- Friedrich Günther (Schwarzburg-Rudolstadt)
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Friedrich Günther von Schwarzburg-Rudolstadt (* 6. November 1793 in Rudolstadt; † 28. Juni 1867 auf Schloss Heidecksburg) war von 1807 bis 1867 Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt, Graf von Hohnstein, Herr von Blankenburg, Leutenberg etc.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Friedrich Günther war der Sohn des Fürsten Ludwig Friedrich II. von Schwarzburg-Rudolstadt und dessen Frau Karoline von Hessen-Homburg. Mit seinen Onkeln Friedrich und Philipp kämpfte er 1813/14 gegen Frankreich.
Der Fürst glich eher einem Privatmann denn einem Regenten. Rudolstadt war unter seiner Regentschaft durch biedermeierliche Enge gekennzeichnet. Wenig ehrgeizig ließ er seine Mutter auch nach Erlangung seiner Volljährigkeit weiter mitregieren. Politisch setzte Friedrich Günther kaum Akzente, im Deutschen Krieg votierte er schon früh für Preußen. Lediglich innenpolitisch sorgte er für erhebliche Unruhe, da er zweimal nicht standesgemäß heiratete. Das Land wurde während seiner Regierungszeit Mitglied des Deutschen Bundes sowie des Norddeutschen Bundes und erhielt 1816 eine Verfassung, die 1821 zur Ausführung kam. Nach der bürgerlichen Revolution 1848 wurden umfangreiche Reformen im Staatswesen durchgeführt.
Sein Nachfolger wurde sein Bruder Albert.
Familie
Fürst Friedrich Günther war dreimal verheiratet. In erste Ehe heiratete er 1816 Prinzessin Auguste von Anhalt-Dessau (1793-1854), Tochter des Prinzen Friedrich von Anhalt-Dessau. Das Paar hatte folgende Kinder:
- Günther (1818-1821)
- Günther (1821-1845)
- Gustav Adolf (1828-1837)
Nach dem Tod seiner erste Frau heiratete er 1855 in morganatischer Ehe Gräfin Helene von Reina (1835-1860). Sie war eine leibliche Tochter des Prinzen Georg und Adoptivtochter des Prinzen Wilhelm von Anhalt-Dessau (beide Schwäger des Fürsten aus seiner ersten Ehe[1]);[2]. Das Paar hatte folgende Kinder:
- Helene (1860-1937), Prinzessin von Leutenberg 1860 ∞ 1884 Prinz Hans von Schoenaich-Carolath (1849–1910), angeheirateter Onkel der Hermine von Schoenaich-Carolath
- Sizzo (1860-1926), Prinz von Leutenberg 1860 bis 1896, Fürst von Schwarzburg
Seine dritte Frau wurde 1861 Marie Schultze (1840-1909). Es war abermals eine morganatische Ehe, daher erhob der Fürst sie 1861 zur Gräfin von Brockenburg. Diese Ehe blieb kinderlos.
Daneben hatte Fürst Friedrich Günther drei weitere, außerehelich geborene Töchter mit Friederike Thowart (1820-1884):- Marie (* 12. April 1843; †? )
- Emma (* 12. Dezember 1846; †?)
- Helene (* 7. November 1848; †?)
Literatur
- Jens Henkel, Lutz Unbehaun (Hrsg.), Die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt, Rudolstadt 1997.
- Helmut Reichold, Bismarcks Zaunkönige. Duodez im 20. Jahrhundert, Paderborn 1977.
- Ernst Anemüller: Friedrich Günther. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 36 f.
- Wolfgang Huschke: Friedrich Günther. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 591.
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Stammliste von Anhalt.
- ↑ Vgl. zum Nachfolgestreit infolge der nicht ebenbürtigen zweiten Ehe Reichold, S. 223-26.
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