- Bahnstrecke Zalalövő–Murska Sobota
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Die Bahnstrecke Zalalövő–Murska Sobota ist die einzige Eisenbahn, die Ungarn und Slowenien direkt verbindet.
Die Strecke wurde 1906/1907 eröffnet und lag damals komplett auf ungarischem Gebiet. Sie diente der Erschließung des ländlichen Raumes, weniger dem überregionalen Verkehr. Die Strecke wies zahlreiche enge Kurven auf, sodass die Höchstgeschwindigkeit 60 bis 80 km/h – teilweise noch weniger – betrug.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der westliche Teil durch den Vertrag von Trianon Teil des Königreiches Jugoslawien, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verkehr eingestellt. Die offizielle Stilllegung erfolgte 1968. Der Verkehr wurde nun über Kroatien abgewickelt (Grenzübergänge Murakeresztúr/Kotoriba und Čakovec/Središče ob Dravi).
Erste Überlegungen zur Wiederinbetriebnahme der Strecke wurden in den 80er Jahren angestellt. Nach dem Zerfall Jugoslawiens verliehen die zusätzlichen kroatischen Grenzkontrollen und der zunehmende Güterverkehr den Bemühungen neuen Antrieb. 1996 schlossen Ungarn und Slowenien ein Abkommen zur Wiederherstellung der Bahnverbindung. Der Wiederaufbau kostete 225 Millionen Euro, wovon 117 Millionen auf Ungarn und 108 Millionen auf Slowenien entfielen. Der ungarische Abschnitt wurde aus dem PHARE-Programm der Europäischen Union gefördert.
Der Verkehr auf der 43,5 km langen Strecke wurde im Frühjahr 2001 aufgenommen. Die eingleisige und seit 2010 elektrifizierte Strecke ist nun für Geschwindigkeiten von 120 bis 160 km/h geeignet. Unter anderem verkehrt ein Intercity-Zugpaar Zalalövő–Ljubljana. Der direkte Fernverkehr Budapest–Ljubljana läuft seit 2001 wieder mit einem Zugpaar täglich über diese Strecke. Das andere tägliche Zugpaar fährt über Zagreb und weiter nach Venedig.
Weblinks
- Prüfbericht über den Bau der Bahnstrecke Zalalövő–Bajánsenye–Hodoš–Murska Sobota (ungarisch, englisch und slowenisch) (PDF-Datei; 4,24 MB)
- Bilder vom slowenischen Abschnitt der Strecke
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