- Stadtbahn Zeulenroda
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Zeulenroda unt Bf–Zeulenroda ob Bf Kursbuchstrecke (DB): ex 547 Streckennummer: 6654; sä. ZZo Streckenlänge: 3,659 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 25 ‰ Minimaler Radius: 200 m Legendevon Mehltheuer 0,00 Zeulenroda unt Bf 365 m nach Weida 0,73 Viadukt Triebetal (Tscherlichbrücke; 120 m) 3,66 Zeulenroda ob Bf 414 m Die Bahnstrecke Zeulenroda unt Bf–Zeulenroda ob Bf, auch Stadtbahn Zeulenroda war eine Nebenbahn in Thüringen, welche ursprünglich durch die Kgl. Sächsischen Staatseisenbahnen erbaut und betrieben wurde. Sie band die auf einer Hochfläche liegende Stadt Zeulenroda an die im Triebestal verlaufende Bahnstrecke Werdau–Weida–Mehltheuer an.
Geschichte
Bereits beim Bau der Strecke Weida–Mehltheuer hatte die Stadt Zeulenroda auf einen direkten Bahnanschluss gehofft. Aus topografischen Gründen wurde diese Strecke letztlich im Tal der Triebes trassiert, obwohl sich die Stadt Zeulenroda mit einer halben Million Mark am Bahnbau beteiligt hatte. In zahlreichen Petitionen an die reußische und sächsische Regierung versuchte die Stadt Zeulenroda später den Bau einer Stichbahn hinauf zur Stadt zu erreichen.
1909 begannen erste Vorarbeiten zum Bau der Strecke. Sachsen erwartete jedoch die Übernahme sämtlicher Kosten durch die Stadt Zeulenroda, wozu sich diese außerstande sah. Letztlich einigte man sich auf die kostenlose Bereitstellung der nötigen Grundstücke und die Übernahme der Baukosten durch den sächsischen Staat. Als Gegenleistung sahen die Kgl. Sächs. Staatseisenbahnen besondere, höhere Tarife für den Gütertransport auf der Stadtstrecke vor.
Am 11. Juni 1911 wurde der Staatsvertrag zwischen dem Königreich Sachsen und dem Fürstentum Reuß jüngerer Linie zum Bau der Strecke ratifiziert. Erst zwei Jahre später, am 16. Juni 1913 begannen die Bauarbeiten, die nach einem Jahr abgeschlossen waren. Bis auf den Viadukt im Triebestal waren keine größeren Kunstbauten nötig. Am 1. September 1914 wurde die Strecke eröffnet.
Im ersten Fahrplan pendelten zwölf Reisezugpaare auf der Stadtbahn, die Fahrzeit betrug zehn Minuten bergwärts.
Am 29. September 1974 wurde der Personenverkehr eingestellt, der zuletzt immerhin mit zehn Zugpaaren bewältigt wurde. Die Beförderung der Reisenden vom Bahnhof zur Stadt übernahm fortan der VEB Kraftverkehr. Im Güterverkehr war die Strecke allerdings unverändert bedeutsam. Im Jahre 1982 betrug der Güterumschlag im oberen Bahnhof beachtliche 105.049 t.
Als nach der politischen Wende 1989/90 der Busanschluss zur Stadt durch die zuständige Busgesellschaft nicht mehr gewährleistet war, nahm die Deutsche Reichsbahn den Reiseverkehr ab dem 23. September 1991 wieder auf. Allerdings wurde dieses Angebot nur wenig genutzt. So wurde der Reisezugverkehr am 2. Juni 1996 vom Land Thüringen endgültig abbestellt. Am 31. Oktober 1997 endete auch der zuletzt spärliche Güterverkehr.
Am 30. März 1999 wurde die Strecke stillgelegt. Der Gleisabbau begann 2001.
Literatur
- Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen. transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin 1991, ISBN 3-344-70700-0
- Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland, Band 2; EK-Verlag, Freiburg, 2002; ISBN 3-88255-687-0
Weblinks
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