Sitkafichte

Sitkafichte
Sitka-Fichte
Sitka-Fichte (Picea sitchensis)

Sitka-Fichte (Picea sitchensis)

Systematik
Klasse: Pinopsida
Ordnung: Kiefernartige (Pinales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Piceoideae
Gattung: Fichten (Picea)
Art: Sitka-Fichte
Wissenschaftlicher Name
Picea sitchensis
(Bong.) Carrière

Die Sitka-Fichte (Picea sitchensis) ist eine Pflanzenart der Gattung Fichten (Picea) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie wurde nach der Stadt Sitka in Alaska benannt und ist der offizielle Staatsbaum des US-Bundesstaates Alaska.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

Die Sitka-Fichte kommt an der Westküste Nordamerikas von der Insel Kodiak in Alaska bis nach Nordkalifornien vor. Sie ist ein Baum des gemäßigten Regenwaldes, der vom Steigungsregen an den Rocky Mountains entlang der Pazifikküste gebildet wird. Gleichzeitig ist die Sitka-Fichte meersalztolerant, so dass man sie direkt am Meer findet. Der Küstenstreifen ihres Vorkommens ist oft nicht breiter als 30 km und besitzt nur manchmal eine Breite von bis zu 210 km. Das Verbreitungsgebiet besitzt eine Länge von etwa 2500 km in dem sie normalerweise nicht auf Höhenlagen über 300 m aufsteigt. Das höchste Vorkommen liegt allerdings bei 910 m in SO-Alaska an der Waldgrenze.

Es gibt nur noch wenige unberührte Bestände alter Sitka-Fichten. Der Pacific-Rim-Nationalpark auf Vancouver Island (Britisch-Kolumbien) und der Olympic National Park im US-Bundesstaat Washington sind einige der letzten zugänglichen Orte, an denen man diese Baumriesen betrachten kann.

Die Sitka-Fichte wird im geringen Umfang auch in Mitteleuropa angebaut. Überwiegend geschah dies aufgrund der vermeintlich geringen Standortansprüche wirtschaftlich wenig erfolgreich und - aus heutiger Sicht - ökologisch völlig indiskutabel auf anmoorigen Standorten. Auf besseren Standorten zeigt sie aber eine beeindruckende Massenleistung, die zumindest die Übernahme eines Teils der oft sehr zahlreich aufkommenden Naturverjüngung als Mischbaumart diskutabel erscheinen lässt.

Beschreibung

Die Sitka-Fichte ist ein immergrüner Baum, der eine Wuchshöhe von 50 bis 70 Meter, in seltenen Fällen auch bis 95 Meter, bei einem Stammdurchmesser von bis zu 5 m erreicht. Sie ist damit die größte aller Fichten-Arten. Die Borke junger Bäume ist dunkelgrau und bald abschuppend; mit zunehmendem Alter des Baumes wird sie rötlich mit groben abspringenden Schuppen. Die Krone ist schmal kegelförmig; auch an hohen Bäumen verjüngt sich die Spitze noch gleichmäßig kegelförmig. Am Stamm erscheinen oft zahlreiche Wassertriebe. Die Rinde der Zweige ist zunächst weiß, später hell ledergelb. Die Knospe ist stumpf eiförmig, 5 bis 10 mm groß und hellbraun bis rötlich braun [1]. Die Nadeln sind 2 bis 3 cm lang, hart und scharf zugespitzt; sie sind oben frisch glänzendgrün und weisen auf der Unterseite zwei schmale weiße Bänder auf. Die Nadeln stehen am jungen Zweig radial, später jedoch überwiegend gescheitelt auf der Unterseite; die Nadeln auf der Oberseite zeigen nach vorne.

Die Sitka-Fichte ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen Zapfen sind hellgelb und stumpf eiförmig; die jungen weiblichen Zapfen sind hellrot. Nach der Befruchtung werden die Zapfen 5 bis 8 cm lang, sind kurz zylindrisch mit stumpfem Ende und zunächst im Sommer hellgrün. Reife Zapfen sind fast weiß mit dünnen, papierartigen Schuppen.

Nutzung

Das Holz der Sitka-Fichte ist etwas rötlicher als das anderer Fichten und findet bei entsprechender Qualität unter anderem als Klangholz im Musikinstrumentenbau (Gitarren) oder als Masten für Segelschiffe Verwendung. Die jungen Zweige enthalten Vitamin C; das Harz kann als Kaugummi benutzt werden. Indianer verarbeiteten Wurzelfasern zu Körben.

Systematik

Der deutsche Botaniker August Gustav Heinrich von Bongard beschrieb die Art 1833 unter dem Taxon Pinus sitchensis als Art der Gattung der Kiefern (Pinus).[2] Der französische Botaniker Élie Abel Carrière ordnete die Art 1855 unter dem heute gültigen Taxon Picea sitchensis in die Gattung der Fichten (Picea) ein.[3]

Weitere Synonyme für Picea sitchensis Bong. sind:

  • Abies falcata Raf.
  • Abies menziesii (Douglas ex D.Don) Lindl. 1835, not Mirbel 1825 – Mirbel schlug diesen Namen 1825 für die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) vor.
  • Picea falcata (Raf.) Suringar
  • Picea menziesii (Douglas ex D.Don) Carrière
  • Pinus menziesii Douglas ex D.Don (Taylor 1993)

In ihrem nördlichen Verbreitungsgebiet hybridisiert die Sitka-Fichte mit der Weißfichte (Picea glauca), wodurch Picea × lutzii entsteht.

Siehe auch: Sitkafichtenlaus

Literatur

  • Reinhard Schober: Die Sitka-Fichte. Eine biologisch-ertragskundliche Untersuchung. Schriftenreihe der Forstlichen Fakultät der Universität Göttingen und Mitteilungen der Niedersächsischen Forstlichen Versuchsanstalt, Band 24/25. Sauerländer, Frankfurt am Main 1962.

Einzelnachweise

  1. The Gymnosperm Database.
  2. Mém. Acad. Imp. Sci. St.-Pétersbourg, Sér. 6, Sci. Math. 2: 164. 1833.
  3. Traité gén. conif. 260. 1855. Siehe Eintrag bei GRIN.

Weblinks

  • Picea sitchensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: Conifer Specialist Group, 1998. Abgerufen am 31. Dezember 2008

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