- Stiftskirche (Landau in der Pfalz)
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Die evangelische Stiftskirche ist ein Wahrzeichen von Landau in der Pfalz und mit 675 Jahren auch das älteste Gotteshaus der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Baugeschichte
Die Stiftskirche wurde 1333 südlich der Queich errichtet. Der älteste Teil der Kirche, der frühgotische Chor wurde um 1335 fertiggestellt. Um 1340 war die Stiftskirche bis auf den Westturm vollendet. Obwohl mit dem Westturm bereits 1349 begonnen wurde, war er erst Mitte des 15. Jahrhunderts fertig gebaut. 1490 wurde ein zweites Seitenschiff im Norden errichtet. Um 1530 trat das Stift der Reformation bei. Es entstand ein Simultaneum, wobei die Stiftsherren (katholisch) den Chor zugesprochen bekamen und die Protestanten das Langhaus. Dies hielt bis 1893 an, bis die Katholiken dann zur Augustinerkirche wechselten und die Stiftskirche endgültig evangelisch wurde. Der Turm erhielt im 18. Jahrhundert seine Türmerwohnung mit Turmhaube.
Maße und Bedeutung
Die Stiftskirche ist die größte, gotische Bettelordenskirche in der Pfalz. Das Kirchenschiff ist mit Turm 70 m lang, innen 15 m hoch und 20 m breit. Der Turm ist 55 m hoch und dominiert mit den 60 m hohen Doppeltürmen der Marienkirche am Südring das Stadtbild. Die Stiftskirche gilt als das bedeutsamste Kirchenbauwerk der Region. Im Vergleich zur Stiftskirche in Neustadt an der Weinstraße hat die Landauer Stiftskirche keine Trennwand.
Sehenswertes
Die Fresken aus der Zeit der Errichtung des Hauses sind Zeugnisse der damaligen Malerei.
Epitaph für das Kind Maria Elisabeth (gestorben 1688), Tochter des französischen Ingenieurobersten Jacques Tarade, der sich zum Ausbau der Festung in Landau befand. [1]
Orgel
Besonders sehenswert ist der barocke Orgelprospekt auf der Westempore, das 1772 erbaut worden war. Seit 2006 birgt er ein Instrument der österreichischen Orgelbaufirma Rieger mit 47 Registern auf drei Manualen und Pedal. Das Orgelwerk hat 47 Register (3.100 Pfeifen) auf drei Manualen und Pedal. Es hat etwa die gleiche Größe wie das Vorgängerinstrument, das nach Polen verkauft wurde.[2]
I Hauptwerk C–a3 1. Bourdon 16' 2. Principal 8' 3. Gedackt 8' 4. Flûte harmonique 8' 5. Gamba 8' 6. Octave 4' 7. Blockflöte 4' 8. Quinte 22/3' 9. Superoctave 2' 10. Terz 13/5' 11. Mixtur IV-V 11/3' 12. Trompete 8' 13. Vox humana 8' Tremulant II Oberwerk C–a3 14. Gedackt 8' 15. Salicional 8' 16. Flauttravers 8' ab a 17. Principal 4' 18. Rohrflöte 4' 19. Nazard 22/3' 20. Doublette 2' 21. Mixtur IV 1' 22. Cornet V (ab a1) 23. Dulcian 8' Tremulant III Schwellwerk C–a3 24. Quintatön 16' 25. Principal 8' 26. Bourdon à cheminée 8' 27. Gamba 8' 28. Voix céleste (ab c0) 8' 29. Prestant 4' 30. Flûte octaviante 4' 31. Nazard harmonique 22/3' 32. Flageolet 2' 33. Tierce harmonique 13/5' 34. Plein Jeu V 22/3' 35. Basson 16' 36. Trompette harmonique 8' 37. Hautbois 8' 38. Clairon 4' Tremulant Pedal C–f1 39. Principal 16' 40. Subbass 16' 41. Quintbass 102/3' 42. Principal 8' 43. Gemshorn 8' 44. Choralbass 4' 45. Mixtur IV 22/3' 46. Posaune 16' 47. Trompete 8' Literatur
- Hans Caspary: Stiftskirche Landau/Pfalz (Große Baudenkmäler, Heft 247). München/Berlin 1970
- Joachim Glatz: Mittelalterliche Wandmalerei in der Pfalz und in Rheinhessen, Mainz: Ges. für Mittelrhein. Kirchengeschichte, 1981, S. 235 (Online-Ausgabe)
Einzelnachweise
- ↑ Epitaph Grabskulptur, Halbrelief in Sandstein, 235 x 148 cm
- ↑ Nähere Informationen zur Rieger-Orgel
Weblinks
- http://www.stiftskirche-landau.de Offizielle Internetseite
- Rundganginfo Nr.18 (auch engl. und frz.)
49.1962678.112507Koordinaten: 49° 11′ 47″ N, 8° 6′ 45″ OKategorien:- Kirchengebäude in Landau in der Pfalz
- Kulturdenkmal in Landau in der Pfalz
- Disposition einer Orgel
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