Sowetskaja Gawan

Sowetskaja Gawan
Stadt
Sowetskaja Gawan
Советская Гавань
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Ferner Osten
Region Chabarowsk
Rajon Sowetskaja Gawan
Bürgermeister Pawel Borowski
Gegründet 1853
Frühere Namen Imperatorskaja Gawan (bis 1922)
Stadt seit 1941
Fläche 69 km²
Bevölkerung 27.712 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 402 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 20 m
Zeitzone UTC+11
Telefonvorwahl (+7) 42138
Postleitzahl 682880
Kfz-Kennzeichen 27
OKATO 08 418
Geographische Lage
Koordinaten 48° 58′ N, 140° 17′ O48.966666666667140.2833333333320Koordinaten: 48° 58′ 0″ N, 140° 17′ 0″ O
Sowetskaja Gawan (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Sowetskaja Gawan (Russland)
Red pog.svg
Region Chabarowsk
Liste der Städte in Russland

Sowetskaja Gawan (russisch Сове́тская Га́вань, auch Sowjetskaja Gawan) ist eine Stadt in der Region Chabarowsk (Russland) mit 27.712 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt liegt etwa 640 km östlich der Regionshauptstadt Chabarowsk an der gleichnamigen Bucht des Tatarensundes, der Meerenge zwischen Japanischem Meer und Ochotskischem Meer.

Die Stadt Sowetskaja Gawan ist der Region direkt unterstellt und Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Geschichte

Am 23. Mai 1853 entdeckte Leutnant Nikolai Boschnjak an der Küste des Tatarensundes den aus mehreren Buchten bestehenden Naturhafen, an deren Südufer heute die Stadt Sowetskaja Gawan liegt, und benannte ihn nach dem russischen Zaren Nikolai I. Gawan imperatora Nikolaja (Hafen des Kaisers Nikolaus), später abgekürzt zu Imperatorskaja Gawan (Kaiserhafen). Am 4. August des gleichen Jahres ließ der Entdecker und spätere Admiral Gennadi Newelskoi hier einen Militärposten errichten, der nach dem Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch General-Admiral-Großfürst-Konstantin-Posten genannt wurde.

Nach der zwischenzeitlichen Aufgabe des Postens wurde die Gegend zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem Zentrum des Holzeinschlages und -handels, für den Konzessionen an ausländische, z. B. kanadische Firmen vergeben wurden.

1922 erfolgte die Umbenennung von Hafen und Siedlung in Sowetskaja Gawan (Sowjethafen).

Während des Zweiten Weltkriegs wurde mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke vom rechten Ufer des Amur gegenüber Komsomolsk am Amur zur Pazifikküste begonnen und als Endpunkt Sowetskaja Gawan gewählt. 1941 erhielt der Ort Stadtrecht, 1945 wurde die Strecke eröffnet. Pläne aus den 1930er Jahren hatten eine solche Strecke bereits als östlichen Abschnitt der Baikal-Amur-Magistrale (BAM) vorgesehen; damit war sie der erste tatsächlich fertig gestellte Abschnitt dieser Linie. Nach Fertigstellung der Amurbrücke 1975 und der BAM TaischetTyndaKomsomolsk am Amur wurden das ursprüngliche Projekt in den 1980er Jahren verwirklicht.

Von 1950 bis 1954 existierte hier das Strafgefangenenlager Ulminlag (Ulminski ITL) im System des Gulag.[2]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1959* 25.700
1979* 29.000
1989* 34.900
2002** 30.480
2010** 27.712

Anmerkung: * Volkszählung (gerundet) ** Volkszählung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sowetskaja Gawan besitzt seit 1966 ein Heimatmuseum.

Wirtschaft und Infrastruktur

Eine zentrale Rolle spielt die Hafenwirtschaft: Sowetskaja Gawan besitzt einen Tiefwasser-Handels- und Fischereihafen sowie Schiffsreparaturwerften, daneben Lebensmittelindustrie (z.B. Fischverarbeitung). Seit Erweiterung des 30 Kilometer nördlich gelegenen Hafens Wanino um eine Fährverbindung nach Sachalin in den 1970er Jahren ging die Bedeutung von Sowjetskaja Gawan als Handelshafen jedoch zurück.

Sowetskaja Gawan war bis in die 1990er Jahre zudem einer der wichtigsten Stützpunkte der russischen Pazifikflotte.

Sowetskaja Gawan ist Endpunkt einer Eisenbahnstrecke von Komsomolsk am Amur, die heute den Ostabschnitt der Baikal-Amur-Magistrale darstellt, und wo Anschluss an eine Strecke nach Chabarowsk besteht.

Einzelnachweise

  1. a b Predvaritel'nye itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Rosstat, Statistika Rossii, Moskau 2011, ISBN 978-5-902339-98-4 (Vorläufige Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010; russisch; Download).
  2. Ulminlag im Internetportal GULAG des MEMORIAL Deutschland e. V.

Weblinks

 Commons: Sowetskaja Gawan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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