Raaberbahn Aktiengesellschaft

Raaberbahn Aktiengesellschaft
Raaberbahn Aktiengesellschaft
GYSEV logo.jpg
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1872
Sitz Sopron, Ungarn
Leitung Ilona Dávid (Generaldirektor)
Branche Eisenbahnunternehmen
Produkte Transport und Logistik
Website gysev.hu

Die Raaberbahn, bis 2008 offiziell Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn (ROeEE) bzw. ungarisch Győr-Sopron-Ebenfurti Vasút (GySEV), ist ein ungarisch-österreichisches Eisenbahnunternehmen.

Inhaltsverzeichnis

Streckennetz

Györ–/Szombathely–Ebenfurt
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 25 kV 50 Hz ~
Legende
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Wien-Raaber Bahn von Budapest
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Győr (Raab)
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Wien-Raaber Bahn nach Wien
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nach Hegyeshalom und bis 2007 nach Pápa
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Csorna (Gschirnau)
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von Porpác
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Kapuvár (Kobann)
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Vitnyéd-Csermajor) (Letting)
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Petőháza (Pöttelshausen
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60,4 Fertőszentmiklós (St. Niklas)
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Neusiedler Seebahn nach Neusiedl am See
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Szombathely (Steinamanger)
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24,6 Lövő (Schützen)
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20,0 Sopronkövesd (Gissing)
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14,9 Pereszteg (Perestagen)
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12,0 Nagycenk (Großzinkendorf)
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6,5 Kópháza (Kohlnhof)
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Burgenlandbahn n. Oberloisdorf
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4,8 Harka (Harkau)
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71,6 Nagycenk-Hidegség (Zinkendorf)
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73,8 Fertőboz (Holling) zur Széchenyi-Museumsbahn
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Balffürdő (Wolfs)
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0,0
84,3
Sopron (Ödenburg)
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Mattersburger Bahn nach Wiener Neustadt
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89,7 Ungarn / Österreich
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92,1 Baumgarten (Sopronkertes) 240 m ü. A.
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95,3 Draßburg (Darufalva) 222 m ü. A.
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101,0 Wulkaprodersdorf (Vulkapordány)
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Pannoniabahn nach Neusiedl am See
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106,8 Müllendorf (Szárazvám) 205 m ü. A.
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114,7 Neufeld an der Leitha (Lajtaújfalu)
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Burgenland / Niederösterreich
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Pottendorfer Linie von Wien
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116,8 Ebenfurth (Ebenfurt) 228 m ü. A.
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Pottendorfer Linie nach Wiener Neustadt

Das Unternehmen betreibt die Eisenbahnstrecken

sowie die sogenannte Széchenyi-Museumsbahn bei Nagycenk (Groß-Zinkendorf).

Unternehmen

Die Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Sopron (Ödenburg) hat im Juli 2010 folgende Eigentümerstruktur[1]:

Bis 2009 war nicht nur der österreichische Anteil größer, sondern anstelle von Strabag die Speditions Holding, Tochter der Rail Cargo Austria (Teil des ÖBB-Konzerns) Teilhaber der Raaberbahn[3].

Generaldirektor der Raaberbahn war von 2007 bis 2010 der Österreicher Csaba Székely. Am 23. Juli 2010 wurde Ilona Dávid von der ungarischen Regierung (Kabinett Orbán II) als neue Generaldirektorin ernannt, welche bislang Leiterin des Rechnungswesens bei der staatlichen ungarischen Eisenbahngesellschaft MÁV war.

Die Zweigniederlassung Österreich ist im Firmenbuch beim Handelsgericht Wien unter der Nummer 114215p mit dem Firmenwortlaut „Györ-Sopron-Ebenfurti Vasut Reszvenytarsasag Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn Aktiengesellschaft“ seit 14. März 1924 registriert.

Die österreichische Betriebsführung befindet sich im Bahnhof Wulkaprodersdorf.

Mitgliedschaften

Die Raaberbahn ist zur internationalen Kooperation und Lobbyarbeit im Bahnsektor Mitglied in:

  • OSShD - Beobachter der OSShD mit Sitz in Warschau
  • UIC - Internationaler Eisenbahnverband mit Sitz in Paris
  • CER - Gemeinschaft der Europäischen Bahnen und Infrastrukturgesellschaften mit Sitz in Brüssel
  • UITP
  • RailNetEurope

Geschichte

Bereits 1872 wurde eine Konzession an Baron Viktor Erlanger für eine Bahnstrecke von Raab (Győr) über Ödenburg (Sopron) nach Neufeld an der Leitha (Lajtaújfalu), der damaligen Landesgrenze, vergeben. Doch durch Verzögerungen wegen der Finanzkrise 1873 konnte das erste Teilstück von Győr nach Sopron erst am 2. Jänner 1876 eröffnet werden. Durch die Übernahme von Industriebahnen konnte kurz darauf nach Ebenfurth gefahren werden. Durch die notwendige Lizenz erwarb man das Recht, auf dem damals sehr kurzen Stück in (Nieder-)Österreich Personenverkehr öffentlich anzubieten. Das restliche Stück lag komplett in Ungarn.

Am 19. Dezember 1897 fand die Eröffnung der Neusiedler Seebahn zwischen Parndorf (Pándorfalu) und Celldömölk statt. Obwohl diese zwar eine eigene Aktiengesellschaft war, übernahm die ROeEE die Prioritätsaktien und wurde auch Bauherr und Betreiber dieser Linie. Nach Auflösung der Monarchie blieb die Gesellschaft weiterhin selbständig. Das änderte sich auch nicht während bzw. nach dem Zweiten Weltkrieg. Trotz des “Kalten Krieges” wurde weiterhin grenzüberschreitend zwischen Österreich und Ungarn gefahren.

1972 wurde auf einer aufgelassenen Anschlussbahn die schmalspurige Széchenyi-Museumsbahn errichtet, die bis heute als Museumsbahn betrieben wird. 1979 wurde die Linie zwischen Celldömölk und Fertőszentmiklós eingestellt.

Ab den 1980er Jahren erfuhr die ROeEE einen starken Aufschwung. Insbesondere der Güterverkehr nahm stark zu, wozu nicht zuletzt der mit österreichischer Unterstützung errichtete Güterterminal in Sopron wesentlich beitrug. Am 31. Mai 1987 wurde der elektrische Betrieb zwischen Győr und Sopron aufgenommen. Am 28. Oktober 1987 erfolgte die Aufnahme des elektrischen Betriebes zwischen Sopron und Ebenfurth. Zu diesem Zweck musste die Fahrleitungsanlage in Ebenfurth völlig umgebaut werden, da die die ÖBB und die ROeEE unterschiedliche Bahnstromsysteme anwenden. Während die ÖBB als Stromsystem 15 kV mit 16 2/3 Hz Wechselstrom verwenden, betreibt die ROeEE ihre Fahrleitungsanlagen mit 25 kV und 50 Hz Wechselstrom.

Am 1. Jänner 2002 übergab die MÁV aufgrund staatlicher Anordnung die Strecken Sopron–Szombathely und Sopron–Staatsgrenze nahe Loipersbach-Schattendorf an die ROeEE. In diesem Jahr änderte sich auch die Besitzstruktur der Neusiedler Seebahn (49 % Republik Österreich, 25 % Land Burgenland). Der elektrische Betrieb auf dieser Linie wurde am 24. April 2002 aufgenommen.

Im Jahre 2006 übernahm die ROeEE den Streckenabschnitt SzombathelySzentgotthárd–Staatsgrenze nach Mogersdorf der ehemaligen Ungarischen Westbahn von der MÁV. Mit einem Investitionsaufwand von 72 Millionen Euro soll der 53,3 km lange Streckenabschnitt für Geschwindigkeiten bis 120 km/h und für eine Achslast von 22,5 Tonnen ausgebaut werden. 2008 wollte die ROeEE mit den Bauarbeiten beginnen und diese bis 2010 fertigstellen. Die ROeEE sieht diesen Ausbau nicht als Alternative zum Semmering-Basistunnel, sondern als Ergänzung. Die ROeEE erhofft sich dadurch, die Tonnagen von 800.000 Tonnen auf 2,5 Millionen mehr als verdreifachen zu können.

2008 wurde der österreichische Firmenname auf Raaberbahn AG geändert; der ungarische blieb unverändert. 2009 erhöhte der ungarische Staat im Rahmen einer Kapitalerhöhung der AG, an der die bis dahin mit 33,3 % beteiligte Republik Österreich (noch) nicht teilnahm, seinen Anteil von 61 auf nunmehr 65,6 %.

Das ungarische Ministerium für nationale Entwicklung beschloss am 18. Juni 2011, die Betriebsführung folgender MÁV-Strecken (insgesamt 214 km) ab Dezember 2011 auf die Raaberbahn zu übertragen:

Fahrzeuge

Auf den Linien verkehrten früher vornehmlich von der ungarischen Staatsbahn MÁV übernommene Fahrzeuge, wie zum Beispiel die Dampflokreihe 424 oder Dieselloks wie die Baureihe M62.9. Derzeit bedienen vor allem Neubauloks der Reihe 1047 (entsprechend ÖBB 1116) die Hauptstrecke. Dazu einige von der MÁV übernommene E-Loks der Reihe V43, Dieselloks der Reihen M40, M42 und M44 und Triebwagen der Baureihen 5047.5 und 5147.5 (weitgehend identisch mit ihren ÖBB-Namensvettern). Auch übernahm die Bahn einige ehemalige Schlierenwagen der ÖBB.

Sogar Fahrzeuge der Deutschen Bahn AG erreichen schon den Bahnhof Ebenfurth.

Bildergalerie

Literatur

  • Ludwig Zwickl, GySEV - die Raaberbahn, Betriebsgeschichte der österreichischen Linien, bahnmedien.at, 2011, ISBN 978-3-9502648-5-2

Einzelnachweise

  1. Der Standard: Ungarn setzt Csaba Szekely als Chef ab (23. Juli 2010)
  2. Unternehmen des Bundes in der Anteilsverwaltung des BMVIT
  3. ORF-Website, 9. Juli 2009

Weblinks

 Commons: GySEV – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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