Obertshausen

Obertshausen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Obertshausen
Obertshausen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Obertshausen hervorgehoben
50.0666666666678.8333333333333113
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Offenbach
Höhe: 113 m ü. NN
Fläche: 13,62 km²
Einwohner:

24.083 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1768 Einwohner je km²
Postleitzahl: 63179
Vorwahl: 06104
Kfz-Kennzeichen: OF
Gemeindeschlüssel: 06 4 38 010
Gemeindegliederung: 2 Stadtteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schubertstraße 11
63179 Obertshausen
Webpräsenz: www.obertshausen.de
Bürgermeister: Bernd Roth (CDU)
Lage der Gemeinde Obertshausen im Landkreis Offenbach
Neu-Isenburg Dreieich Langen (Hessen) Egelsbach Rödermark Dietzenbach Heusenstamm Mühlheim am Main Rodgau Obertshausen Hainburg Seligenstadt Mainhausen Darmstadt Landkreis Darmstadt-Dieburg Landkreis Darmstadt-Dieburg Bayern Main-Kinzig-Kreis Offenbach am Main Kreis Groß-Gerau Frankfurt am MainKarte
Über dieses Bild

Obertshausen ist eine Stadt im Landkreis Offenbach in Hessen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Obertshausen (Stadtteil Hausen),
im Vordergrund Lämmerspiel

Geographische Lage

Obertshausen ist eine von 13 Städten und Gemeinden im Landkreis Offenbach. Die Stadt liegt im waldreichen Ostteil des Rhein-Main-Tieflandes südlich des Mains und südöstlich von Frankfurt am Main und Offenbach am Main auf einer Höhe von 112 m ü. NN. Südwestlich findet sich Darmstadt als Verwaltungssitz des Regierungsbezirks. Im Nordosten findet sich die Stadt Hanau (Main-Kinzig-Kreis). Obertshausen liegt im südlichen Teil Hessens unweit von Odenwald und Spessart.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet erstreckt sich über 13,7 km², davon entfallen 7,8 km² auf Wald- und Grünflächen sowie Ackerland. Damit hat Obertshausen die kleinste Gemarkungsfläche im Landkreis Offenbach.

Nachbargemeinden

Obertshausen grenzt im Nordwesten an die kreisfreie Stadt Offenbach am Main mit den Stadtteilen Bieber und Tempelsee, im Norden an die Stadt Mühlheim (Stadtteil Lämmerspiel), im Nordosten an die Stadt Hanau (Main-Kinzig-Kreis) mit den Stadtteilen Steinheim und Klein-Auheim, im Osten an die Gemeinde Hainburg, im Südosten an die Stadt Rodgau (Stadtteil Weiskirchen) und im Südwesten an die Stadt Heusenstamm.

Stadtgliederung

Obertshausen besteht aus den Stadtteilen Obertshausen und Hausen, die beide in etwa gleich viele Einwohner haben.

Geschichte

Erstmalig wurde der Ort Obertshausen unter dem Namen Oberdueshuson 865 in einem Schriftstück des Benedektinerklosters Seligenstadt als Hof des Klosters erwähnt. 1069 schenkte Heinrich IV. dem Kloster St. Jakob in Mainz neugerodetes Land im Dreieichforst. Das Land lag in der Nähe des Dorfes "Hyson" im Maingau. Der Ort Hausen wird bis in die Neuzeit oft Hausen an der Sonn genannt. Zu dieser Zeit übten die Herren von Hagenhausen-Eppstein Hoheitsrechte in Obertshausen und Hausen aus. In Obertshausen gab es eine Wasserburg in Gestalt eines Wehrturmes, die "Burg im Hayn". Die Herren von Hausen, eine Seitenlinie der Hagenhausener, hatten hier einst Besitz.

Wappen von Obertshausen und…
… Wappen von Hausen bis zur Zusammenlegung 1977

Im Mittelalter wechselten die Feudalherren sehr oft. Die Herren von Eppstein, Ullrich von Hanau, Erzbischof Conrad III von Mainz und Graf Philipp von Schönborn waren einige der Eigentümer des Landes. 1425 wurden Hausen und Obertshausen als Teil des Amtes Steinheim von den Herren von Eppstein an das Kurfürstentum Mainz verkauft. Der Dreißigjährige Krieg und die Pest-Epidemie 1636 dezimierten die Einwohnerschaft stark.

1664 verkaufte Erzbischof Johann Philipp von Mainz seinem Bruder Philipp Erwein von Schönborn die beiden Dörfer für 9.000 Gulden. Den Fürsten von Isenburg-Birstein erhielten 1806 das Schönbornsche Amt Heusenstamm mit Hausen und Obertshausen. Anschließend kamen die beiden Orte ab 1816 mit dem isenburgischen Amt Offenbach zum Großherzogtum Hessen und ab 1945 dann zum Land Hessen. Vom Mittelalter bis 1819 gehörten Obertshausen und Hausen der Biebermark an. 1819 wurden nach der Aufteilung der Biebermark Anteile des Markbesitzes als Gemeindewald zugewiesen.

1896 wurde die Rodgaubahn Offenbach-Reinheim mit dem Bahnhof Obertshausen eröffnet.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden 1977 die bis dahin selbständigen Gemeinden Obertshausen und Hausen zusammengelegt[2]. Die Gemeinde hieß zunächst Hausen. Am 1. Januar 1978 folgte die Umbenennung zu Obertshausen[3]. Beide Stadtteile sind räumlich durch die Bundesstraße 448 voneinander getrennt. Am 29. September 1979 erhielt Obertshausen durch die Hessische Landesregierung die Stadtrechte.

Einwohnerentwicklung

1576 bestanden in Hausen 10 und in Obertshausen 27 Haushaltungen. Im Jahr 1834 hatte Hausen bereits 444 und Obertshausen 554 Einwohner. Diese Zahlen vervielfachten sich bis in das Jahr 1939 auf 2034 in Hausen und 2444 in Obertshausen.

Zum 31. Dezember 2007 hatte die Stadt insgesamt 25.317 Einwohner, von denen 12.672 im Stadtteil Hausen und 12.645 im Stadtteil Obertshausen lebten.

Einwohner (jeweils zum 31. Dezember)

  • 1998: 24.522
  • 1999: 24.577
  • 2000: 24.658
  • 2001: 24.676
  • 2002: 24.521
  • 2003: 24.484
  • 2004: 24.532
  • 2005: 25.434
  • 2006: 24.210
  • 2007: 25.317

Politik

Rathaus Obertshausen

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 hatte folgendes Ergebnis:[4]

Kommunalwahl 2011
 %
50
40
30
20
10
0
43,1%
22,2%
17,8%
13,6%
3,4%
Bürger Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-6,8%
+2,9%
+7,5%
+3,7%
-7,2%
Bürger Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 43,1 16 49,9 18
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 22,2 8 19,3 7
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 17,8 7 10,3 4
Bürger Bürger für Obertshausen 13,6 5 9,9 4
FDP Freie Demokratische Partei 3,4 1 10,6 4
Gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 43,7 42,5

Bürgermeister

Die Bürgermeisterwahl vom 2. Juni 2002 endete mit folgendem Ergebnis:

  • Bernd Roth (CDU): 53,0 %
  • Mechthild Schmitt (SPD): 20,4 %
  • Renate Schuhmacher (Bündnis 90/Die Grünen): 11,4 %
  • Thomas Zeiger (FDP): 15,2 %

Die Wahlbeteiligung lag hier bei 49,13 Prozent.

Die Bürgermeisterwahl vom 2. März 2008 bestätigte Bernd Roth im Amt. Bei einer Wahlbeteiligung von 44,88 % haben sich die Stimmen folgend aufgeteilt:

  • Bernd Roth (CDU): 63,70 %
  • Werner Friedrich (SPD): 22,79 %
  • Manfred Christoph (Bürger für Obertshausen): 13,51 %

Wappen

Das Wappen der Stadt Obertshausen zeigt in einem durch drei Spitzen geteiltem Schild oben in rot einen schreitenden goldenen Löwen, unten in silber einen aufgerichteten grünen, zweiblättrigen Eichenzweig mit einer Eichel.

Fahne

Die Fahne hat eine weiße Mittelbahn, begleitet von zwei roten Seitenstreifen, und in der oberen Hälfte aufgelegt ist das Stadtwappen.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Heimatmuseum im Karl-Mayer-Haus mit ständigen und wechselnden Ausstellungen zur Ortsgeschichte.

Veranstaltungen

  • Im Bürgerhaus Hausen finden vor allem in den Wintermonaten regelmäßig Theateraufführungen und Kleinkunstveranstaltungen statt.
  • Im Sitzungssaal des Rathauses Beethovenstraße werden außerhalb der Sommerferien im 14-täglichen Rhythmus ältere Filme für Kinder und Jugendliche vorgeführt.
  • Mit dem Bürgerhaus Hausen und der Mehrzweckhalle Obertshausen stehen Räume für größere Veranstaltungen und Musikkonzerte zur Verfügung.
  • In den Sommerferien findet für Kinder jährlich die Kinderstadt statt.

Bauwerke

  • Der Hausener Marktplatz mit seinem Kunstwerk aus drei Händen, welche die Wappen der beiden Partnerstädte und das der Stadt Obertshausen tragen.
  • Überreste der Burg im Hain
  • kath. Kirche Herz Jesu in Obertshausen, Bahnhofstraße
  • kath. St.-Josef-Kirche in Hausen, Seligenstädter Straße
  • kath. St.-Pius-Kirche in Hausen, Gumbertseestraße
  • kath. Kirche St. Thomas Morus in Obertshausen, Berliner Straße
  • ev. Waldkirche in Hausen, Schönbornstraße
  • kleine Kapelle in Obertshausen, Heusenstammer Straße

Parks

  • Waldpark Sainte Geneviève des Bois in Hausen mit Kinderspielplatz und Kiosk
  • Freizeitpark in Obertshausen mit Erlebnisspielplatz und gegenüberligendem Eiscafe und Kiosk
  • Minigolfanlage am Bürgerhaus Hausen

Sport

Monte-mare-Erlebnisbad Obertshausen

Das monte mare ist ein Freibad, Freizeitbad und Sauna. Ursprünglich unter dem Namen „Atlantis“ eröffnet, wurde es nach der Insolvenz des Betreibers 2005 Teil der Monte-mare-Gruppe.

Weiterhin besteht das Sportzentrum am Waldschwimmbad. Dieses unter städtischer Leitung stehende Freibad wurde im Jahr 2010 abgerissen - Gründe dafür seitens der Stadt waren Baufälligkeit und Unterhaltungskosten.

Vereine

Obertshausen hat 124 eingetragene Vereine.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof

Verkehr

Die Stadt ist seit Ende 2003 mit der Linie S1 an das Netz der S-Bahn Rhein-Main angeschlossen. Die Rodgaubahn führt durch Obertshausen. Direkt an der Bundesautobahn 3 gelegen ist der Flughafen Frankfurt mit dem Frankfurter Kreuz ebenso wie der Flugplatz Egelsbach in kurzer Zeit zu erreichen. Obertshausen profitiert von der Nähe des Wirtschaftsstandortes Frankfurt am Main und dem Rhein-Main-Gebiet sowie der sehr guten Verkehrsanbindung.

Innerhalb der Stadt verkehren mehrere Buslinien, u. a. die Offenbacher Buslinie 120, die Obertshausen mit dem Ortsteil Hausen, Mühlheim und Offenbach verbindet.

Wirtschaft

Obertshausen galt lange Zeit neben Offenbach am Main als überregionales Zentrum für die Herstellung von Lederwaren. Noch heute gibt es Manufakturen für Lederwaren, die ihre Produkte in die ganze Welt exportieren. Mit dem Niedergang der Lederwarenindustrie dominiert heute der Maschinenbau. Viele Einwohner finden auch im nahe gelegenen Frankfurt am Main Beschäftigung. Die Kaufkraft lag in Obertshausen 2003 bei 19.315 Euro/Einwohner. Das entspricht einer Quote von 116,3 Prozent im Bundesdurchschnitt.

Ansässige Unternehmen

  • Karl Mayer GmbH
  • Lederwaren Vertriebs GmbH Conti Osvaldo
  • PICARD Lederwaren GmbH & Co. KG
  • YMOS AG, ehem. Automobilzuliefererindustrie
  • Magna Exterior Systems GmbH
  • Holzland Becker GmbH & Co. KG
  • Herzing & Schroth

Medien

  • Offenbach-Post: Das Verlagshaus hat seinen Sitz in Offenbach am Main und berichtet regelmäßig im Regionalteil über Obertshausen.
  • Heimatbote: Regionale Zeitung für Obertshausen, berichtet von Ereignissen in Obertshausen (zwischenzeitlich unter dem Dach der Offenbach-Post)
  • Dreieich-Spiegel
  • Dreieich-Zeitung

Schulen

Grundschulen

  • Friedrich-Fröbel-Schule, Ortsteil Hausen, Brückenstraße 35 (Seit dem Schuljahr 2009/10 werden die Schüler in den Räumen der Waldschule unterrichtet)
  • Waldschule, Ortsteil Hausen, Brückenstraße 35
  • Joseph-von-Eichendorff-Schule, Ortsteil Obertshausen, Schulstr. 1
  • Sonnentauschule, Ortsteil Obertshausen, Rembrücker Weg 15

Weiterführende Schulen

  • Georg-Kerschensteiner-Schule, Georg-Kerschensteiner-Straße 2
  • Hermann-Hesse-Schule, Im Hasenwinkel 6

Kindergärten

Im Stadtteil Hausen sind drei gemeindliche und ein katholischer Kindergärten vorhanden. Obertshausen besitzt drei kommunale und zwei kirchliche Kindergärten. Außerdem gibt es in der Stadt den ersten Waldkindergarten des Landkreises Offenbach.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Robert Flügel (* 1909; † 1990), von 1954 bis 1972 Bürgermeister der Gemeinde Obertshausen
  • Prof. Dr. h. c. Karl Mayer (* 1910; † 1996), Gründer der Wirkmaschinenfabrik Karl Mayer GmbH.
  • Hildegard Bühl, langjährige Kommunalpolitikerin
  • Robert Pappert (* 1930; † 2010), Komponist
  • Kurt Formhals, langjähriger Kommunalpolitiker und Vereinsvorsitzender

Söhne und Töchter der Stadt

  • 1923, 10. Dezember, Walter Picard; † 10. März 2000 in Offenbach am Main, Pädagoge und Politiker (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestages
  • 1947, Bernhard E. Bürdek, Designtheoretiker lebt in Obertshausen
  • 1964, 26. Oktober, Sven Väth, DJ und Musiker. Er gilt als Pionier und Wegbereiter in der deutschen Techno-Szene. Von ihm wird alljährlich die Open-Air-Veranstaltung "Green and Blue" organisiert, zu der tausende Begeisterte aus ganz Deutschland anreisen.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Offenbach vom 26. Juni 1974, GVBl. I S. 316
  3. Umbenennung der Gemeinde Hausen 1978 Kreis Offenbach (1. Januar 1978)
  4. Kommunalwahlen 2011 in Hessen. Abgerufen am 3. April 2011.

Weblinks

 Commons: Obertshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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