- Sizzo von Schwarzburg
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Günther Sizzo, Prinz von Leutenberg, ab 1896 Prinz von Schwarzburg, (* 2. Juni 1860 in Rudolstadt; † 24. März 1926 in Großharthau) war ein Sohn des Fürsten Friedrich Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (1793–1867) und dessen Gemahlin Helene von Reina.
Leben
Er und seine Zwillingsschwester Helene wurden am 2. Juni 1860 in Rudolstadt geboren. Sizzos Vater verlieh seinen beiden Neugeborenen den Titel „Prinz und Prinzessin von Leutenberg“. Prinzessin Helene heiratete 1884 Hans von Schoenaich-Carolath und starb am 17. Mai 1937 Hannover.
Nach dem Tod seines Vaters erbte Sizzo die Besitzungen in Harthau und Goldbach. Da er erst sieben Jahre alt war, wurden seine Besitzungen für ihn verwaltet. Die Regierungsgeschäfte übernahm Fürst Albert von Schwarzburg-Rudolstadt. Er starb bereits zwei Jahre später und dessen Sohn Georg wurde 1869 Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt. 1890, nach Georgs Tod, wurde Günther Viktor Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt. 1875 wurde Prinz Sizzo durch Superintendent Schorch konfirmiert.
In Breslau trat Sizzo 1880 dem Leib-Kürassier-Regiment „Großer Kurfürst“ (Schlesisches) Nr. 1 bei. Am 29. März 1881 wurde der Prinz zum Leutnant ernannt. 1887, während seiner zweieinhalbjährigen Kommandierung zur Gesandtschaft in Brüssel, wurde ihm der Titel „Durchlaucht“ streitig gemacht.
Im Herbst des Jahres 1890 erhielt Prinz Sizzo von Fürst Günther Viktor den Schwarzburger Orden. Dieser war von seinem Vater gestiftet worden. Im gleichen Jahr erhielt er die Nachricht von Schwierigkeiten auf seinem Besitz in Harthau und Goldbach. Daraufhin verabschiedete er sich vom Militärdienst und siedelte im Oktober 1892 nach Harthau über. Im darauf folgenden Jahr begann der rund zehnjährige Umbau fast aller Gebäude. Der Gasthof wurde in den Jahren 1899/1900 gründlich saniert. Die Einweihung fand im Herbst 1900 statt. Zur Erinnerung an die Schwarzburger Abstammung des Prinzen trug der Gasthof nun den Namen „Zum Kyffhäuser“, denn das Kyffhäusergebirge gehörte mit zum Fürstentum.
Am 2. Juni 1896 sprach man Sizzo, als Prinz von Leutenberg, die Thronfolge in Schwarzburg-Rudolstadt zu. Nun nannte Sizzo sich „Prinz von Schwarzburg-Rudolstadt“. Die Linie Schwarzburg-Sondershausen gab jedoch keine Einwilligung dazu. Sie folgte später, als das Haus Sondershausen am Erlöschen war. Zur Einweihung des Kyffhäuserdenkmals in Thüringen am 18. Juni 1896, zu Ehren Kaiser Wilhelms I. und des Kaisers Barbarossa, wurde ihm der Rote Adlerorden 1. Klasse verliehen. In Dessau war am 25. Januar 1897 die Hochzeit von Prinz Sizzo mit Prinzessin Alexandra von Anhalt, Tochter des regierenden Herzogs Friedrich I. von Anhalt. Nach der Hochzeitsreise zog das Paar am 22. März 1897 in Großharthau ein. Da Fürst Günter Viktor keinen männlichen Nachkommen hatte, wurde Sizzo zu seinem Nachfolger ernannt.
Seine Chance auf Nachfolge als regierender Fürst von Schwarzburg war am 23. November 1918 beendet, als Fürst Günther Viktor abdankte. Nach dem Tod Günther Viktors am 16. April 1925 folgte Sizzo ihm als Chef des Gesamthauses Schwarzburg. Seine Amtszeit währte kurz, er starb ein Jahr später in Großharthau. Als Oberhaupt der Familie folgte ihm sein Sohn Friedrich Günther zu Schwarzburg.
Kinder
- Marie Antoinette (1898–1984) ∞ 1925 Friedrich Magnus Graf zu Solms-Wildenfels
- Irene (1899–1939)
- Friedrich Günther (1901–1971) ∞ 1938 (im selben Jahr wieder geschieden) Sophie Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach
Kategorien:- Schwarzburg (Adelsgeschlecht)
- Träger des Roten Adlerordens 1. Klasse
- Deutscher
- Geboren 1860
- Gestorben 1926
- Mann
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