Sieben Schwesterstaaten

Sieben Schwesterstaaten
Indische Bundesstaaten östlich von Bengalen

Die Sieben Schwesterstaaten sind ein Teil der Indischen Union der in eine isolierte Lage geriet, als bei der Unabhängigkeit 1947 das Gebiet Britisch-Indiens in die Indische Union und Pakistan geteilt wurde, dessen östlicher Teil, Ostbengalen, sich 1971 als Bangladesch vom westlichen Teil trennte. Die Sieben Schwesterstaaten sind nur über einen schmalen zu Westbengalen gehörenden Korridor mit der übrigen Indischen Union verbunden. Außer an Bangladesch im Südwesten grenzen sie an im Norden an Myanmar im Osten sowie an China und Bhutan im Norden.

Die Siebenergruppe umfasst die Bundesstaaten Arunachal Pradesh, Meghalaya, Mizoram, Nagaland und Tripura (im Nordwesten), Assam (Norden) und Manipur (zentral).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Gebiet dieser sieben Staaten besteht aus dem Becken des Brahmaputra, weniger als 200 m über dem Meer, mit den angrenzenden Gebirgen, dazu dem Bergland zwischen Ostbengalen und Myanmar. Die Südseite des Himalaya im Norden erhebt sich bis zum 7090 m hohen Kangto. Die östliche Begrenzung des Brahmaputra-Beckens bildet das bis zu 3826 m hohe Patkai-Gebirge. Der Bundesstaat Manipur umfasst den Süden dieses Gebirges. Er wird in drei Richtungen entwässert: Nach Westen fließt der Barak, dessen Unterlauf in Bangladesch Meghna heißt und dort ein Hauptfluss des Ganges-Brahmaputra-Deltas ist. Nach Süden fließt der etwa 350 km lange Kaladan durch den Bundesstaat Mizoram und erreicht bei Sittwe in Myanmar die Ostküste des Golfs von Bengalen. Nach Südosten fließt Der Manipur-Fluss durchströmt 768,5 m über dem Meer den 287 km² großen Loktak-See und fließt dann nach Südosten in den Chindwin, der in den Irrawaddy mündet, den größten Strom Myanmars. Südlich des Brahmaputrabeckens erstreckt sich das bis zu 1961 m hohe Khasi-Gebirge, das einschließlich seiner Südhänge zum Bundesstaat Meghalaya gehört. Diese Südhänge gelten als feuchteste Region des Erdballs.

Kultur

Das Gebiet ist die einzige Region des indischen Subkontinents, die kaum von der Sanskrit-Kultur durchdrungen wurde. Die am weitesten verbreitete Sprache ist Bengalisch. Der Anteil der Christen an der Bevölkerung liegt mit 17.7 % weit über dem Landesdurchschnitt. Diese hohen Zahlen resultieren vor allem aus Mission amerikanischer Freikirchen.

Jüngere Geschichte

Entstanden ist das Gebiet aus den Territorien Manipur und Tripura und dem historischen Assam (Hauptstadt Shillong), das nach 1947 weiter aufgeteilt wurde.

1971 wurde der North East Council (NEC) zur Koordinierung von Entwicklungsplanungen eingerichtet, aus dem 2001 das Ministerium für die Entwicklung der Nordostregion (Ministry of Development of Northeastern Region, DONER) hervorging.

Sikkim, nördlich von Westbengalen, liegt auch östlich des Korridors und unterliegt auch der Zuständigkeit des DONER. Es grenzt aber an keinen der Sieben Schwesterstaaten und wird traditionell nicht zu der Gruppe gerechnet, weil es als vordem unabhängiges Königreich erst 1975 zur Indischen Union kam.

Durch ein Gesetz von 1958, der Foreigners (Protected Areas) Order, ist der Besuch in den Bundesstaaten Arunachal Pradesh, Manipur, Mizoram und Nagaland für Ausländer nur mit einer Protected Area Permit (PAP) erlaubt.

Fauna

Kleiner Panda

Der Kleine Panda (lat. Ailurus fulgens, Roter Panda, Katzenbär) ist ein sehr scheuer, im Bestand bedrohtes Raubtier, das grenzüberschreitend (noch) in der Region lebt. Er wird heute als einziger Vertreter der Familie der Ailuridaen klassifiziert, ist also nicht mit dem Panda oder den Kleinbären näher verwandt.

Weblinks

 Commons: Seven Sister States – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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