Adorf/Vogtl.

Adorf/Vogtl.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Adorf/Vogtl.
Adorf/Vogtl.
Deutschlandkarte, Position der Stadt Adorf/Vogtl. hervorgehoben
50.31666666666712.266666666667494
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Vogtlandkreis
Höhe: 494 m ü. NN
Fläche: 42,8 km²
Einwohner:

5.323 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 124 Einwohner je km²
Postleitzahl: 08626
Vorwahlen: 037423 und 037430
Kfz-Kennzeichen: V
Gemeindeschlüssel: 14 5 23 010
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
08626 Adorf
Webpräsenz: www.adorf-vogtland.de
Bürgermeister: Rico Schmidt (parteilos)
Lage der Stadt Adorf/Vogtl. im Vogtlandkreis
Tschechien Bayern Thüringen Erzgebirgskreis Landkreis Zwickau Adorf/Vogtl. Auerbach/Vogtl. Bad Brambach Bad Elster Bergen (Vogtland) Bösenbrunn Eichigt Ellefeld Elsterberg Erlbach (Vogtland) Falkenstein/Vogtl. Grünbach (Sachsen) Heinsdorfergrund Klingenthal Lengenfeld (Vogtland) Limbach (Vogtland) Markneukirchen Mühlental Mühltroff Muldenhammer Mylau Netzschkau Neuensalz Neumark (Vogtland) Neustadt/Vogtl. Oelsnitz/Vogtl. Pausa/Vogtl. Plauen Pöhl Reichenbach im Vogtland Reuth (Vogtland) Rodewisch Rosenbach/Vogtl. Schöneck/Vogtl. Steinberg (Vogtland) Triebel/Vogtl. Theuma Tirpersdorf Treuen Weischlitz Werda ZwotaKarte
Über dieses Bild

Adorf/Vogtl. ist eine Kleinstadt im sächsischen Vogtlandkreis. Sie gehört der grenzüberschreitenden Vereinigung Freunde im Herzen Europas an.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Adorf liegt im Tal der Weißen Elster bei der Einmündung des Schwarzbaches. Der Ortskern mit Marktplatz und Kirche befindet sich linksseitig oberhalb der Flussaue.

Nachbargemeinden

Adorf grenzt an vier Gemeinden im Vogtlandkreis sowie im Westen an Tschechien. Im Einzelnen sind dies Eichigt, Mühlental, Markneukirchen, Bad Elster und das böhmische Hranice u Aše (deutsch Roßbach).

Stadtgliederung

Zur Stadt Adorf gehören die Ortsteile Arnsgrün, Gettengrün, Remtengrün, Leubetha, Sorge, Jugelsburg, Rebersreuth und Freiberg.

Geschichte

Adorf entstand um 1200 an der Straße von Plauen nach Eger. Die Stadt selbst wurde 1290 oberhalb des Dorfes angelegt. 1294 erfolgte die Erwähnung als oppidum Adorph, 1328 als stat czu Ahdorf, 1461 als Adruff und 1557 als Adroff. Der Name des Dorfes, welcher sich von Dorf in der Aue (Aue von mittelhochdeutsch ouwe = von Wasser umflossenes Land, Insel, nasse Wiese) ableitet, wurde übernommen.

Die Wirtschaft der Stadt wurde im Mittelalter von der genannten Straße sowie einer weiteren Verbindungsstraße von Böhmen nach Hof begünstigt. 1293 wurde das Stadtrecht verliehen. Ab spätestens 1398 gab es einen Bürgermeister und einen Rat. 1357 fiel Adorf an die Markgrafschaft Meißen, 1485 an das Kurfürstentum Sachsen, 1547 an die Vögte von Plauen und 1569 endgültig an Sachsen. 1522 begann die Reformation.

1865 erhielt die Stadt Eisenbahnanschluss. 1889 wurde der lokale Arbeiterverein gegründet, 1906 die SPD-Ortsgruppe sowie 1919 die KPD-Ortsgruppe.

Adorf gehörte bis zur Bildung des Vogtlandkreises 1996 zum Landkreis Oelsnitz (Kfz.-Kennz. OVL). Leubetha wurde am 1. Januar 1999 eingemeindet.[2]

Am 11. August 2006 benannte sich die Stadt von Adorf in Adorf/Vogtl. um.

Der große 231 Meter lange Marktplatz
Adorf aus dem Brunnenberg

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember)[3]:

  • 1500: 1000
  • 1779: 1300 (272 Häuser) [4]
  • 1801: 1310 (268 Häuser) [4]
  • 1815: 1862 [4]
  • 1831: 2395 (302 Häuser) [4]
  • 1834: 2348 (311 Häuser) [4]
  • 1910: 7887
  • 1960: 8832
  • 1971: 8398
  • 1998: 6396
  • 1999: 6296
  • 2000: 6214
  • 2001: 6127
  • 2002: 6017
  • 2004: 5817
  • 2005: 6096
  • 2007: 5563
  • 2008: 5474

Gedenkstätten

Auf dem Ortsfriedhof befindet sich ein sowjetischer Ehrenhain mit den Gräbern von 13 Kriegsgefangenen sowie von Frauen und Männern, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden.

Politik

Stadtrat und Bürgermeister

Der Adorfer Stadtrat besteht aus 18 Stadträten und dem Bürgermeister. Die Stadtratswahl 2009 ergab folgende Sitzverteilung[5]:

Partei/Gruppierung Stimmenverteilung Sitze
CDU 39,2 % 7
Freie Wähler Adorf (FWA) 25,8 % 5
SPD 19,1 % 3
Die Linke 16,0 % 3

Bürgermeister ist seit dem 1. August 2011 Rico Schmidt (parteilos), der die Bürgermeisterwahl im Juni 2011 gegen Amtsinhaberin Mariechen Bang (CDU) gewann.

Wappen, Flagge, Dienstsiegel

Das Wappen der Stadt Adorf zeigt einen in einem schwarzen Schild rechtsgewendeten aufrecht stehenden goldenen Löwen mit roten Krallen, offenem Rachen und herausgeschlagener roter Zunge sowie einen nach oben geworfenen Schweif mit zwei Quasten [6].

Die Flagge der Stadt ist gold/schwarz längs gestreift und trägt in ihrer Mitte das Stadtwappen.

Das Dienstsiegel der Stadt enthält das Wappen und die Umschrift „Stadt Adorf/Vogtl.“

Verkehr

Schienenverkehr

Adorf kann sowohl mit der Deutschen Bahn als auch mit der privaten Vogtlandbahn erreicht werden. Letztere wickelt den gesamten Nahverkehr für Adorf ab. Damit sind von Adorf direkt erreichbar: Zwickau, Falkenstein/Vogtl., Hof (Saale) und Plauen sowie die tschechischen Städte Cheb und Mariánské Lázně.

Regionalexpress-Züge der Deutschen Bahn verbinden Adorf mit Leipzig.

Straßenverkehr

In Adorf beginnt die B 283, die zunächst nahe dem Gebirgskamm unweit der tschechischen Grenze in nordöstlicher Richtung über Markneukirchen nach Klingenthal verläuft. Des Weiteren befindet sich Adorf an der B 92, die ein Teilstück der Europastraße 49 ist.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Das Freiberger Tor, das einzige erhaltene Stadttor des Vogtlandes, beherbergt das Heimatmuseum mit der größten Perlmuttausstellung Deutschlands.
  • Adorf ist bei Modellbaufreunden durch die Miniaturschauanlage Klein-Vogtland bekannt geworden. Sie wurde am 17. Juni 1995 eröffnet und stellt eine Reihe von vogtländischen Sehenswürdigkeiten in Form von Miniaturmodellen aus, darunter die Göltzschtalbrücke und die Klingenthaler Rundkirche. Zur Ausstellung gehört auch eine LGB-Gartenbahn und ein Botanischer Garten. Dort befindet sich die größte Kalktuffabteilung Deutschlands.
  • Im Museum des Vogtländischen Eisenbahnvereins sind Lokomotiven,Waggons, Werkzeuge und Maschinen ausgestellt. Der Ringlokschuppen mit vorgelagerter Drehscheibe von 1909 bietet die Möglichkeit, Dampf- und Diesellokomotiven von innen zu betrachten.[7]

Bauwerke

  • Der große, 231 m lange Marktplatz wurde im 13. Jahrhundert angelegt.
  • Die Stadtkirche St. Michaelis wurde 1904 bis 1906 im Jugendstil errichtet.
  • Das Rathaus stammt von 1896.
  • Im Ortsteil Remtengrün steht auf 566 m ü. NN ein hölzerner Aussichtsturm.
  • Am Bahnhof befindet sich ein über 100 Jahre alter Lokschuppen des Vogtländischen Eisenbahnvereins Adorf e. V.

Musik

Im Mai 2006 wurde die Discothek Glashaus in den Räumen des ehemaligen Waldbads eröffnet.

In der Stadt bestehen die beiden Live-Bands "Prinzenberger" und "Vogtland-Express-Band".

Auch ein Blasorchester gibt es in Adorf. Die "Adorfer Blasmusikanten" bildeten sich aus einen Schalmeien-Orchester und feierten 2008 ihr 50-jähriges Bestehen.

Sport

  • VFC Adorf
  • ESV Lok Adorf e.V.
  • 1. Badmintonclub Adorf e.V.
  • Budosportverein Adorf e.V.

Vereine

  • Adorfer Carneval-Verein e.V.
  • Obervogtländischer Modelleisenbahn Club e.V.
  • Vogtländischer Eisenbahnverein Adorf e.V.
  • Dorf- und Heimatverein Gettengrün e.V.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
  3. Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen
  4. a b c d e Albert Schiffner: Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen. Band 1. Leipzig 1839.
  5. Ergebnis der Kommunalwahl 2009 auf www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 15. Oktober 2010.
  6. Hauptsatzung der Stadt Adorf (PDF), §2 behandelt das Wappen etc. Abgerufen am 14. Oktober 2010.
  7. Seite des Eisenbahnvereins/

Literatur

  • Hans-Jürgen Arendt: Adorfer Orgelbaukunst und Orgelmusik. in: Sächsische Heimatblätter Heft 5/1962, S. 393-396

Weblinks

 Commons: Adorf/Vogtl. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Adorf/Vogtland – Quellen und Volltexte

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