Standardkessel

Standardkessel GmbH
Rechtsform	GmbH[1]
Gründung	1926
Sitz	Duisburg, Deutschland
Leitung	Jörg Klasen, Geschäftsführer Lutz Reinery, Geschäftsführer
Mitarbeiter	165 [2]
Umsatz	122,2 Mio. EUR[2] (mit Fa. Baumgarte)
Branche	Kessel und Kraftwerksbau
Produkte	Kraftwerke, Dampfkessel, Wasserrohrkessel
Website	standardkessel.de

Standardkessel ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Duisburg, das auf die Projektierung und Realisierung von Kraftwerksanlagen spezialisiert ist. Daneben bietet das Unternehmen Zusatzdienstleistungen für laufende Anlagen an.

Geschichte

Die Firma Standardkessel wurde 1926 vom Ingenieur August Fasel in Duisburg gegründet. Zunächst wurden ausschließlich Kleinkesselanlagen in Duisburg-Wanheimerort produziert. Das Unternehmen erhielt 1932 ein Patent für einen Kesseltyp mit sehr gutem Wirkungsgrad zugesprochen. Zu dieser Zeit wurden ausschließlich Kessel mit Kohlefeuerung hergestellt. 1936 übertrug August Fasel die Geschäftsführung seinen Söhnen, wobei der Name Standard-Kessel-Gesellschaft, Gebrüder Fasel entstand.

Das Unternehmen baute 1951 den Condor-Großwasserraumkessel, den ersten vollautomatischen, ölbefeuerten Kessel. Im Jahr 1953 wurde das Lieferprogramm auf Wasserrohrkesselanlagen erweitert. Die Anlagen wurden zunächst in Fertigbauweise hergestellt. Standardkessel expandierte 1960 in Europa und gründete Tochterunternehmen in Italien, Niederlande, Belgien und Frankreich. Diese Firmen wurden inzwischen verkauft.

Standardkessel wurde 1964 der bis dahin größte Auftrag mit einem Auftragsvolumen von 2 Mio. DM und einer Leistung von 165 MW von Ford in Genk (Belgien) erteilt. Parallel dazu wurden Kessel zur Verbrennung von Bioabfällen,Autoreifen, Kohle, Öl, Gas etc. gebaut. Ein Jahr später übernahm das Unternehmen den Flammrohr-Rauchrohr-Kesselbau der Firma MAN.

Im Jahr 1976 überschritt Standardkessel erstmals die 100 Millionen-DM-Umsatzgrenze. Der Firmensitz wurde 1980 nach Meiderich verlegt. 1982 konnte das Unternehmen die erste wirbelschichtbefeuerte Anlage in Betrieb nehmen. Standardkessel übernahm 1983 das niederländische Unternehmen Bronswerk aus Amersfoort. Das Unternehmen wurde selbst 1985 zu 50 % und 1997 zu 100 % von Lentjes übernommen. Im Jahr 2000 fusionierte die Abteilung „Technische Dienste“ mit „Lurgi Lentjes Service“ am Standort Duisburg.

Standardkessel konzentrierte 2001 sein Liefer- und Leistungsprogramm auf Wasserrohrkessel und Gesamtanlagen. Das Unternehmen wurde 2004 durch die Beteiligungsgesellschaft HTP Investments B.V. übernommen. Im Jahr 2005 wurde die LLS Standardkessel Service GmbH ausgegliedert und an Thyssen Krupp verkauft. Am 21. Mai 2007 erwarb das Standardkessel-Management die Gruppe mit der Unterstützung eines privaten belgischen Partners.

Im Jahr 2008 wurde die emc Germany GmbH übernommen und die Standardkessel Baumgarte Service GmbH gegründet.

Unternehmensstruktur

Die Unternehmensgruppe Standardkessel gliedert sich in die Muttergesellschaft Standardkessel Power Systems Holding GmbH (SPSH), die Zwischenholding Standardkessel Baumgarte Holding GmbH, die beiden 100%-igen operativen Tochtergesellschaften Standardkessel GmbH und Baumgarte Boiler Systems GmbH sowie die erworbene emc Germany GmbH.

Tätigkeiten

Standardkessel versteht sich als Technologie- und Dienstleistungsunternehmen.

Tätigkeitsfelder sind Standortsuche, Projektentwicklung, Planung, Konzeptionierung und Bau von Wasserrohrkesselanlagen. Daneben werden durch einen Anlagenservice Leistungen von der Reparatur einzelner Bauteile über Modernisierungen bis zur kompletten Betriebsführung und Instandhaltung angeboten.

Zu den Kunden gehören Energieversorgungsunternehmen, Kommunen, Stadtwerke und Industrieunternehmen.

Standardkessel hat an diversen Neubauprojekten von Kraftwerken mitgewirkt. Dabei werden alle Arten von Befeuerung wie beispielsweise Biomasse, Entsorgungstoffe, Abhitze sowie Primärbrennstoffe abgedeckt.

Das Unternehmen hat unter anderem den Kessel für eines der größten Biomasseheizkraftwerke Deutschlands hergestellt, das Biomassekraftwerk Lünen. Auch der Abhitzekessel für eine neue Gas- und Dampf-Linie der Kraftwerk Plattling GmbH wird derzeit (2008) von Standardkessel geliefert. Das Kraftwerk wird ausschließlich zur Versorgung von Plattling Papier, einer hochmodernen Produktionsstätte der Myllykoski Corporation, in Plattling gebaut. Im Dezember 2009 soll ein Kraftwerk für Salzgitter Flachstahl mit Naturumlaufkessel in Betrieb gehen, wofür Standardkessel den Auftrag zur Lieferung von zwei Dampferzeugern incl. Nebenanlagen erhalten hat.

Weblinks

• Website der Standardkessel GmbH

Fußnoten

1. ↑ Amtsgericht Duisburg HRB 8978
2. ↑ ^{a b} Geschäftsbericht 2007