Bahnstrecke Celle–Soltau

Bahnstrecke Celle–Soltau
Bahnstrecke Celle–Soltau
Kursbuchstrecke (DB): 159 (1976)
Streckennummer (DB): 9170
Streckenlänge: 58,9 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Legende
Strecke – geradeaus
Bahnstrecke Hannover–Hamburg von Celle
Bahnhof, Station
0,0 Celle-Nord 37,5 m
Bahnhof, Station
2,0 Celle Vorstadt 52,79 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Bahnstrecke Celle–Wittingen nach Wittingen
Haltepunkt, Haltestelle
5,4 Vorwerk
   
5,7 Silbersee in den 1950er Jahren
Planfreie Kreuzung – oben
Bahnstrecke Hamburg–Hannover
   
von Garßen bis 1910
Bahnhof, Station
8,8 Scheuen
   
Anschluss Kaserne
   
11,0 Klosterforst Hustedt
   
12,2 Hustedt
Bahnhof, Station
16,5 Altensalzkoth
Bahnhof, Station
18,5 Eversen
Brücke über Wasserlauf (groß)
Örtze
Bahnhof, Station
20,7 Sülze
   
23,1 Diesten
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Bahnstrecke Beckedorf–Munster
Bahnhof, Station
26,7 Beckedorf
Haltepunkt, Haltestelle
29,4 Dohnsen
Haltepunkt, Haltestelle
30,6 Wohlde (Bergen)
Bahnhof, Station
31,3 Bergen-Ost
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
zum Bergen Lagerbahnhof
Bahnhof, Station
32,5 Bergen
Bahnhof, Station
32,8 Bergen Nord
Bahnhof, Station
36,6 Bleckmar
Bahnhof, Station
38,6 Wardböhmen
Haltepunkt, Haltestelle
41,0 Becklingen
   
45,2 Klein Amerika
Bahnhof, Station
47,3 Wietzendorf
Bahnhof, Station
52,1 Lührsbockel
Haltepunkt, Haltestelle
55,2 Bassel
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Bahnstrecke Soltau–Lüneburg
Bahnhof ohne Personenverkehr
Soltau Übergabebahnhof
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
zum Bahnhof Soltau (DB)
   
Bahnstrecke Soltau–Neuenkirchen
   
58,9 Soltau-Süd Personenbahnhof entfernt

Die normalspurige Bahnstrecke Celle–Soltau ist eine Bahnstrecke in Niedersachsen. Sie gehört den Osthannoverschen Eisenbahnen AG.

Geschichte

Bahnhof Beckedorf, heute ein Café
Haltepunkt Wohlde

Die Initiative zum Bau einer Eisenbahn nach Bergen war vom Landkreis Celle ausgegangen. Die Eröffnung des Abschnittes Garßen–Beckedorf–Bergen fand am 23. April 1902 durch die Kleinbahn Garßen-Bergen statt. Der Endpunkt Garßen kam zustande, weil sich mit der Stadt Celle keine Einigung über die Streckenführung im Gebiet der Stadt erzielen ließ. Nach Genehmigung der Kleinbahn Celle–Wittingen ließ sich allerdings eine Lösung in Form der Einführung in deren Strecke finden. So wurde mehr als zwei Jahre später, am 13. Dezember 1904, die Strecke nach Celle-Vorstadt an der Bahnstrecke Celle–Wittingen in Betrieb genommen, damit war ein direkter Verkehr nach Celle möglich. Der Personenverkehr nach Garßen wurde damit aufgegeben, der Güterverkehr (Übergabe zur Staatsbahn) am 1. September 1910, endgültig abgebaut wurden die Bahnanlagen in Garßen allerdings erst in den 1930er Jahren.

Am 23. April 1910 erfolgte die Verlängerung der Bahnstrecke von Bergen nach Soltau und auch von Beckedorf nach Munster. Dazu war eine neue GmbH Kleinbahn Celle-Soltau und Munster gegründet worden, an der neben den bisherigen Eigentümern auch die Landkreise Fallingbostel und Soltau und mehrere Anliegergemeinden beteiligt waren.

Mit der Kleinbahn Celle-Wittingen wurde eine Betriebsgemeinschaft vereinbart.

Im Zuge der Aufrüstung wurden mehrere Anschlüsse zu Militärlagern erstellt (Scheuen, Bergen). Der Verkehr wuchs dadurch stark. Seit 1940 wurde die Bahn nicht mehr als Kleinbahn, sondern als Eisenbahn des öffentliche Verkehrs behandelt; das drückte sich in der neun Firma Eisenbahn Celle-Soltau, Celle-Munster aus.

Zwischen 1989 und 1992 wurden große Teile der Strecke mit Y-Schwellen-Oberbau erneuert.

Sie ist die am stärksten belegte Strecke der OHE.

Nachdem die wichtigsten Unterwegsbahnhöfe mit elektrischen Drucktasten-Stellwerken ausgerüstet waren, konnte 1969 eine Fernsteuerung der Strecke von Celle aus in Betrieb genommen werden. Es gibt einen ferngesteuerten Zentralblock. Diese Fernsteueranlage war die zweite bei deutschen Bahnen überhaupt.

Verkehr

Der Personenverkehr war anfangs gering (1904: 69.000 Personen), steigerte sich aber nach der Verlängerung bis Soltau und Munster auf 250.000 Personen. Durch Militärtransporte stiegen die Zahlen im ersten und zweiten Weltkrieg beträchtlich. Mindestens drei bis vier Zugpaare verkehrten täglich sowohl zwischen Celle und Soltau als auch Celle und Munster. Ab 1950 verkehrten auch Eilzüge Celle–Soltau–Lüneburg. Zwischen 1953 und 1959 gab es auch Personenverkehr zum Lagerbahnhof Bergen. Die Personenzüge wurden ab 1959 in den DB-Bahnhof Celle und 1961 in den DB-Bahnhof Soltau eingeführt, das brachte Vorteile für umsteigende Reisende. Zuletzt waren es überwiegend Triebwagen, teilweise mit Beiwagen, die den Verkehr übernahmen. erst ab 1967 wurden teilweise auch Busse eingesetzt, Stück für Stück wurde der Schienenverkehr dann zurückgenommen. In den 1970er Jahren wurde der Schienen-Personenverkehr eingestellt: Am 30. Mai 1975 zwischen Bergen und Soltau, und am 31. Mai 1976 der restliche Verkehr zwischen Celle und Bergen.

Im Güterverkehr wurden überwiegend landwirtschaftliche Produkte befördert, auch die Holzabfuhr spielte eine Rolle. Industrie gab es fast nur in Celle. Daneben war der Militärverkehr zu den verschiedenen Anschlüssen der militärischen Einrichtungen bedeutend. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg kamen noch militärische Anlagen hinzu, an mehreren Bahnhöfen wurden Panzerverladerampen gebaut. Bis 1978 gab es auch durchlaufende DB-Züge im Güterverkehr, da die Entfernungen geringer als auf DB-Strecken waren, dies machte zuletzt 135.000 t im Jahr aus. 2006 verkehrt noch drei mal wöchentlich ein Güterzug, dazu Bedarfsverkehre und von der OHE durchgeführte Transporte im Durchlauf von DBAG-Strecken.

Literatur

  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 10: Niedersachsen 2. Zwischen Weser und Elbe. EK-Verlag, Freiburg 2007, S. 226–258, ISBN 978-3-88255-669-8

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