- Shōkadō bentō
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Das Bentō (jap. 弁当) ist eine in Japan weit verbreitete Darreichungsform von Speisen, bei der in einem speziellen Kästchen mehrere Speisen durch Schieber voneinander getrennt sind. Das Kästchen zusammen mit den Speisen nennt man ebenfalls Bentō.
Inhaltsverzeichnis
Darreichungsform
In Japan wurden und werden Speisen nach westlicher Art auf Tellern, aber öfter nach japanischer Art in vielen verschiedenen kleinen Schälchen gereicht, aus denen gleichzeitig gegessen wird. Das Bentō bietet die Möglichkeit, diese vielen kleinen Speisen in einem einzigen Behälter aufzubewahren und zu transportieren, ohne dass sie sich mischen.
Das Bentō ist ursprünglich eine Mahlzeit zum Mitnehmen, analog zum Schulbrot oder zu Fish and Chips, die einfach in Butterbrotpapier oder Zeitungspapier eingewickelt werden. Einfache Speisen wie Reisbällchen werden auch in Japan in Plastik eingewickelt.
Bentō-Verpackungen sind im Inneren in mehrere Fächer aufgeteilt, in denen das Essen angeordnet werden kann. Ursprünglich bestanden Bentōs aus leichtem Holz. Heutzutage werden meistens als Holzschachteln kaschiertes Polystyrol oder Kunststoffschachteln verwendet, die mit einem Holzdeckel oder einem durchsichtigen Plastikdeckel versehen werden, der den Blick auf das Essen erlaubt. Es gibt aber auch Bentōs in Form von Metallkästchen oder kostbaren handgefertigten und lackierten Holzkästen.
Da neben der Auswahl der Bestandteile und der Zubereitung auch das optische Arrangement und die Art der Verpackung von Bedeutung sind, können Bentōs regelrechte Gesamtkunstwerke sein.
Arten
Shōkadō bentō (松花堂弁当) ist eine traditionelle, schwarz lackierte Bentō mit vier Fächern und einem Deckel. Sie wurde nach dem Shingon-Mönch Shōkadō Shōjō (1582–1639) benannt. Die Box inspirierte das Design des ThinkPad von IBM.
Inhalt
Das Bentō ist nur eine Darreichungsform, keine bestimmte Mahlzeit. Praktisch jede Speise wird heute in Japan auch als Bentō angeboten, bis hin zu Hamburger-Bentōs, Spaghetti-Bentōs und Schnitzel-Curry-Bentōs. Seltener sind verschüttbare Mahlzeiten wie Suppen. Hier gibt es allerdings inzwischen von einigen japanischen Firmen, für das zuhause zubereitete Bentō, absolut dichte Bentō-Thermobehälter.
Alle Speisen, die als Bentō verpackt werden, können sowohl warm als auch kalt gegessen werden. Viele Bentō-Verpackungen sind mikrowellen-geeignet, damit man das Bentō bei Bedarf erwärmen kann. In den meisten Läden stehen sogar Mikrowellen-Geräte bereit, mit denen die Kunden ihr dem Kühlfach entnommenes Bentō selbst erhitzen können.
Traditionell besteht ein Bentō aus den Hauptbestandteilen der japanischen Küche: Reis, Fisch- oder Fleischstücken und diverse (eingelegte oder gekochte) Beilagen, wie etwa verschiedene Gemüsearten, Pilze und andere. Praktisch allen Bentōs (auch den „westlichen“) ist gemein, dass sie:
- Reis als Hauptbeilage haben und
- mindestens fünf oder sechs verschiedene Beilagen, teils nur in Kleinstmengen, beinhalten; so sind sehr häufig ein paar Stück eingelegtes Gemüse und ein Klecks Kartoffelbrei oder Nudelsalat dabei.
Verfügbarkeit
Im Allgemeinen werden Bentōs von der Ehefrau bzw. der Mutter morgens frisch zubereitet. Sie können aber auch in vielen eigens dafür eingerichteten Bentō-Geschäften (弁当屋 bentō-ya) gekauft werden, beispielsweise auf Bahnsteigen oder in Einkaufszentren. In den überall vorhandenen 24-Stunden-Geschäften sind auch preiswerte Bentō erhältlich.
Besonders um die so genannten „Bahnhofs-Bentōs“ (駅弁当 eki-bentō oder auch 駅弁 eki-ben) hat sich eine eigene Esskultur entwickelt, da jedes Geschäft an jedem japanischen Schnellzug-Bahnhof Bentōs in einer nur für ihn typischen Zusammenstellung anbietet. Es gibt sogar eigene Essensführer, in denen alle Bahnhofs-Bentōs mit Bild und Beschreibung aufgeführt sind.
Sonstiges
An japanischen Schulen kommt es vor, dass ein Mädchen einem Jungen (niemals umgekehrt) selbst zubereitete, besonders kunstvoll arrangierte Bentōs schenkt – in der Hoffnung, dass eine solche Gelegenheit für ein gemeinsames Essen die Beziehung vertieft. Dieses Verhalten hat auch in der japanischen Populärkultur seinen Platz gefunden und wird beispielsweise in zahllosen Manga- und Anime-Serien zitiert.
Literatur
- Naomi Kijima: Bento Boxes: Japanese Meals on the Go. Japan Publications Trading Company, 2001, ISBN 4889960732 (englisch)
Weblinks
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