- Günther Victor (Schwarzburg-Rudolstadt)
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Günther Victor von Schwarzburg-Rudolstadt (* 21. August 1852 in Rudolstadt; † 16. April 1925 in Sondershausen) war von 1890 bis 1918 Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt und von 1909 bis 1918 in Personalunion auch Fürst von Schwarzburg-Sondershausen.
Seine Eltern waren Prinz Adolf von Schwarzburg-Rudolstadt (1801-1875) und Prinzessin Mathilde von Schönburg-Waldenburg (1826-1914), Tochter von Fürst Otto Victor von Schönburg. Aus einer Nebenlinie des Hauses Schwarzburg-Rudolstadt stammend, wurde Günther Victor 1890 Thronfolger des unvermählten Fürsten Georg Albert, seines Cousins 2. Grades. Im Jahr 1909 starb Fürst Karl Günther von Schwarzburg-Sondershausen kinderlos, und die Sondershäuser Linie erlosch damit im Mannesstamm. Gemäß dem Hausvertrag von 1713 wurde Günther Victor in Personalunion auch Fürst von Schwarzburg-Sondershausen und nannte sich Fürst zu Schwarzburg.
Günther Victor war der letzte regierende Monarch beider heute zu Thüringen gehörenden Staaten, dankte am 23. November 1918 für Schwarzburg-Rudolstadt und als letzter Bundesfürst des Deutschen Kaiserreiches am 25. November für Schwarzburg-Sondershausen ab. Verheiratet war er seit 1891 mit Anna Luise (* 19. Februar 1871 in Hermsdorf; † 7. November 1951 in Sondershausen), einer gebürtigen Prinzessin von Schönburg-Waldenburg. Da die Ehe kinderlos blieb, wurde 1896 Prinz Sizzo von Leutenberg, der einer morganatischen Ehe des 1867 verstorbenen Fürsten Friedrich Günther von Schwarzburg-Rudolstadt mit Gräfin Helene von Reina entstammte, für nachfolgeberechtigt erklärt.
Fürst Günter Victor war somit der letzte direkte, legitime männliche Vertreter des Hauses der Grafen von Schwarzburg, die mit mehr als 700 Jahren zu den am längsten regierenden Dynastien Deutschlands gehört hatten.
Als sein Nachfolger Prinz Sizzo von Schwarzburg, Chef des Hauses Schwarzburg (1925-1926), starb, folgte diesem sein einziger Sohn Friedrich Günther von Schwarzburg (* 5. März 1901; † 9. November 1971). Als dieser 1971 kinderlos in München starb, erlosch mit ihm das Haus Schwarzburg. Es existiert noch ein Namensträger (Erwachsenenadoption 1969).
Literatur
- Die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt, 1710-1918. Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Rudolstadt, 1998
Weblinks
- Die Schwarzburger und das Ende der Monarchie In: Berliner Morgenpost, 4. Dezember 2005
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