Sportdenkmal Berlin-Grünau

Sportdenkmal Berlin-Grünau
Das Sportdenkmal auf einer Ansichtskarte aus dem Jahr 1901
Fotografie um 1900

Das Sportdenkmal Berlin-Grünau wurde von Bodo Ebhardt entworfen und am 12. Juni 1898 eingeweiht. Mehr als 300 Vereine spendeten Natursteine mit ihrem Vereinsnamen und Heimatort. Man kann durch geologische Untersuchungen die Herkunft der Steine aus der Umgebung der Vereine nachweisen.

Obwohl alle deutschen Sportvereine aufgerufen waren, kamen die meisten Steine von Rudersportvereinen aus Preußen. Neben Sportvereinen aus Berlin kamen die Steine von Vereinen aus der näheren Umgebung (z. B. Charlottenburg, Grünau, Köpenick, Reinickendorf, Rixdorf, Spandau, Tegel), aber auch aus ferneren Orten wie Metz und Memel.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 19. Juni 1897 im Rahmen des drei Tage andauernden Allgemeinen Deutschen Sportfestes (Centenar Sportfest mit Wettkämpfen des Pferde-, Wasser- und Landsportes) für Wilhelm I., und der 19. Juni 1897 wurde zum Wassersport-Festtag.

Die Einweihungsfeier fand am 12. Juni 1898, dem zweiten Tag der Grünauer Regatta, statt. Kaiser Wilhelm II. reiste auf seiner Yacht Alexandria an, und lobte vor allem den Ort an der 1000-Meter-Marke der Regattastrecke. Am Denkmal selber befand sich als ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Wasserseite zur Dahme hin eine Widmungstafel mit der Inschrift:

WILHELM
DEM GROSSEN
DER DEUTSCHE SPORT

Die Popularität als Ausflugsziel stieg rasch, so dass eine „Gaststätte am Sportdenkmal“ daneben eröffnete.

Den Zweiten Weltkrieg überstand das Denkmal, aber in den 1950er Jahren wurden die oberen beiden Zeilen der Inschrift herausgemeißelt.

Im Frühjahr 1973 wurde im Rahmen der Vorbereitung zu den Weltfestspielen das Denkmal abgerissen, wohl auch weil Namen von Städten aus Gesamtdeutschland nicht zum Selbstbewusstsein der DDR passten.

Nach der Wende konnten sieben Findlinge wieder aufgefunden und vier durch eine Tauchaktion 1991 geborgen werden. Sieben davon befinden sich im Grünauer Wassersportmuseum.

1997 fertigte Udo Gentzen als ehemaliger Museumsleiter aus Dömitz eine Schrift über das Denkmal an, und 1999 rief Manfred von Richthofen eine Arbeitsgruppe zum Sportdenkmal ins Leben, mit dem Ziel, das Denkmal wieder neu aufzubauen.

Das Denkmal stand dort, wo die Regattastraße in die Sportpromenade übergeht (theoretische Anschrift: Sportpromenade 1). In direkter Nachbarschaft zur 1000-Meter-Marke der Regattastrecke gelegen, befindet sich an seiner Stelle heute eine Parkanlage mit installierter Tafel „Platz des Deutschen Sportdenkmals“.

Literatur

  • Udo Gentzen: Das Sportdenkmal von Berlin-Grünau, gestern, heute und morgen?, 1997

Weblinks

 Commons: Sportdenkmal (Berlin-Grünau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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