- St. Chrischona (Pilgermission)
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Die Pilgermission St. Chrischona ist ein evangelischer Gemeindeverband in pietistischer Tradition. Sein Zentrum befindet sich im Weiler St. Chrischona, auf dem gleichnamigen Berg bei Basel.
Inhaltsverzeichnis
Glaube
Die Pilgermission St. Chrischona hat keine eigenen Bekenntnisse formuliert, sondern erkennt die altkirchlichen und reformatorischen Bekenntnisse an und vertritt das Glaubensbekenntnis der Evangelischen Allianz und die Lausanner Verpflichtung.[1]
In den Chrischona-Gemeinden wird ein evangelischer Glaube evangelikaler Prägung vertreten.[1]
In der Schweiz ist Chrischona Mitglied im Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz (VFG). In Deutschland ist es ein freies Werk innerhalb der Evangelischen Kirche und gehört dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband (Gemeinschaftsbewegung) an.[1]
Die Verbreitung der christlichen Werte in der von St. Chrischona vertretenen Ausprägung wird durch ein eigenes theologisches Seminar befördert.[1]
Geschichte
Der erste Kirchenbau auf der Bettinger Anhöhe stammt aus dem 7. Jahrhundert. Der Name St. Chrischona wurde erstmals 1356 erwähnt und verweist wahrscheinlich auf das Grab einer Heiligen Christiana. Christiana wurde 1504 heilig gesprochen und war Anlass für den heutigen spätgotischen Bau, welcher im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde.[2]
Am 8. März 1840 gründete Christian Friedrich Spittler in der auf seine Veranlassung wiederaufgebauten, ehemaligen Wallfahrtskirche St. Chrischona die Pilgermission St. Chrischona[2] mit dem Ziel, erwerbstätige Menschen, die sich für den Verkündigungs-, Seelsorge- und Missionsdienst berufen fühlen, auszubilden.
Nebst der Not in fernen Ländern bewegte ihn auch die von ihm beobachtete geistige Not der entkirchlichten Menschen in der Heimat. Sein Leitgedanke war: „Wenn wir dafür sorgen, dass die Heiden Christen werden, so dürfen wir nicht versäumen, auch darauf bedacht zu sein, dass die Christen keine Heiden werden.“ Er schulte junge Männer, um sie als „Pilgermissionare“ in die Welt zu senden.
Nach Spittlers Tod übernahm Carl Heinrich Rappard dieses Erbe und gestaltete die Ausbildungsstätte zur ersten Evangelistenschule im deutschen Sprachraum um. 1888 war er Mitbegründer der Gnadauer Gemeinschaftskonferenz. 1909 wurde in einem geradezu progressiven Schritt auch die „Bibelschule für Töchter“ errichtet.
Im Jahre 1869 entstanden in der Schweiz Chrischona-Gemeinschaften (kirchliche Gemeinden), gefolgt in Deutschland (1875) und später in Frankreich (1913), 1966 im südlichen Afrika und 1992 in Luxemburg.
Mit der Zeit wurden auch Ferien-, Jugend- und Altenheime angegliedert. St. Chrischona engagierte sich mit Literaturarbeiten und gründete einen eigenen Verlag (den Brunnen Verlag).
1925 erfolgte die Gründung des Diakonissen-Mutterhauses St. Chrischona. Die Diakonissen leben in einer verbindlichen Glaubens-, Lebens- und Dienstgemeinschaft.
Seit der Umstrukturierung der Organisation und der Gründung der „Stiftung Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona (DMH)“ im Jahre 2009 konzentriert sich der Auftrag des DMH auf die Bereiche Altenpflege, Ausbildung (Altenpflegeschule Manoah, Lörrach) und auf die Förderung sozial-missionarischer Projekte (2008: Lechaim e. V., Lörrach[3] und 2007 basecamp e. V., Prenzlau[4][5][6]).
Chrischona-Verband
Zum Chrischona-Verband gehören:
- die Chrischona-Gemeinden in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Namibia und Südafrika
- das Theologische Seminar St. Chrischona (TSC)
- der Brunnen Verlag in Basel (CH) und Giessen (D), sowie rund 47 Buchhandlungen (35 ALPHA-Buchhandlungen) in Deutschland sowie 12 Brunnen Bibel Panorama in der Schweiz)
- Jugendwohnheime, Alters- und Pflegeheime in der Schweiz, Deutschland und Frankreich
- das Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona
- die Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi)
Literatur
- Carl Heinrich Rappard : Fünfzig Jahre Pilgermission auf St. Chrischona. Basel 1890
- Hans Staub: Wir sind sein Werk: 125 Jahre Pilgermission St. Chrischona bei Basel. Brunnen-Verlag, Basel, 1965
- 150 Jahre Pilgermission St. Chrischona 1840-1990. Brunnen-Verlag, Basel/Giessen 1990
Weblinks
- Seite von St. Chrischona
- Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona
- Seite von amzi
- Pilgermission St.Chrischona, Evangelisches Gemeinde- und Missionswerk
- Chrischona-Gemeinden
- Pilgermission St. Chrischona bei relinfo.ch
Einzelnachweise
- ↑ a b c d inforel.ch: Pilgermission St. Chrischona, Evangelisches Gemeinde- und Missionswerk. In: inforel.ch. 04/05/2011 12:31:07, archiviert vom Original am 5. April 2011, abgerufen am 5. April 2011.
- ↑ a b Relinfo: Pilgermission St. Chrischona. In: relinfo.ch. 11/18/2004 08:58:21, archiviert vom Original am 5. April 2011, abgerufen am 5. April 2011.
- ↑ Lechaim - Haus des Lebens. In: dmh-chrischona.org. 4. Mai 2011, archiviert vom Original am 5. April 2011, abgerufen am 5. April 2011.
- ↑ Geschichte >> Willkommen. In: basecamp-prenzlau.de. 04/05/2011 12:13:24, archiviert vom Original am 5. April 2011, abgerufen am 5. April 2011.
- ↑ Soziale Stadt: "baseCamp" in der Stadt Prenzlau. In: mil.brandenburg.de. 04/05/2011 12:15:47, archiviert vom Original am 5. April 2011, abgerufen am 5. April 2011.
- ↑ Frauen, die Spuren hinterlassen. In: giessener-zeitung.de. 04/05/2011 12:17:55, archiviert vom Original am 5. April 2011, abgerufen am 5. April 2011.
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