- Stadtteilschreiber
-
Stadtschreiber bezeichnet einen meist mit einem Stipendium verbundenen kommunalen Literaturpreis, den einige deutsche Städte seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vergeben. Der Preis ist in der Regel mit kostenloser Wohnung sowie meist einer zusätzlichen kulturellen Aufgabe in der entsprechenden Gemeinde verbunden (oft auf ein halbes oder ganzes Jahr befristet). Varianten des Stadtschreibers sind der Turmschreiber (München) oder der Seeschreiber (Wolfgangsee). Einige der Ausgezeichneten beeinflussten die deutsche Literatur als Autoren oder als Auftraggeber literarischer Arbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Deutschland
Das erste Stadtschreiberamt als literarische Auszeichnung seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geht auf den Autor der Gruppe 47, Franz Joseph Schneider zurück, der in seiner Heimatstadt Bergen-Enkheim Kommunalpolitiker für seine Idee des Stadtschreibers von Bergen begeistern konnte.
Im Renommee mit Bergen-Enkheim vergleichbar ist der Mainzer Stadtschreiber, der ein Preisgeld erhält und darüber hinaus ein Jahr in der Stadtschreiberwohnung im Renaissanceflügel des Gutenberg-Museums wohnen darf. Eine monatliche Zuwendung und kostenfreie Wohnung erhält auch der Dresdner Stadtschreiber, allerdings jeweils nur für sechs Monate.
Auch die Städte Otterndorf, Rheinsberg, Mannheim, Erfurt, Rottweil, Tübingen, Halle (Saale), Bernburg (Saale) und Ranis vergeben eine Stadtschreiber-Auszeichnung.
Zum Gastlandauftritt Indiens auf der Frankfurter Buchmesse 2006 reisten im Projekt „Akshar-Stadtschreiber“ sieben indische und sieben deutsche Autoren für vier Wochen in das jeweils andere Land und berichteten in Tagebuch-Notizen von ihren Impressionen. Das Wort Akshar stammt aus dem Sanskrit und bedeutet Buchstabe oder Alphabet, oder eine kleinste, unzerstörbare Einheit. Auf der Frankfurter Buchmesse berichteten alle vierzehn Autoren von ihren Erlebnissen. (Siehe Link).
Österreich
- Stadtschreiber von Graz
- Stadtschreiber von Schwaz [1]
Einzelnachweise
- ↑ literaturforum.at Stadtschreiberin von Schwaz 2007: Helge Streit
Weblinks
Wikimedia Foundation.