St. Lambertus (Düsseldorf)

St. Lambertus (Düsseldorf)
Turm von dem Kirchhof aus
Radschläger-Türklopfer an einer Seitenpforte

Sankt Lambertus ist eine von vier katholischen Kirchen im Düsseldorfer Stadtteil Altstadt.

Sie ist wohl das älteste Bauwerk der Stadt und ihre Geschichte ist bis in das Jahr 1159 urkundlich belegt, ihre Ursprünge liegen aber noch vor diesem Jahr. Ursprünglich befand sich an der Stelle der heutigen Kirche eine romanische Hofkapelle, die 1209 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Im Jahr 1288 wurde hier ein Kollegiatstift errichtet. Im Jahr 1394 wurde die dreischiffige Hallenkirche in Formen der niederrheinischen Backsteingotik vollendet; der Bau des Chores erfolgte dabei auf den Fundamenten des romanischen Vorgängerbaus. Sturmschäden des Jahres 1606 und die Beschädigung der Kirche durch die Explosion eines nahe gelegenen Pulverturms am 10. August 1634 machten eine Erneuerung der Innenausstattung notwendig: Der Hochaltar, die vier Nebenaltäre, die Kanzel und die Beichtstühle wurden in den Jahren 1691–98 eingefügt und sind bis heute erhalten. Nach einem Brand im Jahr 1815 wurde der Turmhelm durch Adolph von Vagedes erneuert. Da hierzu vermutlich zu frisches und damit feuchtes Holz benutzt wurde, verdrehte sich das Dach. Eine Sage besagt, dass der Teufel in einem Wutanfall den Kirchturm verdrehte, als er versuchte die Kirche herauszureißen. Als infolge der Schäden des Zweiten Weltkriegs das Dach wieder erneuert wurde, baute man es auf Wunsch der Bevölkerung wieder verdreht auf. Man spricht deshalb heute auch manchmal vom schiefen Turm von Düsseldorf. Das neue Westportal aus den 1950er Jahren ist ein Werk des Bildhauers Ewald Mataré.

Geweiht ist die Kirche dem Hl. Lambertus, einem Märtyrer, der im Jahre 705 in Lüttich ermordet wurde. Im Hochaltar wird ein Schrein mit Reliquien des Hl. Apollinaris aufbewahrt, dieser wird seit dem Jahr 1394 als Patron Düsseldorfs verehrt.

1974 wurde der Kirche durch Papst Paul VI. der Titel einer päpstlichen Basilica minor verliehen.

Einige Innenansichten

Blick auf den barocken Hochaltar und die Kanzel
Hochaltar mit Apollinarisschrein

Literatur

  • Gustav Bayerle: Die katholischen Kirchen Düsseldorf’s, von ihrer Entstehung bis auf die neueste Zeit. Ein Beitrag zu Geschichte der Stadt, Düsseldorf 1844.
  • Karl Strauven: Die fürstlichen Mausoleen Düsseldorf’s in der St. Lambertuskirche, der Kreuzbrüder und Hof-(St. Andreas)Kirche, Düsseldorf 1879.

Weblinks

51.2280555555566.77138888888897Koordinaten: 51° 13′ 41″ N, 6° 46′ 17″ O


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