Lindach (Schwäbisch Gmünd)

Lindach (Schwäbisch Gmünd)
Lindach
Wappen von Lindach
Koordinaten: 48° 50′ N, 9° 49′ O48.8319777777789.8171138888889461Koordinaten: 48° 49′ 55″ N, 9° 49′ 2″ O
Höhe: 461–477 m ü. NN
Fläche: 4,78 km²
Einwohner: 3.000 (2009)
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 73527
Vorwahl: 07171

Lindach ist der nördlichste Stadtteil von Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg. Die ehemals selbständige Gemeinde wurde 1971 eingemeindet.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Der Stadtteil liegt auf einer Hochfläche etwa 4 km nordöstlich von Schwäbisch Gmünd, die im Norden vom Leintal, im Süden vom Sulzbachtal und im Westen durch das Pfaffenbachtal begrenzt wird und ist Teil der Welzheim-Alfdorfer Liasplatten.

Lindach grenzt im Norden an die Gemeinden Durlangen und Täferrot, im Osten an den Stadtteil Herlikofen und im Westen an die Gemeinde Mutlangen. Die Stadt Schwäbisch Gmünd begrenzt schließlich Lindach im Süden.

Geschichte

Die Ortsgründung könnte auf eine Initiative der Staufer als eine angelegte Burgsiedlung zurückzuführen sein. Erstmals urkundlich erwähnt wird 1150 ein Adeliger „Tietpret de Linbah“ aus dem Umkreis König Konrads III., der als Tibert von Weinsberg gedeutet wird. Die edelfreien Herren von Lindach wurden wahrscheinlich um 1140 mit der Burg Weinsberg ausgestattet (Herren von Weinsberg), während die Burg Lindach von einer niederadeligen Familie bezogen wurde. 1421 ist letztmals ein Lehensbesitz eines Konrad von Weinsberg in Lindach bezeugt.

Die örtlichen Besitz- und Herrschaftsverhältnisse spalteten sich ab dem 14. Jahrhundert zunehmens auf. In erster Linie zählte das Dominikanerinnen-Kloster Gotteszell zahlreiche Güter und Einkünfte in Lindach. Auch das Kloster Lorch besaß drei Höfe. Dennoch existierten im Ort noch einige Freibauern, die der „Waibelhube ob Gemunde“ angehörten.

Graf Eberhard I. von Württemberg verkaufte 1319 die Waibelhube an die Herren von Rechberg, ohne den Lehensverband zu lösen.

Güter und Rechte zu Lindach wurden im 15. Jahrhundert von den Rechbergern verkauft, vornehmlich an die Reichsstadt Schwäbisch Gmünd oder deren Bürger.

1485 veräußerten Kaspar von Nenningen und seine Frau Turm und Rechte in Lindach an Schenk Albrecht von Limpurg. Limpurg verkauft 1515 Lindach mit dem Turm und dem halben Gericht an Hans Diemar, was einen langwierigen Streit zwischen Diemar, Schwäbisch Gmünd und Kloster Gotteszell hervorrief. Erst 1574 wird der ab 1543 auch gewaltsam ausgetragene Streit für Diemar entschieden. 1577 bzw. 1581 fällt Lindach an Württemberg. Bis 1679 werden Schloss und Dorf von der Familie von Laymingen verwaltet, die im Ritterkanton Kocher inkorporiert ist.

1751 wurde Lindach als württembergisches Kammergut dem Amt Heubach zugeordnet, das Schlossgut allerdings 1752 verkauft. Nach Aufhebung des Amtes Heubach wurde Lindach 1806 dem Oberamt Gmünd eingegliedert.

Verkehr

Quer durch den Ort führt die Landesstraße L 1156.

Vereine

Der Turnverein Lindach wurde 1894 gegründet und ist heute ein Mehrspartenverein.

Ebenso sind u. a. ein Kleintierzucht- und ein Schützenverein sowie ein Sängerkranz im Ort beheimatet.

Literatur

  • Richard Strobel: „Die Kunstdenkmäler der Stadt Schwäbisch Gmünd, Band IV: Kirchen und Profanbauten außerhalb der Altstadt. Ortsteile“, Deutscher Kunstverlag und Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, München und Berlin 2003, ISBN 3-422-06381-1.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Radelstetten (Schwäbisch Gmünd) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Schwäbisch Gmünd — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Schwäbisch Gmünd — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbezirk Schwäbisch Gmünd — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Ulm Fläche: km² Gliederung: 20 Kirchengemeinden …   Deutsch Wikipedia

  • Degenfeld (Schwäbisch Gmünd) — Degenfeld Stadt Schwäbisch Gmünd Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Rechberg (Schwäbisch Gmünd) — Rechberg Stadt Schwäbisch Gmünd Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Straßdorf (Schwäbisch Gmünd) — Straßdorf Stadt Schwäbisch Gmünd …   Deutsch Wikipedia

  • Lindach — ist ein Ortsname: Lindach am Burgerfeld, Ortsteil der Marktgemeinde Arnstorf, Landkreis Rottal Inn, Bayern Lindach (Aiglsbach), Ortsteil der Gemeinde Aiglsbach, Landkreis Kelheim, Bayern Lindach (Amerang), Ortsteil der Gemeinde Amerang, Landkreis …   Deutsch Wikipedia

  • Stadtbus Gmünd — Severin Abt GmbH Co. KG Basisinformationen Unternehmenssitz Schwäbisch Gmünd Webpräsenz …   Deutsch Wikipedia

  • Oberamt Gmünd — Karte 1870 Das Oberamt Gmünd war ein Oberamt im Osten Württembergs mit Sitz in Schwäbisch Gmünd. Von 1818 bis zum Ende der Kreiseinteilung 1924 unterstand es dem Jagstkreis, dessen Regierungssitz in Ellwangen lag. 1934 in Kreis umbenannt, wurde… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”