- Synode von Sutri
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Die Synode von Sutri war eine Zusammenkunft der Bischöfe und anderer kirchlichen Würdenträger zur Beratung und Beschlussfassung in kirchlichen, besonders dogmatischen und kirchenrechtlichen Angelegenheiten, die ab dem 20. Dezember 1046 in Sutri in der Region Latium im heutigen Italien stattfand.
König Heinrich III. befand sich auf dem Weg über die Alpen, um sich in Rom von Gregor VI. zum Kaiser krönen zu lassen. Auf seinem Weg erfährt er, dass gegen Gregor der Simonie bezichtigt wird und es ihm scheinbar nur so gelang auf den Papststuhl zu gelangen. Heinrich III. dem sehr daran gelegen war von einem legitim amtierenden Papst zum Kaiser gekrönt zu werden, um keinerlei Zweifel an seiner Kaiserwürde aufkommen zu lassen, berief daraufhin eine Synode zu Sutri ein. Der Ort Sutri wurde gewählt da er direkt auf dem Weg, den Heinrich III. nach Rom einschlug, lag.
Im Verlauf der Synode, die am 20. Dezember 1046 begann, wurde Gregor die Möglichkeit eingeräumt sich gegen den Vorwurf der Simonie zu wehren. Gregor, dem von Zeitgenossen eine große Naivität bezeugt wird, räumte während der Synode unverhohlen ein, seinem Amtsvorgänger, jedoch ohne böse Absicht, Abstandszahlungen geleistet zu haben. Er räumte also den Vorwurf des Ämterkaufs ein und nahm den Verlust seiner Stellung als Papst in Kauf.
König Heinrich III. setzte, im Verlauf der Synode, in Übereinstimmung mit den Cluniazensern, drei Päpste (Gregor VI., Benedikt IX. und Silvester III.) am 24. Dezember ab.
Er ernannte den Cluniazenser Suitger von Bamberg zum Papst. Klerus und Volk stimmten zu. Am darauf folgenden Tag wurde er als Clemens II. als Papst inthronisiert und krönte Heinrich III. zum Kaiser. Die Cluniazenser hatten ihr Ziel erreicht. Der Deutsche gilt als erster Reformpapst dieser Zeit und läutete ebenso eine Reihe zahlreicher deutscher Päpste in der Folge ein. Ebenso beginnt durch die Einsetzung eines Papstes durch einen König die Forderung nach der libertas ecclesiae, der Freiheit der Kirche von einem staatlichen Einfluss, die unter Gregor VII. ihren Höhepunkt erreichte.
Die Synode von Sutri gilt als der Auftakt des Hochmittelalters.
Literatur
- Hans Hubert Anton: Die Synode von Sutri, ihr zeitgeschichtlicher Kontext und Nachklang. Neue Forschungen zu einer lange diskutierten Schrift. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung. 83, 1997, S. 576–584.
- Tilman Struve: Sutri, Synode von 1046. In: Lexikon des Mittelalters. Band 8. 2003, Sp. 335–336.
- Jakob Hermann: Kirchenreform und Hochmittelalter 1046-1215 (= Oldenbourg Grundriß der Geschichte 7), München / Oldenourg 1999, S. 16-21.
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