Dahme (Fluss)

Dahme (Fluss)
Dahme
Mündung der Dahme in die Spree in Berlin-Köpenick

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DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Brandenburg, Berlin, Deutschland
Flusssystem Elbe

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Quelle Auf dem Austenberg bei Kolpien
51° 49′ 37″ N, 13° 28′ 27″ O51.82694444444413.474166666667
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Mündung in Berlin-Köpenick in die Spree
52.44777777777813.573055555556

52° 26′ 52″ N, 13° 34′ 23″ O52.44777777777813.573055555556
Vorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSHÖHE_fehltVorlage:Infobox Fluss/HÖHENUNTERSCHIED_fehlt
Länge 95 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 1.894 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen

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Großstädte Berlin
Mittelstädte Königs Wusterhausen
Kleinstädte Zeuthen
Schiffbar 51 km

Die Dahme (vom Seddinsee bis zur Spree bis 1938[1] auch Wendische Spree) ist ein etwa 95 Kilometer langer Nebenfluss der Spree, der südöstlich von Berlin im Land Brandenburg fließt.

Die Dahme entspringt südöstlich des gleichnamigen Ortes Dahme, berührt oder durchfließt in nördlicher Richtung die kleineren Städte Golßen, Märkisch Buchholz sowie Königs Wusterhausen und mündet in Berlin-Köpenick kurz hinter der Schlossinsel in die Spree. Auf rund 26 Kilometern[2] zwischen Prieros und der Brücke in Schmöckwitz ist die Dahme Bundeswasserstraße[3] unter dem Namen Dahme-Wasserstraße (DaW). Bei Schmöckwitz endet die Wasserstraße an der Spree-Oder-Wasserstraße (SOW) bei km 44[2], deren 11 km lange Teilstrecke bis Berlin-Köpenick die Dahme ist.[4]

Der Name Dahme ist möglicherweise abgeleitet vom slawischen Begriff Dembrowa = Eichenwald. Andere Autoren führen den Flussnamen auf einen älteren, von der germanischen Vorbevölkerung stammenden Namen zurück, der eventuell einen dunklen Fluss bezeichnet. Solche alten Namen wurden oft von der germanischen Restbevölkerung an die slawischen Zusiedler weitergegeben.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf, Naturpark und Umflutkanal

Die Dahme bei Rietzneuendorf
Der Frauentog in Berlin-Köpenick

Vom märkischen Städtchen Dahme nimmt der Fluss seinen Lauf zuerst nach Osten. Hier bildet das Dahmetal zusammen mit dem sich südlich anschließenden Tal des Schweinitzer Fließes die natürliche Grenze zwischen dem Fläming und dem Lausitzer Grenzwall. Zugleich bildet der Dahmelauf zwischen Liebsdorf und Falkenhain die östliche Grenze des Naturparks Niederlausitzer Landrücken. Bei Golßen erreicht das Flüsschen das Baruther Urstromtal, welches es durchquert und beim Dorf Staakow wieder in Richtung Norden verlässt. Ab dem Dorf Teurow bis zu seiner Mündung in Berlin folgt der Fluss mehreren glazialen Rinnen. Zwischen Golßen, Rietzneuendorf und Briesen schlängelt sich die Dahme bis Märkisch Buchholz als kleines, weitgehend naturbelassenes Fließ weiter nach Norden. Sie fließt hierbei am westlichen Rand der Niederung des Unterspreewaldes stellenweise durch sumpfige Erlenwälder. Bei dem Dorf Staakow tritt sie in den Naturpark Dahme-Heideseen ein, der von mehr als einhundert Seen und ausgedehnten Waldgebieten geprägt wird.

Ab Märkisch Buchholz wird der Dahme über den Dahme-Umflutkanal Wasser aus der Spree zugeführt. Ursprünglich sollte dadurch der Spreewald besser vor Hochwässern geschützt werden. Die Dahme fließt ab hier in einem breiten, teilweise kanalartig ausgebauten Flussbett und ist auf den verbleibenden 51 km, bis zur Mündung in die Spree, schiffbar.

Ab Prieros weitet sie sich, ähnlich wie die Havel im Berlin-Potsdamer Raum, zu einer Seenkette. Über Dolgenbrodt, Gussow, Bindow, den Krüpelsee, Königs Wusterhausen, Zeuthen und den Zeuthener See, Eichwalde und den Langen See gelangt die Dahme nach Berlin-Köpenick und gibt hier der Spree das „geborgte“ Wasser zurück. Auf dem rund 480 Meter langen Teilstück zwischen dem Krimnicksee und der historischen Schleuse Neue Mühle in Königs Wusterhausen trägt die Dahme den Namen Staabe. Ein kurzer rechter Arm der Dahme, der mit ihr die Köpenicker Schlossinsel umschließt, wird als Frauentog bezeichnet. Die Bezeichnung rührt von den früher hier tätigen Wäscherinnen her.

Fontane und die Dahme

Im Rahmen seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg hat Theodor Fontane Mitte des 19. Jahrhunderts an Bord der Sphinx eine Bootexpedition mit dem Ziel unternommen, bis zu den See- und Quellgebieten der «wendischen Spree» vorzudringen. Schon die Idee zu dieser Expedition versetzte Fontane in eine Aufregung, als ob es sich um ein Vordringen bis zu den See- und Quellgebieten des Nils gehandelt hätte.

Fontane hinterlässt folgende Charakterisierung des Flusses:

An der Brücke zu Cöpenick treffen zwei Flüsse beinahe rechtwinklig zusammen: die «eigentliche» Spree und die «wendische» Spree, letztere auch «die Dahme» geheißen. Die wendische Spree, mehr noch als die eigentliche, bildet eine große Anzahl prächtiger Seeflächen, die durch einen dünnen Wasserfaden verbunden sind. Ein Befahren dieses Flusses bewegt sich also in Gegensätzen, und während eben noch haffartige Breiten passiert wurden, auf denen eine Seeschlacht geschlagen werden könnte, drängt sich das Boot eine Viertelstunde später durch so schmale Defilés, daß die Ruderstangen nach rechts und links hin die Ufer berühren. Und wie die Breite, so wechselt auch die Tiefe. An einer Stelle Erdtrichter und Krater, wo die Leine des Senkbleis den Dienst versagt, und gleich daneben Pfuhle und Tümpel, wo auch das flachgehendste Boot durch den Sumpfgrund fährt. So diese Wasserstraße.

Bei Prieros fuhren Fontane und seine Reisegefährten nicht mehr weiter dahmeaufwärts, sondern folgten der Seenkette, die heute Teupitzer Gewässer heißt. Nach insgesamt zwei Reisetagen erreichten sie bei Teupitz das Ende der schiffbaren Gewässer.

Jaxa von Köpenick

Zwar hatte die Dahme nicht ganz die historische Bedeutung der Nuthe mit ihren Nutheburgen, spielte aber dennoch eine Rolle bei der Gründung der Mark Brandenburg. Auf der heutigen Schlossinsel in Berlin-Köpenick am Zusammenfluss von Dahme und Spree bestand für längere Zeit eine Slawenburg, die mehrfach zerstört und wieder aufgebaut wurde. Mitte des 12. Jahrhunderts war diese Burg Machtzentrum des Stammes der Sprewanen unter ihrem Fürsten Jaxa von Köpenick. Jaxa leistete Albrecht dem Bären, dem Gründer der Mark Brandenburg, erheblichen Widerstand und konnte erst am 11. Juni 1157, dem Gründungstag der Mark, entscheidend geschlagen werden. Der Schildhorn-Legende nach hat er auf der Flucht vor Albrecht die Havel durchschwommen und aus Dankbarkeit für die gelungene Flucht bei Schildhorn, heute Berlin, sein Schild an einem Baum hängen lassen. Eine hohe Denkmalssäule mit einem Schild erinnert an dieser Stelle an den Slawenfürsten von Köpenick.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Reichs-Verkehrs-Blatt A 1938 Seite 191
  2. a b Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  3. Verzeichnis E, Lfd. Nr. 4 der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  4. Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin: Geschichte Dahme-Wasserstraße

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Weblinks

 Commons: Dahme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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