Sumpfjohanniskraut

Sumpfjohanniskraut
Sumpf-Johanniskraut
Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes)

Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Malpighienartige (Malpighiales)
Familie: Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)
Gattung: Johanniskräuter (Hypericum)
Art: Sumpf-Johanniskraut
Wissenschaftlicher Name
Hypericum elodes
L.

Das Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes), auch Sumpf-Hartheu genannt, ist eine seltene Pflanzenart aus der Gattung der Johanniskräuter (Hypericum).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Es handelt sich um eine mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 30 Zentimetern erreicht und eine flaumige Behaarung aufweist. Die Stängel wachsen niederliegend bis aufsteigend. Die Laubblätter haben eine eiförmig-elliptische Form und sind behaart.

Der Blütenstand ist armblütig. Die radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig. Die Deck- und die eiförmigen Kelchblätter zeigen an ihrem fransigen Rand rote Drüsen. Die zitronengelben Kronblätter sind 6 bis 8 Millimeter lang. Die Blütezeit reicht von Juli/August bis September.

Verbreitung, Standortansprüche, Vergesellschaftung

Das Sumpf-Johanniskraut gilt als atlantische Art mit einer euozeanischen Verbreitung. Ihr Areal beschränkt sich auf das nördlich-temperate bis meridionale Westeuropa. In Deutschland erreicht sie ihre Ostgrenze und tritt heute fast nur noch im äußersten Westen und Nordwesten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen auf. Dabei ist insbesondere die niedersächsische Grafschaft Bentheim mit dem angrenzenden nordwest-westfälischen Münsterland zu nennen, ferner der Niederrhein.

Sumpf-Johanniskraut kommt in Mitteleuropa sehr unstetig in lückigen Pioniergesellschaften auf offenen, nährstoff- und basenarmen, schlammfreien Sand- und Torfböden vor, die wechselfeucht bis periodisch überstaut sind. Beispiele hierfür sind Strandlingsrasen in Heideweihern, Teichen und Tümpeln, selten auch in oder an Gräben. Detaillierte pflanzensoziologische Betrachtungen verorten die Art in Igelschlauch-Gesellschaften (Verband Hydrocotylo-Baldellion) und hierbei insbesondere in mesotraphenten Ausbildungen der Assoziation Eleocharitetum multicaulis (Allorge 1922 em R. Tx. 1937).

Gefährdung

Starke Bestands- und Arealverluste in den letzten Jahrzehnten werden auf die Entwässerung und den Nährstoffeintrag in Mooren zurückgeführt. In den Roten Listen Deutschlands und der genannten Bundesländer wird die Pflanze als „stark gefährdet“ eingestuft. Nach der Bundesartenschutzverordnung handelt es sich um eine „besonders geschützte Art“.

Quellen und weiterführende Informationen

Literatur

  • Eckhard Garve: Atlas der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen. – Naturschutz Landschaftspflege Niedersachsen 30 (1994). ISBN 3-922321-68-2
  • Henning Haeupler & Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4
  • Henning Haeupler & Peter Schönfelder: Atlas der Farn- und Blütenpflanzen der Bundesrepublik Deutschland. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 1988. ISBN 3-8001-3434-9
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. – Ulmer Verlag, Stuttgart, 6. Aufl. 1990. ISBN 3-8001-3454-3
  • Richard Pott: Die Pflanzengesellschaften Deutschlands. – UTB für Wissenschaft, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1992. ISBN 3-8252-8067-5

Weblinks


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