Stempeda

Stempeda
Stempeda
Koordinaten: 51° 32′ N, 10° 55′ O51.52611111111110.9225215Koordinaten: 51° 31′ 34″ N, 10° 55′ 21″ O
Höhe: 215–220 m ü. NN
Fläche: 9,6 km²
Einwohner: 300 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Dez. 2007
Postleitzahl: 99762
Vorwahl: 034653
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Lage von Stempeda in Nordhausen

Stempeda ist ein Ortsteil der Stadt Nordhausen im Landkreis Nordhausen in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Stempeda liegt im Norden des Landes Thüringens in der Krebsbach-Thyra-Niederung, dem so genannten Helmegau.

Geschichte

Aus einer fränkisch-thüringischen Siedlung entwickelte sich das heutige Haufendorf, welches erstmals 1312 im Bürgerbuch zu Nordhausen urkundlich erwähnt wurde. Dort wird der Ort Stempede genannt. In den Urkunden der Grafen zu Stolberg heißt er 1378 Stempede und 1417 Stempeda.

In den Jahren 1944 und 1945 gehörten die Höhlen im nahe gelegen Steilhang zum Projekt B4, ein KZ-Außenkommando des KZ Mittelbau-Dora. Hier mussten bis zu 700 KZ-Häftlinge Zwangsarbeit verrichten, darunter 455 Juden. Mindestens 50 Häftlinge kamen durch Misshandlungen der SS-Mannschaften oder Krankheit ums Leben. Im April 1945 wurden die Überlebenden auf zwei Todesmärsche getrieben, bei denen viele zu Tode gekommen sind. Kritisiert wird, dass an den noch heute vorhandenen Baracken jegliches Zeichen der Erinnerung an diese Vergangenheit fehlen würde.[1]

Am 1. Dezember 2007 wurde Stempeda mit zuletzt 300 Einwohnern nach Nordhausen eingemeindet.[2]

Stempeda am Alten Stolberg, Blick von der Landesgrenze aus

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • St.-Moritz-Kirche aus Gipsstein, einzigartig in Europa, deren Ursprung bis in die romanische Bauperiode zurückreicht.

Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten kann das Gotteshaus wieder für Andachten genutzt werden. In unregelmäßigen Abständen finden Ausstellungen überwiegend regionaler Künstler statt.

  • Seit 1985 erinnert eine Stele in der Nordhäuser Straße an die Opfer der Todesmärsche aus dem KZ Dora-Mittelbau
  • Ein Rundwanderweg führt vom Weißen Stieg über den Müllerteich bis zur Iberg-Talsperre .

Quellen

  1. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 200f., ISBN 3-88864-343-0
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007

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