Bahnstrecke Aš–Adorf

Bahnstrecke Aš–Adorf
Aš–Hranice v Čechách–Adorf (Vogtl)
Kursbuchstrecke (SŽDC): ČD 148
Streckennummer: sä. AAd
Streckenlänge: 25,69 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 25 
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Legende
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von Cheb
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0,056 früher Asch Staatsbahnhof 645 m
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nach Oberkotzau
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2,023 Aš město früher Asch Stadt 670 m
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~3,9 Aš předměstí früher Asch Hofer Straße
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~6,3 Štítary früher Schönbach
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~8,3 Podhradí früher Neuberg
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11,793 Studánka früher Thonbrunn-Friedersreuth
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(Streckenverlegung 1906)
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Roßbach
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15,655 Hranice v Čechách früher Roßbach
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Staatsgrenze Tschechien–Deutschland
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18,54 Arnsgrün
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21,60 Freiberg i.V.
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23,31 Leubetha
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Weiße Elster
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von Plauen
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25,69 Adorf (Vogtl) 444 m
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nach Chemnitz
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nach Cheb

Die Bahnstrecke Aš–Adorf war eine grenzüberschreitende normalspurige Lokalbahn in Tschechien und Sachsen. Ihren Endpunkt besitzt die in (Asch) beginnende Strecke heute im Grenzort Hranice (Roßbach), bis 1945 führte die Bahn weiter bis ins sächsische Adorf. Im Volksmund war die Strecke früher als Roßbacher Mockel bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem Bau der von Hof nach Eger führenden Bahnlinie über Asch forderte auch die im Roßbacher Zipfel gelegene Textilindustrie einen Bahnanschluss. Am 21. April 1876 wurden die technischen Vorarbeiten vom österreichischen Staat genehmigt, jedoch fand sich aus finanziellen Gründen vorerst kein Betreiber für eine solche Strecke. Erst 1883 bewarb sich die Österreichische Lokaleisenbahngesellschaft um die Konzession zum Bau. Am 11. November 1883 wurde die Konzession erteilt.

Fast ein Jahr später, am 6. Oktober 1884 begannen die Bauarbeiten an der neuen Lokalbahn. Da keine größeren Kunstbauten, wie Dämme oder Brücken im Verlauf der Bahn errichtet werden mussten, konnte schon am 27. Juli 1885 der erste Zug bis Roßbach verkehren. Am 26. September 1885 wurde die neue Lokalbahn feierlich eingeweiht.

Bahnhof Hranice v Čechách (2005)

Um auch im benachbarten Sachsen Absatzmärkte für ihre Produkte zu erschließen, bemühten sich die Roßbacher Industriellen alsbald um die Fortführung der Bahn nach Adorf in Sachsen. Im Juni 1889 lag ein entsprechendes Projekt vor, welches am 27. November 1889 durch die beteiligten Länder Sachsen und Österreich in einem Staatsvertrag vereinbart wurde. Jedoch begannen erst im April 1905 die Bauarbeiten an der Strecke mit der Verlegung des Bahnhofes Roßbach, um so die Voraussetzung für eine Weiterführung der Strecke zu schaffen. Am 17. September 1906 wurde die neue grenzüberschreitende Strecke mit einem Festzug eröffnet[Anm. 1].

Nach der Verstaatlichung der Österreichischen Lokalbahngesellschaft gelangte die Strecke ins Eigentum der k.k. österreichischen Staatsbahnen kkStB. Auf der Gesamtstrecke verkehrten in den ersten Betriebsjahren nur drei Zugpaare. Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Lokalbahn Asch–Adorf zur Gänze in den Bestand der neu gegründeten ČSD über.

Mit der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 übernahm die Deutsche Reichsbahn, Reichsbahndirektion Regensburg die Strecke.

Am 15. April 1945 endete am Ende des Zweiten Weltkriegs mit dem Vormarsch amerikanischer Truppen der Zugverkehr auf der Lokalbahn Asch–Adorf. Ein grenzüberschreitender Verkehr wurde auch später nicht wieder aufgenommen, der Abschnitt von der Staatsgrenze bis Adorf wurde zwischen 1946 und 1951 abgebaut. Ab November 1945 verkehrten von Eger (ab 1945: Cheb) nach Roßbach (ab 1948: Hranice) wieder Züge der ČSD.

Seit Mitte der 1990er Jahre ist der Betrieb auf der Reststrecke akut gefährdet. Nur auf Initiative des Okres Cheb und der Anliegergemeinden findet auch heute noch Zugverkehr bis Hranice statt. Im Jahresfahrplan 2008/2009 sowie im aktuellen Fahrplan 2009/2010 ist nur noch ein einziges derartiges Zugpaar verzeichnet, die meisten Züge enden in Aš město.

Fahrzeugeinsatz

Triebwagen Baureihe 810 in Aš město (2005)

Die den Betrieb führenden kkStB beschafften 1906 für die neu eröffnete Strecke Rossbach–Adorf die 97.243.

Anfangs kamen vor allem auch die Lokomotiven der kkStB-Reihe 99 (ČSD-Baureihe 320.0) vor allen Zügen auf der Lokalbahn zum Einsatz. Die ČSD setzte in den 20er Jahren dann auch die schwächere Bauart kkStB 97 (ČSD-Baureihe 310.0) vor den Zügen ein, obwohl diese Lokomotiven auf den 25-Promille-Abschnitten oft mit den angehängten Zugmassen überfordert waren.

Ab 1933 kamen wie auch auf anderen Lokalbahnen der ČSD die legendären Turmtriebwagen der ČSD-Baureihe M 120.4 zum Einsatz. Nur noch die schwereren Züge des Berufsverkehrs waren weiterhin lokomotivbespannt. Während des Zweiten Weltkriegs mussten die Triebwagen wegen Kraftstoffmangels abgestellt werden, erst nach 1945 verkehrten sie wieder.

Wenig später wurden die mittlerweile überalterten Turmtriebwagen von der neu in Dienst gestellten Baureihe M 131.1 verdrängt. Heute kommen im Reisezugverkehr die ab Ende der 70er Jahre in Dienst gestellten Triebwagen der Baureihe 810 (ČSD-Baureihe M 152.0) bzw. deren modernisierte Variante Baureihe 814 (zweiteilige RegioNova) zum Einsatz.

Bilder

Literatur

  • Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland. Band 2. Neben- und Schmalspurstrecken, Bahnanlagen, Unfälle, Anekdoten. EK-Verlag, Freiburg 2002, ISBN 3-88255-687-0.

Anmerkungen

  1. Verkehrsübergabe am 18. September 1906. – Siehe: Handel, Industrie, Verkehr und Landwirtschaft. (…) Eisenbahnverkehr. In: Wiener Zeitung, 14. November 1906, S. 9, unten rechts. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/wrz

Weblinks


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