Südafrikanische Entwicklungskonferenz

Südafrikanische Entwicklungskonferenz
Südafrikanische Entwicklungskonferenz
Southern African Development Coordination Conference

Flagge der Südafrikanischen Entwicklungskonferenz
SADCC-Staaten.png
Mitgliedstaaten der Südafrikanischen Entwicklungskonferenz
Mitglieder Angola, Botsuana, Lesotho, Malawi, Mosambik, Sambia, Simbabwe, Swasiland, Tansania
Amtssprache Englisch

Die Südafrikanische Entwicklungskonferenz (engl. Southern African Development Coordination Conference, Abkürzung SADCC) war eine regionale Organisation zur wirtschaftlichen und politischen Integration im südlichen Afrika und Vorläufer der Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC).

Geschichte

Die SADCC wurde 1980 von den Staaten Angola, Botsuana, Lesotho, Malawi, Mosambik, Sambia, Simbabwe, Swasiland und Tansania gegründet, den sogenannten „Frontlinienstaaten“ gegenüber Apartheid-Südafrika. Sie kann als Reaktion auf die vom südafrikanischen Premierminister Botha im Rahmen der totalen nationalen Strategie betriebene Gründung der Constellation of Southern African States (CONSAS) verstanden werden. Diese war als Institution der wirtschaftlichen Integration und regionalen Sicherheitsgemeinschaft gedacht, welche auf der Vormachtstellung Südafrikas aufbaute. Die Gründung der SADCC verdeutlichte jedoch, dass kein Staat des südlichen Afrikas bereit war, sich mit dem Apartheidregime auf politischer Ebene einzulassen.

Ziele und Aufbau

Das Hauptziel wurde auf die Verringerung der wirtschaftlichen Abhängigkeit insbesondere, aber nicht ausschließlich, von Südafrika gelegt, aber auch die Förderung der regionalen Entwicklung sollte forciert werden. Die SADCC entschied sich für eine lockere intergouvernementale Zusammenarbeit und arbeitete auf der Basis sektoraler Aktionsbereiche, welche jeweils von einem Mitgliedstaat koordiniert wurden.

Oberstes Entscheidungsorgan war die jährliche Gipfelkonferenz der Staats- und Regierungschefs, in welcher das Prinzip der Einstimmigkeit herrschte. Darunter folgte in der Organisationsstruktur der Ministerrat mit den ihm angegliederten Ausschüssen. Dieser war für die Koordinierung der Politik zuständig und kann somit als tatsächlicher Motor der Kooperation angesehen werden.

Erfolge

Erfolgreich war die SADCC vor allem hinsichtlich der Projektzusammenarbeit in den Bereichen der Ernährungssicherung und Verkehr. Andere Ziele, wie die Verringerung der wirtschaftlichen Abhängigkeit von Südafrika oder die regionale Wirtschaftsförderung, wurden nur teilweise oder gar nicht erreicht. Auch die anfänglich positiv bewertete funktionale Kooperation erwies sich zunehmend als unfähig den wachsenden Aufgaben standzuhalten. Vor allem Widersprüche zwischen nationalen Interessen und regionalen Erwartungen lähmten die Organisation.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft — nbsp Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika SADC Flagge der SADC …   Deutsch Wikipedia

  • Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft — Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft,   englisch Southern African Development Community [ sʌȓən æfrɪkən dɪ veləpmənt kə mjuːnɪtɪ], Abkürzung SADC, regionale Organisation zur wirtschaftlichen (Errichtung einer Zollunion und eines gemeinsamen… …   Universal-Lexikon

  • SADCC — Südafrikanische Entwicklungskonferenz Southern African Development Coordination Conference Flagge der Südafrikanischen Entwicklungskonferenz Mitgliedsstaaten der Südafrikanischen Entwicklungskonferenz Mitglieder Angola, Botsuana …   Deutsch Wikipedia

  • SADC — Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft Southern African Development Community Flagge der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft Mitgliedstaaten der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft …   Deutsch Wikipedia

  • Southern African Development Community — Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft Southern African Development Community Flagge der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft Mitgliedstaaten der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Botswanas — Die Geschichte Botsuanas reicht von steinzeitlicher Besiedelung vor rund 100.000 Jahren über die Einwanderung der Bantu und das britische Protektorat Bechuanaland bis hin zum seit 1966 unabhängigen Staat Botsuana. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Botsuanas — Die Geschichte Botsuanas reicht von steinzeitlicher Besiedelung vor rund 100.000 Jahren über die Einwanderung der Bantu und das britische Protektorat Betschuanaland bis hin zum seit 1966 unabhängigen Staat Botsuana. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Nkomati-Abkommen — Das Nkomati Abkommen (englisch: Nkomati Accord, portugiesisch: Acordo de Nkomati) war ein am 16. März 1984 unterzeichnetes Friedensabkommen zwischen den Regierungen von Mosambik und der Republik Südafrika. Der Name leitet sich von der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”