- Straßdorf (Schwäbisch Gmünd)
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Straßdorf Stadt Schwäbisch GmündKoordinaten: 48° 47′ N, 9° 48′ O48.7761169223929.7951912879944420Koordinaten: 48° 46′ 34″ N, 9° 47′ 43″ O Höhe: 420 m ü. NN Fläche: 13,67 Einwohner: 3.689 (1. Nov. 2009) Eingemeindung: 30. März 1972 Eingemeindet nach: Schwäbisch Gmünd Postleitzahl: 73529 Vorwahl: 07171 Lage von Straßdorf in Schwäbisch Gmünd
Straßdorf ist ein Stadtteil von Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Der Stadtteil Straßdorf liegt rund zwei Kilometer südlich der Stadt Schwäbisch Gmünd auf einer Albvorebene ca. 420 Meter über NN.
Geologie
Vor 195 Millionen Jahren ging in Mitteleuropa die trockene und heiße Festlandzeit zu Ende. Das von Norden hereinströmende Meer lagerte in den kommenden 60 Millionen Jahren (Jurazeit) ca. 800 m mächtige Schichten an Sedimenten ab. Die Sedimente der Jurazeit werden in drei Schichten eingeteilt. Im Bereich des Stadtteils wurden die oberste Schicht (Oberjura) und mittlere Schicht (Mitteljura) im Laufe der Zeit abgetragen. Zurück blieb die unterste Schicht (Unterjura). In dieser etwa 80 m dicken Schicht finden sich zahlreiche Schalenreste der im Jurameer lebenden Austern und Ammoniten. Während der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren wurde durch Sand- und Staubstürme Löß aus dem Rheintal herangeweht. Durch Verwitterung und Entkalkung entstand dann Lößlehm. Dieser bildet, vor allem im Nordosten von Straßdorf, die oberste Schicht über dem sehr harten Fels des Unterjuras.
Gliederung
Der Stadtteil besteht aus dem Hauptort Straßdorf, den Teilorten Metlangen, Reitprechts und Schönbronn sowie einigen Einzelhöfen.
Klima
Messungen im Zeitraum von 1939 bis 1961 ergaben ein mittlerer Jahresniederschlag von ca. 1000 mm pro m² und Jahr und eine mittlere Jahrestemperatur von 7,3 °C. Im Zeitraum von 1961 bis 1990 ergab sich ein mittlerer Jahresniederschlag von ca. 1015 mm pro m² und Jahr und eine mittlere Jahrestemperatur von 7,8 °C. Das Klima wird daher als gemäßigt-montan eingestuft. Die Messungen fanden an Klimastationen in Schwäbisch Gmünd und Geislingen/Stötten statt.[1]
Geschichte
Die Namensgebung der Gemeinde geht vermutlich auf eine Römerstraße zurück die vom nahegelegenen Römerkastell Schirenhof nach Nenningen führte. Das Kastell bestand ab etwa 150 n. Chr. Die Straße führte im Bereich der heutigen Straßen Kastellstraße, Wallenstraße (Welsche Gasse) und Alemannenstraße durch den Ort. Daher wohl auch der Name Straßdorf (Dorf an der Straße). Die Straße führte weiter über Waldstetten und das Christental nach Nenningen. Im Jahre 1917 wurden römische Grundmauern und ein Siegelring auf der Gemarkung von Straßdorf gefunden. Die Mauerreste wurden auf diese Zeit (2. Jahrhundert) datiert. Die erste gesicherte Nennung der Gemeinde geht auf das Jahr 1269 zurück. In einem Schlichtungsbrief im Kloster Lorch unterschreibt der Vizepfarrer aus Straßdorf als „Dietrich, viceparochus in Straßdorf“.
Einwohnerentwicklung
Jahr Straßdorf
insgesamtdavon
Metlangendavon
Reitprechts1839 941 – – 1875 1001 – – 1910 1407 – – 1938 1432 – – 1950 2043 – – 31. Dezember 1960 2572 – – 31. Dezember 1965 2909 120 114 Jahr Straßdorf
insgesamtdavon
Metlangendavon
Reitprechts31. Dezember 1970 3110 110 106 31. Dezember 1975 3160 109 88 31. Dezember 1980 3578 97 96 1984 3685 – – 1990 3786 – – 2000 3819 – – 1. November 2009 [2] 3689 – – Politik
Bürgermeister
1500 bis 1803 (Rechbergische und Gmündische Schultheiße)
da Straßdorf ab Ende des 15. Jahrhunderts vom Rechberger Adelsgeschlecht und von Schwäbisch Gmünd beherrscht wird gibt es bis 1803 sowohl Rechbergische als auch Gmündische Schultheiße.
Rechbergische Schultheiße Amtszeit Georg Kübler sen. um 1604 Georg Kübler jun um 1612 Hans Kübler um 1628 Franz Blessing um 1662 Thomas Blessing um 1673 Franz Blessing 1792-1803 Gmündische Schultheiße Amtszeit Hans Kegel um 1500 Georg Kegel um 1529 Georg Kuhn um 1578 Johannes Blersch um 1615 Georg Kegel 1618-1648 Leonhard Pfeifer um 1648 Johannes Kegel um 1699 Johannes Sturm bis 1803 nach 1803 waren folgende Schultheißen, Bürgermeister und Ortsvorsteher im Amt:
Name Amtszeit Titel Johann Hägele 1803–1827 Schultheiß Bernhard Schmid 1827–1846 Schultheiß Franz Hägele 1846–1849 Schultheiß Johann Rieg 1849–1871 Schultheiß Xaver Bader 1871–1873 Schultheiß Franz Xaver Bieser 1873–1878 Schultheiß Franz Xaver Bader 1878–1924 Schultheiß Theodor Menrad 1924–1925 Schultheiß Hugo Keicher 1925-1926 Schultheiß Johannes Rieger 1926-1927 Schultheiß Max Beck 1927-1943 Schultheiß, seit 1929 Bürgermeister Name Amtszeit Titel Gruber 1943-1944 Bürgermeister (kommissarisch) Eugen Fraidel 1945 Bürgermeister (kommissarisch) Adolf Hägele 1945 Bürgermeister (kommissarisch) Alois Schill 1946-1948 Bürgermeister (kommissarisch), ab März 1946 gewählt Theodor Menrad 1948 Bürgermeister Max Beck 1948-1960 Bürgermeister Kurt Walheim 1960-1972 Bürgermeister Otto Stadelmaier 1972-1975 Ortsvorsteher Berthold Nußbaum 1975-1989 Ortsvorsteher Dr. Harald Steiner 1989- Ortsvorsteher Werner Nußbaum seit Ortsvorsteher Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die ältesten Bestandteile der „Alten Kirche“ reichen bis ins Jahr 1100 zurück. Die Kirche wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zu klein. Aufgrund des Denkmalschutzes durfte die Kirche weder abgerissen noch umgebaut werden. An anderer Stelle wurde deshalb die Kirche St. Cyriakus in den Jahren 1914/1915 neu errichtet. Eines der ältesten Gebäude blieb der Ortschaft somit erhalten.
2002 wurde in Straßdorf der Skulpturenpfad Schwäbisch Gmünd–Straßdorf eingerichtet, der Skulpturen u. a. von Jakob Wilhelm Fehrle, Eckhart Dietz oder Fritz Nuss zeigt.[3][4]
Bekannte Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Josef Bidlingmaier (1870–1967), Uhrenfabrikant (Bifora-Uhren)
- Anton Nägele (1876–1947), Historiker und Theologe
- Hans Eisele (1876–1957), Diplomat, Journalist und Schriftsteller (geboren in Metlangen)
- Augustinus Hieber (1886–1968), „Segenspfarrer vom Allgäu“
Literatur
- Aus der Vergangenheit von Straßdorf Reitprechts und Metlangen – Ein Heimatbuch. Einhorn-Verlag, Schwäbisch Gmünd 1993, ISBN 3-927654-02-7.
- Aus der Chronik Straßdorfs. Dr. Anton Schurr 1951.
Weblinks
Wikisource: Straßdorf in der Beschreibung des Oberamts Gmünd von 1870 – Quellen und VolltexteEinzelnachweise
- ↑ Rechberg – Ein Heimatbuch: Ortschronik Rechberg, Stadtteil von Schwäbisch Gmünd. Einhorn-Verlag, Schwäbisch Gmünd 2004, ISBN 3-936373-16-7.
- ↑ Webseite „Straßdorf direkt“ – Jahresrückblick 2009
- ↑ Projektseite „Wege zur Kunst“
- ↑ Geschichte des Skulpturenpfad auf ostalb-kunst.de
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