- Stephan VIII.
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Stephan VIII. (IX.) (* in Rom; † Oktober 942) war Papst vom 14. Juli 939 bis zu seinem Tod Ende Oktober 942. Der Name bedeutet: „die Krone“ (griech.)
Der Römer war wahrscheinlich Kardinalpriester von Santi Silvestro e Martino ai Monti, bevor er dank des Einflusses von Alberich II. zum Papst „gewählt“ wurde. Er war der zweite Papst, der sein Amt der Einmischung dieses Fürsten verdankte. Wegen dieser Abhängigkeit regierte er nur formell über den Kirchenstaat.
Aus seinem Pontifikat sind nur wenige Ereignisse bekannt. So soll Stephan gemeinsam mit Alberich die Klosterreformen von Cluny unterstützt und auch Abt Odo von Cluny empfangen haben. Außerdem stellte er sich im fränzösischen Thronstreit auf die Seite des westfränkischen Königs Ludwig IV..
Durch die immer unerträglicher gewordene Tyrannei des italienischen Königs Hugo von Arles erwuchs in Berengar II., von Ivrea, Enkel des Kaisers Berengar I., von Friaul, ein einflussreicher Gegner. Berengar war mit Hugos berüchtigter Nichte Willa (Tochter seines Bruders Boso, Markgraf von Tuscien) verheiratet. Als Hugo die Absicht hegte, Berengar blenden zu lassen, floh dieser, im letzten Augenblick von dessen Sohn und Mitregenten Lothar gewarnt, nach Deutschland zu König Otto I., der inzwischen auch die Gefährlichkeit König Hugos erkannt hatte. 941 belagerte Hugo Rom zum dritten und letzten Mal vergeblich. Fürst Alberichs Herrschaft über Rom konnte auch der italienische König nicht einschränken. Doch dessen politische Bemühungen wurden durch die aufrührerische Unzufriedenheit des von Hugo bestochenen Adels und Klerus vereitelt.
Späteren, unsicheren Quellen zufolge sei Stephan VIII. in diese politischen Kämpfe verwickelt gewesen und habe sich an einer Revolte gegen seinen früheren Förderer Alberich beteiligt. Deshalb sei er eingekerkert und zuletzt durch eine Verstümmelung, an deren Folgen er gestorben sei, bestraft worden.
Web Links
Commons: Stephan VIII. – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienLiteratur
- Harald Zimmermann: Stephan VIII.. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 1357.
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia (englisch, Ausgabe 1913)
Vorgänger Amt Nachfolger Leo VII. Papst
939–942Marinus II.
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