- St.-Michaelis-Kirche (Eutin)
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Die St.-Michaelis-Kirche in Eutin (Schleswig-Holstein) wurde im 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
Wann genau die Kirche erbaut wurde, lässt sich nicht sagen. Es wird vermutet, dass Bischof Gerold von Oldenburg/Lübeck zwischen 1155 und 1163 eine hölzerne Kapelle erbauen ließ. Nach Begutachtung der künstlerischen und handwerklichen Merkmale vermutet man, dass der Bau frühestens 1180 begonnen haben kann und wohl erst unter Bischof Berthold (1210–1230) fertiggestellt wurde.
Architektur
Die Kirche ist ein Bauwerk der Romanik. Sie besitzt eine Basilika von 40 Metern Länge und zeichnet sich so als bischöfliche Stiftskirche aus. Die Michaeliskirche war der größte Kirchenbau in der näheren Umgebung.
Ab 1309 wurden Chor und Apsis durch den heute noch existenten gotischen Chor ersetzt.
Kollegiatstift
Durch das Aufstreben des Bürgertums im 13. Jahrhundert kam es in der benachbarten Hansestadt Lübeck zu Auseinandersetzungen zwischen den Vertretern der bürgerlichen und der geistlichen Macht. So flüchtete Lübecks Bischof Burkhard von Serkem mehrfach aus dem Lübecker Dom in seine persönliche Residenz nach Eutin und gründete dort 1309 das (siehe Hauptartikel) Kollegiatstift Eutin, das den Umbau der Michaeliskirche vom romanischen zum gotischen Stil förderte. Damit baute er demonstrativ seine Residenzstadt gegenüber seinem offiziellen Bischofssitz in der Hansestadt aus. Das Kollegiatstift Eutin gewann an Bedeutung und erhielt unter anderem Besitzungen in der Gegend zwischen Oldenburg in Holstein und Heiligenhafen.
Das Kollegiatstift Eutin, das Teil des Hochstifts Lübeck war, wurde in Folge des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 säkularisiert – seine Besitzungen wurden ab 1804 durch das neu gebildete Amt Kollegiatstift im Fürstentum Lübeck verwaltet.
Die Orgel wurde 1987 von der Orgelbaufirma Metzler (Dietikon, Schweiz) erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 35 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[1]
I Rückpositiv C–g3 1. Rohrflöte 8' 2. Quintade 8' 3. Principal 4' 4. Gedacktflöte 4' 5. Oktave 2' 6. Sesquialtera II 7. Larigot 11/3' 8. Scharff III 1' 9. Dulcian 8' Tremulant II Hauptwerk C–g3 10. Bourdon 16' 11. Principal 8' 12. Gamba 8' 13. Hohlflöte 8' 14. Oktave 4' 15. Spitzflöte 4' 16. Quinte 22/3' 17. Superoctave 2' 18. Cornet V 8' 19. Mixtur IV 11/3' 20. Trompete 8' Zimbelstern II Brustwerk C–g3 21. Gedackt 8' 22. Rohrflöte 4' 23. Waldflöte 2' 24. Nasard 22/3' 25. Terz 11/3' 26. Principal 1' 27. Vox humana 8' Tremulant Pedal C–f1 28. Subbass 16' 29. Prinzipalbass 8' 30. Bourdon 8' 31. Oktave 4' 32. Mixtur IV 22/3' 33. Posaune 16' 34. Trompete 8' 35. Clairon 4' - Koppeln: I/II, I/P, II/P
Nutzung
Die St.-Michaeliskirche war bis 1977 Bischofskirche der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Eutin. Letzter Bischof dieser Landeskirche war Wilhelm Kieckbusch.
Literatur
- Andreas Röpcke: Das Eutiner Kollegiatstift im Mittelalter 1309-1535 (erschienen in „Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins“ - Band 71), Neumünster 1977
- Andreas Röpcke: Das Eutiner Kollegiatstift im spätmittelalterlichen Spannungsfeld in: „Jahrbuch für Heimatkunde des Kreises Ostholstein“, Eutin 1978 (S. 41-45)
- Otto Rönnpag: Das Kollegiatstift Eutin in: „Jahrbuch für Heimatkunde des Kreises Ostholstein“, Eutin 1984 (S. 23-29)
Einzelnachweise
Siehe auch
- Bistum Lübeck und Liste der Bischöfe von Lübeck
- Fürstbistum Lübeck und Liste der Fürstbischöfe von Lübeck
- Fürstentum Lübeck
Weblinks
Commons: St. Michaelis (Eutin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
54.13714910.616913Koordinaten: 54° 8′ 14″ N, 10° 37′ 1″ OKategorien:- Michaeliskirche
- Kirchengebäude im Kreis Ostholstein
- Romanisches Kirchengebäude in Schleswig-Holstein
- Kulturdenkmal in Eutin
- Bistum Lübeck
- Kollegiatstiftskirche in Deutschland
- Kirchengebäude des Kirchenkreises Ostholstein
- Disposition einer Orgel
- Hochstift Lübeck
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