- Dagobert Sigmund von Wurmser
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Dagobert Siegmund Graf von Wurmser (* 7. Mai 1724 in Straßburg, Elsass; † 22. August 1797 in Wien) war ein österreichischer Feldmarschall.
Leben
Wurmser begann 1741 seine militärische Laufbahn in französischen Diensten, nahm 1742 am Einfall Belleisles in Böhmen teil und zeichnete sich im Siebenjährigen Krieg aus, trat dann in österreichische Dienste über und wurde 1763 zum Generalmajor, 1773 zum Chef eines Husarenregiments und einige Jahre später zum Feldmarschallleutnant ernannt.
Im Bayerischen Erbfolgekrieg befehligte er ein vorgeschobenes Korps, das am 18. Januar 1779 die Preußen bei Habelschwerdt überfiel und viele Gefangene, unter anderem Generalmajor Adolf von Hessen-Philippsthal, machte.
Bald nach dem Frieden wurde Wurmser Kommandierender General in Galizien und 1787 zum General der Kavallerie befördert. Beim Ausbruch des französischen Revolutionskriegs erhielt er im Frühjahr 1793 den Oberbefehl über das österreichische Heer am Oberrhein, kämpfte siegreich bei Rohrbach (29. Juni), Germersheim (5. Juli) und Essingen (27. Juli) und vereitelte dadurch die Versuche der Franzosen, zum Entsatz von Mainz durchzubrechen. Er vertrieb sie dann aus dem Bienwald (23. August) und eroberte am 13. Oktober, unterstützt von dem Herzog von Braunschweig, die Lauterburger und Weißenburger Linien, sah sich aber dann nach mehreren nachteiligen Gefechten genötigt, mit seinem sehr geschwächten Heer Ende Dezember über den Rhein zurückzugehen, und wurde im Januar 1794 abberufen.
Im August 1795 übernahm er von neuem den Oberbefehl des Heers am Oberrhein, schlug die Franzosen am 18. Oktober vor Mannheim und eroberte diese Festung am 22. November.
Ende Juni 1796 als Feldmarschall an Beaulieus Stelle mit dem Oberbefehl des Heers in Italien betraut, zwang er vom 29. Juli bis 12. August die Franzosen, die Belagerung von Mantua aufzuheben, musste sich aber nach einer Reihe unglücklicher Gefechte mit den Trümmern seines Heers in die Festung werfen (13. September), die nun aufs neue blockiert wurde. So ausgezeichnet er den Platz verteidigte, nötigten ihn doch die Unmöglichkeit eines Entsatzes, Mangel an Lebensmitteln und an Arzneien, am 2. Februar 1797 nach einer Blockade von neun Monaten zu kapitulieren. Bonaparte bewilligte die ehrenvollsten Bedingungen.
Er sollte dann das Generalkommando in Ungarn erhalten, starb aber noch vor Antritt dieses Postens.
Im Jahr 1894 wurde in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) die Wurmsergasse nach ihm benannt.
Literatur
- Oscar Criste: Wurmser, Dagobert Sigmund Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 338–340.
- Constantin von Wurzbach: Wurmser, Dagobert Siegmund Graf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 59. Verlag L. C. Zamarski, Wien 1856–1891, S. 1–7 (auf Wikisource).
- Alfred von Vivenot: Thugut, Clerfait und Wurmser: Original-Documente aus dem K.K. Haus-, Hof- und Staats-Archiv und dem K.K. Kriegs-Archiv in Wien vom Juli 1794 bis Februar 1797. Wien 1869. GoogleBooks
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