- Sztum
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Sztum Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Sztum Fläche: 4,59 km² Geographische Lage: 53° 55′ N, 19° 2′ O53.92166666666719.033611111111Koordinaten: 53° 55′ 18″ N, 19° 2′ 1″ O Einwohner: 9676
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 82-400 Telefonvorwahl: (+48) 55 Wirtschaft und Verkehr Straße: DK 55: Nowy Dwór Gdański–Malbork−Kwidzyn–Grudziądz–Stolno DW 516: Stacja kolejowa Sztum–DK 55 DW 517: Sztum–Tropy Sztumskie Schienenweg: PKP-Linie 207: Toruń–Malbork Nächster int. Flughafen: Danzig Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 34 Ortschaften 18 Schulzenämter Fläche: 180,8 km² Einwohner: 17.886
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 99 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 2216053 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Leszek Jan Tabor Adresse: ul. Mickiewicza 39
82-400 SztumWebpräsenz: www.sztum.pl Sztum (deutsch: Stuhm) ist eine Stadt mit etwa 10.000 Einwohnern in der Wojewodschaft Pommern und Hauptstadt des Powiats Sztum in Polen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die ersten Zeichen von Besiedlung datieren zurück bis zur Zeit des Römischen Reiches. Im frühen Mittelalter existierte eine befestigte Siedlung der baltischen Pruzzen.
Als die Ritter des Deutschen Ordens das Prußenland christianisierten, eroberten sie im Jahre 1236 auch diese Siedlung, die im Jahre 1416 das Stadtrecht erhielt. Bis 1466 gehörte Stuhm zum Deutschordensland.
Von 1466 bis 1772 gehörte Stuhm zum Preußen königlichen Anteils. Die Stadt fungierte als Sitz des Stuhmer Landkreises innerhalb des damaligen Landes Marienburg, hier wurden auch regionale Parlamentssitzungen abgehalten. 1635 wurde im Dorf Stuhmsdorf (Sztumska Wieś), etwas südlich von Stuhm gelegen, der Vertrag von Stuhmsdorf zwischen Polen und Schweden geschlossen.
1772 kam die Stadt im Rahmen der Ersten Polnischen Teilung an das Königreich Preußen, 1871 wurde es Teil des neu gegründeten Deutschen Kaiserreiches. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges sollten die vier rechts der Weichsel gelegenen Kreise Marienburg, Marienwerder, Rosenberg und Stuhm in einer Volksabstimmung im Abstimmungsgebiet Marienwerder über ihre zukünftige Zugehörigkeit entscheiden. In der Abstimmung vom 11. Juli 1920 lehnte die Mehrheit der Einwohner den Anschluss an die 1918 neu gegründete Zweite Polnische Republik ab und votierte für den Verbleib der Stadt beim Deutschen Reich. Der Kreis Stuhm mit 19,7 % (4904 Stimmen) und die Stadt Stuhm mit 26,5 % (749 Stimmen) hatten die höchste Stimmenzahl für einen Anschluss an Polen in der gesamten Abstimmung überhaupt.
Während der Einweihung des Kriegerdenkmals für die Stuhmer Bürger – Deutsche, Polen und Juden – am 16. Juni 1929 flog der ostpreußische Segelflug-Weltrekordler Ferdinand Schulz eine Ehrenrunde über den Marktplatz und stürzte dabei mit seinem Motorflugzeug ab. Er und sein Begleiter Bruno Kaiser fanden dabei den Tod. Am 14. Juni 1931 besuchte Reichspräsident Paul von Hindenburg die Stadt. Stuhm erlangte im Dritten Reich Bekanntheit durch sein Gefängnis und die Nationalpolitische Erziehungsanstalt.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge zerstört. Mit dem Zusammenbruch der deutschen Ostfront endete 1944 das friedliche Leben der Stuhmer. Am 21. und 22. Januar 1945 zogen Flüchtlingsströme durch die Stadt, die noch nicht geflohene Bevölkerung schloss sich Richtung Danzig und Marienburg an. Am 25. Januar wurde Stuhm kampflos von der Roten Armee besetzt. In der Stadt wurde Feuer gelegt und mehr als die Hälfte der Gebäude wurde zerstört.
Bald darauf wurde Stuhm gemäß den Beschlüssen der Konferenz von Jalta in polnische Verwaltung übergeben. Die deutsche Bevölkerung, sofern nicht bereits geflohen, wurde innerhalb der nächsten Jahre aufgrund der Bierut-Dekrete zwangsweise ausgesiedelt. Sie wurde durch polnische und ukrainisch Umsiedler ersetzt, die zunächst größtenteils aus den Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen, die von Polen nach dem Ersten Weltktrieg bis 1923 erobert worden waren. Die Neusiedler waren an ihren Heimatorten im allgemeinen von der zuständigen Sowjetkommandantur vor die Wahl gestellt worden, entweder eine andere Staatsangehörigkeit zu akzeptieren oder auszuwandern.
Gemeinde
Zur Stadt- und Landgemeinde Sztum gehören die folgenden Ortschaften:
polnischer Name deutscher Name (bis 1945) Barlewice Barlewitz (1938-45 Wargels) Barlewiczki Barlewitz Vorwerk Biała Góra Weißenberg Brzezi Ostrów Ostrow-Brosze (1938-45 Brosenhof) Cygusy Cyguß (1938-45 Ziegenfuß) Czernin Hohendorf Goraj Gorrey Górki Gurken Gościszewo Braunswalde (Vgl. Willenberg-Braunswalde-Kultur) Gronajny Grünhagen Grzępa Neu Hakenberg Kępina Antonienhof Koniecwałd Conradswalde (1938-45 Konradswalde) Koślinka Kiesling Kuliki Karlsthal Lipka Lindenkrug Michorowo Michorowo (192?-45 Micherau) Nowa Wieś Königlich Neudorf (1930-45 Neudorf) Nowiny Neuhof Parowy Heinen Parpary Parpahren Piekło Pieckel (1942-45 Nogathaupt) Pietrzwałd Peterswalde Polaszki Paleschken Postolin Pestlin Ramzy Małe Klein Ramsen Ramzy Wielkie Groß Ramsen Szpitalna Wieś Hospitalsdorf Sztum Stuhm Sztumska Wieś Stuhmsdorf Sztumskie Pole Stuhmerfelde Uśnice Usznitz (1912-45 Usnitz) Węgry Wengern Zajezierze Hintersee Persönlichkeiten
- Johannes Szadowski (1834–1914), katholischer Theologe
- Robert Aßmus (1842–1904), deutscher Maler
- Heinrich von Donimirski (1844-1918), Reichstagsabgeordneter
- Arthur Daehnke (1872-1932), Richter und Original, der „Große Prophet“
- Emil Stumpp († 1941 im Gefängnis von Stuhm), deutscher Maler und Karikaturist, politischer Häftling.
- Anna Dünnebier (* 21. Januar 1944), Schriftstellerin
- Ferdinand Schulz (1882–1929), der „Ikarus von Ostpreußen“, stürzte 1929 auf dem Marktplatz zu Tode.
- Goetz Oertel (* 1934), Wissenschaftsmanager in den USA
Verweise
Weblinks
Commons: Sztum – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Stum in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Website der Stadt (polnisch)
- Stuhm auf einer Karte des Heiligen Römischen Reichs, Preußen 1600
- Kirchenbuch der Region Stuhm und der Stadt ab 1650
- Webseite des Heimatkreises Stuhm
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 6. August 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 6. August 2011.
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