- Siegfried Höchst
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Siegfried Höchst (* 26. Juli 1939 in Alt Kattenau, Ostpreußen (heute Furmanowka, Oblast Kaliningrad, Russland); † vermutlich 13. Dezember 1991 in Berlin, genaues Todesdatum unbekannt) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Pädagoge.
Inhaltsverzeichnis
Kindheit und Studium
Höchst wurde als jüngstes von drei Kindern einer Landarbeiterfamilie geboren. Der Vater fiel im Zweiten Weltkrieg an der Ostfront. Die Familie flüchtete im Winter 1944 aus Ostpreußen und gelangte nach Tannenbergsthal im Vogtland.
Mit Aufbau der DDR engagierte Höchst sich in der SED und schloss sich für drei Jahre der Nationalen Volksarmee an. Er begann ein Schauspiel-Studium an der Staatlichen Schauspielschule Berlin, heute Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, und wurde noch während seines Studiums von der Stasi auf eine Zusammenarbeit angesprochen, die er vermutlich aus Angst um seine berufliche Karriere einging, denn schon kurze Zeit später versuchte er sich von der Stasi zu distanzieren. Seine Akte wurde schließlich geschlossen, ohne dass Höchst je davon in Kenntnis gesetzt wurde.
Beruf
Sofort nach Abschluss seines Studiums engagierte Wolfgang Langhoff ihn 1962 als Schauspieler am Deutschen Theater Berlin, wo er jedoch nur zwei Jahre verblieb. Parallel zu seiner Theaterarbeit startete er auch eine Film- und Fernsehkarriere, die ihn auch einem größeren Publikum bekannt werden ließ. Vor allem die Rolle des Johannes Hörder in Bechers Filmadaption der Winterschlacht machte ihn als Fernsehschauspieler populär.[1] Höchst ging weiter ans Hans Otto Theater Potsdam, wo er zum Protagonisten avancierte und erste Erfahrungen als Regisseur sammelte. 1969 kehrte er ans Deutsche Theater zurück, inszenierte 1971 gemeinsam mit Horst Sagert Dona Rosita bleibt ledig von Federico García Lorca und erlebte damit seinen endgültigen Durchbruch. Neben seiner Theatertätigkeit erhielt Höchst mehrere Lehraufträge an diversen Schauspielschulen.[1]
Es folgten Engagements in Rostock und Schwerin, die jedoch bereits von Höchsts Alkoholkrankheit überschattet wurden. Erfolge und Abstürze wechselten sich ab. Gerhard Meyer, Intendant der Städtischen Bühnen Chemnitz, griff ein und schickte Höchst auf eine Entziehungskur, um ihn anschließend 1980 als Regisseur und Schauspieler an sein Haus zu holen, wo Höchst große Erfolge in beiden Sparten erzielte. Er inszenierte darauf wieder in Berlin, wo er hochgelobte Regiearbeiten an der Volksbühne und am Maxim-Gorki-Theater präsentierte, doch die Alkoholproblematik nahm erneut überhand. Seine Theaterinszenierungen Optimistische Tragödie (1987) und Schluck und Jau (1989) wurden vom Fernsehen der DDR übernommen und später verfilmt.[1] Nach Zusammenbruch der DDR zog Höchst sich vollkommen aus der Theaterwelt zurück. Er wurde am 13. Dezember 1991 tot in seiner Wohnung aufgefunden, der genaue Todeszeitpunkt blieb ungeklärt.
Auszeichnungen
Höchst erhielt auf der Biennale von Venedig den ersten Preis für seine Inszenierung von Lorcas Dona Rosita bleibt ledig. Des Weiteren war er Preisträger des Goethepreises I. Klasse, des Kritiker Preises der Berliner Zeitung und des Kunstpreises der DDR.
Privatleben
Höchsts Sohn ist der Schauspieler Alexander Höchst (* 1962). Er hat weitere zwei Söhne und eine Tochter, wovon auch der jüngste Sohn eine künstlerische Laufbahn nimmt.
Filmografie
- 1962: Der Tod des Handlungsreisenden (TV)
- 1962: An französischen Kaminen
- 1963: Es geht nicht ohne Liebe (TV)
- 1966: Die Reise nach Sundevit
- 1967: Der Revolver des Korporals
- 1968: Die Toten bleiben jung
- 1969: Im Himmel ist doch Jahrmarkt
- 1983: Olle Henry
- 1984: Kaskade rückwärts
- 1985: Die Frau und der Fremde
- 1986: Drost
- 1987: Optimistische Tragödie (TV) – als Regisseur
- 1989: Schluck und Jau (TV) – als Regisseur
Weblinks
- Siegfried Höchst in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Informationen im Textarchiv der Berliner Zeitung
- Schrift zum 10. Todestag Höchsts im Textarchiv der Berliner Zeitung
Quellen
- ↑ a b c Frank-Burkhard Habel & Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Berlin 2002, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, ISBN 3-89602-391-8
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