen Kurven basierenden Primzahlnachweis.[1][2] Sie ist (um 1982)[3] die Miterfinderin der Zero-Knowledge-Beweise (sowie Interaktiver Beweissysteme in derselben Arbeit mit Charles Rackoff und Silvio Micali), die wahrscheinlichkeitstheoretisch und interaktiv die Gültigkeit einer Behauptung ohne Übermittlung zusätzlichen Wissens zeigen und ein Schlüsselwerkzeug beim Entwurf kryptographischer Protokolle sind. Zu ihren weiteren Beiträgen im Bereich der Kryptographie zählen die Mitentwicklung des Blum-Goldwasser-Kryptosystems und des GMR-Signaturverfahrens. Ihre Arbeiten in Komplexitätstheorie behandeln die Klassifizierung von Näherungsproblemen, wo sie zeigte, dass einige NP-schwere Probleme auch dann schwierig bleiben, wenn nur eine Näherungslösung gesucht wird.

Für ihre bahnbrechenden Ergebnisse wurde Goldwasser zweimal der Gödel-Preis in Theoretischer Informatik verliehen: Zuerst 1993 (für „The knowledge complexity of interactive proof systems“), und nochmals 2001 (für „Interactive Proofs and the Hardness of Approximating Cliques“), ihre Beteiligung am PCP-Theorem. Weitere Auszeichnungen sind der Grace Murray Hopper Award der ACM als herausragende Nachwuchs-Computerexpertin des Jahres 1996 sowie der RSA Award in Mathematics (1998) für herausragende mathematische Beiträge zur Kryptographie. 2002 hielt sie einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Peking (Mathematical foundations of modern cryptography: computational complexity perspective).

2001 wurde sie in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 2004 in die National Academy of Sciences, und 2005 in die National Academy of Engineering.

Einzelnachweise

  1. Shafi Goldwasser, Joe Kilian: Almost all primes can be quickly certified. Proc. 18th STOC Berkeley 1986, S. 316–329; Primality testing using elliptic curves. Journal ACM 46 (1999), Nr. 4, S. 450–472
  2. Goldwasser-Kilian-Primzahltest
  3. Shafi Goldwasser, Silvio Micali, Charles Rackoff The knowledge complexity of interactive proof systems, SIAM Journal on Computing, Band 18, 1989, S.186-208 und STOC (ACM Symposium on the theory of computing) 1985 (Preprints der Arbeit sollen schon 1982 zirkuliert haben)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Shafrira Goldwasser — Nacimiento 1958 Nueva York Residencia  Estados Unidos …   Wikipedia Español

  • Goldwasser — nennt man einen Gewürzlikör, dem Blattgold zugesetzt wird. Bekannte Marken sind Danziger Goldwasser Schwabacher Goldwasser Folgende Personen tragen den Namen Goldwasser: Shafrira Goldwasser ist eine US amerikanische Informatikerin. Ehud… …   Deutsch Wikipedia

  • Shafi Goldwasser — Infobox Scientist name = Shafrira Goldwasser image width = 150px caption = Shafrira Goldwasser birth date = 1958 birth place = death date = death place = residence = citizenship = nationality = ethnicity = field = Computer Science, Cryptography… …   Wikipedia

  • Blum-Goldwasser-Kryptosystem — Der Blum Blum Shub Generator (BBS Generator; auch „s² mod n Generator“) ist ein Pseudozufallszahlengenerator, entwickelt 1986 von Lenore Blum, Manuel Blum und Michael Shub. Anwendung findet das System u. a. in der Kryptologie im Entwurf… …   Deutsch Wikipedia

  • Goldreich-Goldwasser-Halewi-Signatur — Die Goldreich Goldwasser Halevi Signatur (GGH Signatur) ist eine digitale Signatur, die 1997 von den Kryptologen Oded Goldreich, Shafrira Goldwasser und Shai Halevi vorgeschlagen wurde. [1] Sie bildet die Grundlage für das NTRUSign… …   Deutsch Wikipedia

  • Shafi Goldwasser — Shafrira „Shafi“ Goldwasser (* 1958 in New York City) ist eine US amerikanische Informatikerin. 1979 erlangte sie den Bachelor Grad in Mathematik an der Carnegie Mellon University, 1981 den Magister und 1983 den Doktortitel in Informatik an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gol — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • List of Carnegie Mellon University people — This is a list of encyclopedic people associated with Carnegie Mellon University in the United States of America.Notable students and alumni =Nobel laureates= *John L. Hall (B.S. 1956, M.S. 1958, Ph.D. 1961), 2005 Nobel Prize in Physics *Finn E.… …   Wikipedia

  • Grace-Murray-Hopper-Preis — Der Grace Murray Hopper Award ist der erste von mittlerweile vielen nach Grace Hopper benannten Preisen. Er wird von der ACM seit 1971 an junge Computerexperten verliehen, die zum Zeitpunkt der gewürdigten technischen Leistung nicht älter als 35… …   Deutsch Wikipedia

  • M.I.T. — Massachusetts Institute of Technology Motto: Mens et Manus (Geist und Hand) Präsidentin: Susan Hockfield …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”