Sofa

Sofa
Darstellung eines Sofas im antiken Griechenland im Nordisk familjebok
Sofa im Rokoko-Stil
Braunes Sofa.

Das Sofa (Plural Sofas, von arabisch suffah „Ruhebank“) auch Couch ( englisch), Kanapee (von franz. canapé, von lat. conopeum „Himmelbett“, von altgr. κωνωπεῖον) oder Diwan (von persisch dīwān, eigentlich „Kanzlei, Amt, Büro“, zugeordnetes arabisches Verb dawwana „aufzeichnen, eintragen, registrieren“), regional auch Bettbank genannt, ist ein mehrsitziges gepolstertes Sitz- und Liegemöbel, das sich auch für den kurzen Mittagsschlaf eignet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Fremdwort Sofa ging erst Ende des 17. Jahrhunderts in den deutschen Sprachgebrauch über. Das orientalische Fremdwort diwan für Sitzmöbel, wie man sie in orientalischen Amtsstuben findet, wurde vor allem im 19. und 20. Jahrhundert verwendet.

Sofas existieren in zahlreichen Varianten. Das so genannte Ostfriesensofa ist ein Tisch- oder Küchensofa mit seitlich abklappbaren Armlehnen. Weitere Bauarten sind die Ottomane, die Chaiselongue, die Récamière und das ausziehbare oder ausklappbare Sofa, dessen Liegefläche sich durch einen einfachen Mechanismus zum bequemen Schlafplatz vergrößern lässt. Diese Bauart wird nach ihrer Funktion Schlafsofa genannt und ist beliebt, da sie platzsparend ist.

Ein Sofa ist in privaten Wohnzimmern, in der Flughafen-Lounge, in Kneipen sowie auch beim Psychologen und Psychotherapeuten zu finden. Dort sorgt es im Sprechzimmer für eine entspannte Atmosphäre und schafft damit gute Voraussetzungen für die Psychoanalyse. „Auf der Couch“ oder „ein Fall für die Couch sein“ wird abwertend sprichwörtlich als Synonym für "reif für die Psychotherapie" benutzt.

Bekannt geworden ist das Loriot-Sofa, ein grünes Biedermeier-Sofa. Auf diesem pflegte der Humorist und Künstler Vicco von Bülow seine Sketche zu präsentieren. Seine Vorliebe für dieses Möbelstück übertrug von Bülow in die Trickfilme Wum und Wendelin.

Sofagarnitur

Eine Sofagarnitur (auch: Polster- oder Couchgarnitur) ist eine Zusammenstellung einzelner gepolsterter Sitzmöbel. Das Wort Garnitur beschreibt dabei die Zusammengehörigkeit der einzelnen Möbelstücke, d. h. dass die Einzelkomponenten das gleiche Design und den gleichen Bezug besitzen. Sie besteht meist aus einer Couch und zwei Sesseln.[1]

Polstergarnitur in der klassischen 3-2-1 Kombination

Bauarten

In der Regel bezieht sich die Bezeichnung auf eine Kombination von Sofas mit einer unterschiedlichen Anzahl von Sitzplätzen. Sie werden daher auch als Sofagarnitur oder 3,2,1-Sofa bezeichnet. Polster- /Sofagarnituren sind als Möblierung für Wohnzimmer vorgesehen. Sie sind in vielen unterschiedlichen Farben, Formen, Funktionen und Materialien zu bekommen. Im Gegensatz zu einer Rundecke oder einem Ecksofa, die durch ihre Bauart nur in einer Position stehen können, ist die Polstergarnitur variabel im Raum kombinierbar. Laut einer Untersuchung von 1980 gehörte die Polstergarnitur "zur Standartausstattung der überwiegenden Mehrzahl aller deutscher Wohnzimmer[2] und 83% der Haushalte besaßen eine solche.[3]

Design

Im Laufe der letzten 60 Jahre waren Polster-/ Sofagarnituren mal mehr und mal weniger beliebt. Auch das Design variierte stark während der letzten Jahrzehnte. Während der 1950er und 1960er Jahre dominierten noch Materialien wie Holz in Kombination mit Stoff.

Sofagarnitur mit einem Hocker anstelle eines Tisches oder eines Sessels

Die Farben waren eher gedeckt und das Design war funktional. In den 50ern saß die deutsche Bevölkerung bevorzugt auf „Rundecken“. Auch waren Sessel, z. B. Club-/Cocktail- und Fernsehsessel, beliebte Einrichtungsgegenstände. Zum Ende der 60er und Anfang der 70er wandelte sich der Einrichtungsstil enorm. An die Stelle der Polstergarnituren waren nun Rundecken getreten. Auch die Materialien wandelten sich. Leder oder Kunststoff dominierten. Anstelle von gedeckten Farbtönen wie sie in den 50ern und 60ern noch gerne verwendet wurden, bevorzugte man grelle Farben und große Muster.

Die Garnituren heute zeichnen sich meistens durch klare Formen und Farben aus. Der Einzelsitzplatz wird zum Teil durch einen Hocker ersetzt, der variabel auch als Tisch genutzt wird. Der Trend geht hin zum Minimalistischen, ohne große Muster oder schnörkelige Verzierungen.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Couch. In: Andreas Cyffka (Hrsg.): Pons Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache. Klett, Stuttgart 2006, ISBN 3-12-517044-3, S. 260.
  2. Richard Peel: Die Wahrnehmung von Wohnzimmern und ihrer Bewohner. Verlag Ruprecht-Karl-Universität, Heidelberg 1980, S. 18.
  3. Klaus Grefermann: Holzverarbeitende Industrie aus der siebziger Jahre. Verlag Duncker & Humblot, 1978, ISBN 3-428-04198-4, S. 77.

Weblinks

 Commons: Sofa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Sofa – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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