Silbercyanid

Silbercyanid
Strukturformel
Silberion   Cyanidion
Allgemeines
Name Silbercyanid
Summenformel AgCN
CAS-Nummer 506-64-9
Kurzbeschreibung

weiße, geruch- und geschmacklose hexagonal-rhomboedrische Kristalle[1]

Eigenschaften
Molare Masse 133,89 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,95 g·cm−3 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

350 °C[2]

Siedepunkt

Zersetzung[2]

Löslichkeit

2,2·10−5 % (Wasser, 20 °C) [3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
06 – Giftig oder sehr giftig 09 – Umweltgefährlich

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300-310-330-410
EUH: 032
P: 260-​301+310-​320-​361-​405-​501Vorlage:P-Sätze/Wartung/mehr als 5 Sätze [2]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [4]
Sehr giftig Umweltgefährlich
Sehr giftig Umwelt-
gefährlich
(T+) (N)
R- und S-Sätze R: 26/27/28-32-50/53
S: (1/2)-7-28-29-45-60-61
MAK

2 mg·m−3[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

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Silbercyanid ist das Cyanidsalz des Silbers. Es besitzt die Formel AgCN.

Eigenschaften

Silbercyanid ist ein farbloses, geruchloses Salz mit einem Schmelzpunkt von 350 °C. Die thermische Zersetzung von Silbercyanid an der Luft liefert Cyanwasserstoff und nitrose Gase als flüchtige Produkte. Kohlenstoffdioxid setzt wie für Cyanide typisch in Gegenwart von Feuchtigkeit Blausäure frei.[2] Wie viele Cyanide ist Silbercyanid hochgiftig.

Verwendung

Silbercyanid entsteht bei der Gewinnung von Silber aus Silbererzen. Das Erz wird dabei mit einer wässrigen Natriumcyanidlösung und Luftsauerstoff behandelt, wobei das Silber in Silbercyanid überführt wird, das sich mit weiterem Cyanid zum löslichen Komplex Dicyanoargentat NC-Ag-CN verbindet. Diesen Prozess nennt man Cyanidlaugerei.[5] Verwendet wird Silbercyanid unter anderem bei der Galvanisierung (Versilberung) sowie bei der Herstellung von Isonitrilen.

Einzelnachweise

  1. Römpp Online - Version 3.5, 2009, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
  2. a b c d e f g Eintrag zu Silbercyanid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. September 2007 (JavaScript erforderlich)
  3. D'Ans-Lax, Taschenbuch für Chemiker und Physiker, 4. Auflage, Band 3, Springer Verlag 1998, ISBN 3-540-60035-3
  4. Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Blausäuresalze“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 30. März 2009 (JavaScript erforderlich)
  5. Römpp CD 2006, Georg Thieme Verlag 2006

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